ich könnte mich stundenlang darüber aufregen, wie in Hamburg reihenweise Großprojekte in den Sand gesetzt werden: Quartiere, Neubauten, Umbauten ... Und natürlich ist es ein bisschen wohlfeil, über den Elbtower oder das Überseequartier zu schimpfen. Weiß ich. Trotzdem braucht es an dieser Stelle ein Trotzdem. Warum wird so eine gigantische Shopping-Welt überhaupt geplant? Die City, die ebenfalls unter dem schwachen Einzelhandel leidet, ist nicht weit weg. Große Einkaufszentren gibt es genug in der Stadt. Für die Kreuzfahrer, die in der Nähe anlegen …? Statt das Gebiet vor allem auf Konsum auszurichten, wäre eine Mischnutzung mit den Schwerpunkten Kultur und Bildung, Arbeiten und Wohnen und ja, auch Handel, den Bedürfnissen der Hamburger viel näher gekommen. Wer hält sich schon länger als nötig in einem Einkaufszentrum auf? Wenn es denn überhaupt eröffnet wird. Gestern jedenfalls wurde offiziell eine Verschiebung „auf das späte erste Quartal“ 2025 verkündet. Meine Kollegen Annalena Barnickel und Thomas Hirschbiegel haben mit betroffenen Mietern gesprochen und das Debakel am Elbufer analysiert. Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich mich schon wieder beruhigt. Schließlich gibt es immer wieder kleine Lichtblicke. Wie zum Beispiel das neue „Rathausquartier“, das gestern eröffnet wurde. Das ist zwar auch überwiegend auf Einzelhandel ausgerichtet, hat aber durch die Bänke und die Fußgängerzone deutlich an Flair gewonnen. Und wenn Sie noch etwas Zeit haben, empfehle ich Ihnen diesen Beitrag einer Stadtplanerin, die erklärt, warum wir Innenstädte generell neu denken müssen. Der Text ist vergangene Woche in der Printausgabe erschienen – wie immer an einem Freitag. Die neue Ausgabe ist entsprechend heute am Kiosk erhältlich. Vollgepackt mit guten Geschichten aus Ihrer Nachbarschaft. Herzliche Grüße Julian König Ressortleiter Lokales julian.koenig@mopo.de | |
Die neue WochenMOPO – jeden Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt! Diese Woche u.a. mit diesen Themen: XXL-Baustelle in der HafenCity: Das Überseequartier wird zum Milliardengrab Geld geklaut: Linken-Fraktionschefin bedient sich aus der Parteikasse HVV knallhart: Der Kampf ums Betteln in Hamburgs Bahnen Star-Architekt baut spektakuläre Villa am Elbhang 20 Seiten Sport: Tatort 3. Liga: MOPO bekommt Spielergebnisse vorab! Was dann passiert und alles zum Wettskandal 28 Seiten Plan7: „Filmfest Hamburg” bringt Ausgezeichnetes und Kino-Stars an die Elbe. Außerdem: Fettes Programm zur Premiere des neuen Lese-Festivals | | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Der Kampf ums Betteln in Hamburgs Bahnen | |
2. Ex-Geliebte getötet und in den Kanal geworfen | |
Erst war die 28 Jahre alte Bulgarin seine Geliebte, dann wurde sie ihm zu viel und schließlich drohte sie, die Affäre und seine Arbeit als Bordellchef auffliegen zu lassen. Diese Drohung war ihr Todesurteil. Im Frühjahr 2013 ist die Mutter von zwei minderjährigen Kindern von ihrem ehemaligen Geliebten umgebracht worden. Das sah das Landgericht nach fast 70 Prozesstagen als erwiesen an. Gestern fiel das Urteil. | |
3. Klo auf dem Flur, Dusche auf dem Gang: Max ist trotzem glücklich | |
Max Biebricher, 26 Jahre alt, hat sich ein halbes Jahr lang auf Wohnungen beworben – aber keine Einladung zu einer Besichtigung bekommen. Seine Vermutung: Trotz Bafög und Nebenjob ist sein Einkommen zu gering. So wie ihm geht es vielen Menschen in der Stadt. Der Wohnungsmarkt ist problematisch. Selbst ein Wohnberechtigungsschein hat ihm nicht geholfen. Wie der 26-Jährige doch noch zu einer Wohnung gekommen ist, können Sie hier lesen. | |
4. Neue Touristen-Attraktion an der Ostsee | |
5. Köhlbrandbrücke wird 50: Ein ganzer Stadtteil musste weichen | |
Ein besonderes Jubiläumsbuch – ganz ohne langweilige Danksagungen: Zum 75. Geburtstag der »Hamburger Morgenpost« zieht Deutschlands älteste Boulevardzeitung blank und erlaubt ehrliche Einblicke in das Innenleben der Redaktion – ungeschönt, nicht immer hübsch, manchmal ganz schön heftig. Aber auch voller Liebe, Energie und Respekt für das, was Menschen hier in 75 Jahren geleistet haben. | | |
... Badetote hat es dieses Jahr in Hamburgs Gewässern gegeben, wie die DLRG mitteilte. Neun der Gestorbenen sind Männer. | |
6. Vor Leipzig-Kracher: St. Pauli bangt um Saad | |
Die Einheit gestern neigte sich bereits dem Ende entgegen, die letzte der intensiven Spielformen beim Training des FC St. Pauli war in vollem Gang. Und dann kam es zu einer harmlos anmutenden Zweikampfsituation, die noch unangenehme Folgen haben könnte. Involviert war unter anderem Elias Saad, am vergangenen Sonntag in Augsburg nach seiner Einwechslung treibende Kraft und Vorlagengeber des ersten Liga-Tores durch Carlo Boukhalfa. Saad ging zu Boden – und stand nicht wieder auf. Fällt er gegen Leipzig aus? | |
7. Startelfgarantie für HSV-Offensivtrio | |
Den HSV erwartet auf dem Betzenberg ein „heißer Tanz“, wie Steffen Baumgart aus eigener Erfahrung weiß. Trotz zuletzt negativer Ergebnisse erwartet der Übungsleiter der Rothosen ein entschlossenes Kaiserslautern am Samstagabend im Zweitliga-Topspiel. Dem entgegensetzen will Baumgart seine zuletzt so treffsichere Offensive. Da gab es direkt mal eine Startelf-Garantie für ein Angriffs-Trio. | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. Drama in der Toskana: Schülerinnen tot | |
Tragisches Ende einer Klassenfahrt nach Italien: Bei einem Verkehrsunfall an der Mittelmeerküste der Toskana sind zwei Schülerinnen aus Deutschland ums Leben gekommen. | |
9. Nahost nach Pager-Attacke: Kommt es diesmal zum großen Knall? | |
Kommt es im Nahen Osten nach den Pager-Anschlägen auf Mitglieder der Terror-Miliz Hisbollah zum großen Krieg? Die Furcht davor ist groß. Die entscheidende Rolle spielen Israel-Premier Benjamin Netanjahu und das Mullah-Regime in Teheran, wie mein Kollege Christian Burmeister schreibt. | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. Kultur-Tipp für Freitag: Komödie über „Freuds letzte Reise“ | |
1939 landet ein Ballonfahrer auf dem Dach des Buckingham-Palasts. Er komme direkt vom Erdbeerpflücken auf dem Mond, erzählt er. Der englische Geheimdienst zieht eine Kapazität, die sich zu dem Zeitpunkt in London im Exil befindet, zurate: den Psychoanalytiker Sigmund Freud. So finden in dem Theaterstück „Münchhausen – oder: Freuds letzte Reise“ (nach dem Comic „Münchhausen: ...“ von Flix und Bernd Kissel) der Lügenbaron und der weltberühmte Psychoanalytiker, gespielt von Matthias Freihof, zusammen. Im Winterhuder Fährhaus ist ihr gemeinsamer Ritt auf der Kanonenkugel tolles Theater um Wahrheit und Lüge, Fantasie und Wissenschaft – einfallsreich, kurzweilig und höchst amüsant. Komödie Winterhuder Fährhaus: bis 27.10., diverse Uhrzeiten, 30-43 Euro, komoedie-hamburg.de Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | |
(Anzeige) „Die Idee von Malika Rabahalla, Menschen kostenlos ins Kino einzuladen, finde ich großartig. Ich hoffe, dass es viele nutzen und öfter ins Kino gehen“, sagt Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Gespräch mit Lars Meier im (fast) täglichen Podcast „Wie ist die Lage?“. | | |