heute sind Angela Merkels Memoiren erschienen. „Freiheit“, der Titel hätte für die historischen Umstände stehen können, die ihre kometenhafte Politikerkarriere möglich gemacht haben. Doch das hätte ein Maß an Selbstreflexion erfordert, zu der sich die Autorin entgegen ihrer Absicht nicht aufschwingen konnte. Cicero-Autor Thomas Meyer stellt die Karriere Merkels neben diejenige des russischen Machthabers Wladimir Putin. Beide sind aus demselben Urknall, dem Fall des Sowjetimperiums, hervorgegangen. Doch katapultierte dieses Ereignis die beiden Protagonisten auf unterschiedliche Seiten. Angela Merkel richtete sich im Lager der vermeintlichen Sieger in der Geschichte ein, Wladimir Putin sah sich im Lager der Verlierer. Zurück in die Gegenwart: Die Umfragewerte sorgen bei CDU/CSU für gute Stimmung, sind aber keine Garantie für einen Wahlerfolg. Denn bei allen Umfragen ist nicht „eingepreist“, was Hugo Müller-Vogg vorhersagt: ein gnadenloses Merz-Bashing, das die SPD und andere veranstalten werden. Ein Vertrauter von Merz wird wohl demnächst Ministerpräsident in Thüringen werden. Der dortige CDU-Chef Mario Voigt will sich mit den Stimmen des BSW wählen lassen. Auf Berliner Rückendeckung kann er sich dabei verlassen, schreibt mein Kollege Volker Resing. Blicken wir ins Ausland, zunächst ins nähere: Großbritannien und vor allem sein Labour-Regierungschef Keir Starmer stehen mal wieder zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. Seine Partei bevorzugt, erst recht nach Donald Trumps Wahlsieg, die Annäherung an die EU, berichtet unser Großbritannien-Korrespondent Christian Schnee. Vom designierten US-Präsidenten Donald Trump wird erwartet, dass er Israel in seinem Kampf gegen das iranische Regime und dessen Verbündete unterstützt. Doch ohne Diplomatie wird auch Trump nicht gelingen, positiv auf den Nahostkonflikt einzuwirken, schreibt Kamran Bokhari, Experte für den Mittleren Osten an der Universität von Ottawa und Analyst für den amerikanischen Thinktank Geopolitical Futures. Der Unternehmer Elon Musk soll für Donald Trump die Bundesverwaltung in den USA radikal verkleinern. Das mit neuen Beamten durch die Ampel überversorgte Deutschland sollte sich genau anschauen, was in Amerika jetzt geschieht. Denn, so denke ich, nur ein Politik-Außenseiter kann, was Regierungspolitiker so oft versprechen: die Bürokratie wirklich eindämmen. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |