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| 26. Juli 2024 | | SZ Ãsterreich |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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jeden Sommer zur Festspielzeit wird das kleine Salzburg zur strahlenden Kulturhauptstadt ... nein, nicht nur Europas, sondern der Welt. Ich kann und muss das so superlativisch sagen, weil noch kein Festival hienieden den Beweis erbracht hat, dass es da mithalten könnte. Die Salzburger Kombination aus Kunst, Kulisse und Kulinarik ist einzigartig. Dazu diese spezielle Melange aus Mozart, Marillen und Mehlspeisen als österreichische Mehrwertgarantie. Wo gibt es das sonst? Es ist dem Ãstheten Max Reinhardt zu verdanken, das Potenzial des Ortes für seine Idee von einem âgroÃen Welttheaterâ erkannt zu haben. Seine Grundmaxime für die von ihm gegründeten Festspiele gilt noch immer: Die ganze Stadt ist Bühne. Und das Schöne ist: Jeder Mann, jede Frau spielt mit, nicht nur der Jedermann. Gut, nun könnte man einwenden, ist das nicht alles viel zu kommerziell, zu voll, zu teuer? Die sich durch die Getreidegasse schiebenden Touristen. Die Kesselhitze, wenn es nicht gerade schnürlregnet. Die mit Stammgästen auf Lebenszeit ausgebuchten Spezialhotels und Insider-Unterkünfte (wie das Priesterseminar), in die man niemals, niemals reinkommt. Und dann all der Luxus! Das in Salzburg noch offensiv vorgeführte Geld. Die Zurschaustellung des Adels und der Adabeis. Ist das zeitgemäÃ? Im einst so stimmungsvoll die Festspiel- und Lebenskünstler wie in einer offenen Kantine versammelnden âTriangelâ geht es inzwischen auch nur noch ums Sehen und Gesehenwerden, und die Preise werden immer unverschämter. Dieses übersteigerte, übertriebene, vollständig überzuckerte Salzburg â will und kann man das überhaupt noch? Meine Antwort ist jedes Jahr dieselbe: Ja und nochmals Ja und unbedingt! Auch wenn man mit noch so vielen Zweifeln anreist, die Schönheit der Stadt, deren barocker Anmut kein Zeitgeist etwas anhaben kann, wird sie im Nu vertreiben, und dann setzt das ein, was ich den Salzburg-Effekt nenne: die Verzauberung durch den Genius Loci und die Vielfalt der Kunst. Nach Bayreuth fährt man wegen der Oper, nach Salzburg wegen des Gesamtpakets: Oper plus. Selbst der âJedermannâ, den ich als Kritikerin nun wahrlich schon oft, wenn nicht zu oft, gesehen habe, kann manchmal noch etwas von diesem Zauber auslösen, den er offenbar für alle Erstseher hat. In der Neuinszenierung von Robert Carsen gibt es neben aller Party- und Opernhaftigkeit eine Szene, in der Philipp Hochmair als Todeskandidat ganz alleine vor dem nächtlich beleuchteten Dom steht, bekleidet nur mit einer Unterhose, seine restliche Kleidung presst er als Bündel vor den Bauch. Der reiche Mann, nackt und bloÃ, verlassen von der Welt. Ein stummes, anrührendes Bild. Ecce homo! Dazu über dem Dom leuchtend der Abendstern. Lesen Sie hier mit SZ Plus die ausführliche Rezension. âWenn sich die Naturkulisse, Architektur und Menschen vereinen, ist eine göttliche Kraft spürbarâ, hatte Hochmair zuvor in Interviews gesagt. Voilà ! Der Publikumsliebling vertritt das unverwüstliche Stück auch jenseits der Bühne vortrefflich. Die Vorstellungen sind schon seit Jänner nicht nur ausverkauft, sondern total überbucht. Das ist mehr als Tradition und Folklore. Das ist, wie vieles in Salzburg, ein Mirakel. | |
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PS: In der Kolumne vom vergangenen Freitag gab es bedauerlicherweise einen Fehler: Die Ãberreste vom letzten Kaiser von Ãsterreich, Karl I., ruhen nicht in der Kapuzinergruft in Wien, sie wurden 1922 in der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte auf Madeira beigesetzt. Wir bitten um Nachsicht. PPS: Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle nach Ihren Tipps für den Sommer in Ãsterreich gefragt. Dankeschön für die vielen Einsendungen. Eine Auswahl lesen Sie weiter unten in der Rubrik âUrlaub in Ãsterreichâ. | |
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| | | | âÃsterreich ist mein Reibebaumâ | | Gurken, Wärmflaschen, Autos: Erwin Wurm ist ein Meister darin, aus Alltäglichem Kunst zu machen. Ein Gespräch über eine Kindheit in kleinbürgerlichen Verhältnissen, das ambivalente Verhältnis zu seiner Heimat â und warum er immer wieder eigene Werke zerstört. | | | | |
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| | Das Netzwerk der Identitären | | In Wien versammeln sich ein paar Hundert rechtsextreme Aktivisten aus ganz Europa und inszenieren sich als geschlossene Bewegung. Doch die Gruppen sind oft klein, ihre Zusammenarbeit ist meist oberflächlich. | | | | |
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| | | | Liebhaberin ohne festen Wohnsitz | | Zum Teil unveröffentlichte autobiografische Texte zeigen Ingeborg Bachmann jetzt in ihrem âschönsten Sommerâ und in einer der Krisen, in denen die Liebe sie fast das Leben gekostet hätte. Von Sigrid Löffler | | | | |
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| | Sonne im Herzen, Stress auf der StraÃe | | Für viele ist der Brenner der naheliegende Weg über die Alpen. Durch das enge Tal drängen sich eine viel befahrene Autobahn, die alte StaatsstraÃe und eine stark ausgelastete Bahnstrecke. Das macht jede Menge Ãrger. | | | | |
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| | | | Was benutzen die Leute so alles als Lesezeichen, Frau Bitter? | | Kassenzettel, Kondomverpackungen, Heiligenbildchen: Eine Wiener Bibliothekarin hat mehr als 8000 Dinge gesammelt, die sie in zurückgegebenen Büchern fand. | | | | |
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| | | | Voilà , der Jedermann der Herzen ist da | | Robert Carsen präsentiert seine Neuinszenierung von Hugo von Hofmannsthals âSpiel vom Sterben des reichen Mannesâ â mit einem erstaunlich leisen Philipp Hochmair und dem Dom in der Hauptrolle. | | | | |
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| | âDie Welt wird durch Schönheit gerettet werdenâ | | âKunst kann Tyrannei und Krieg nicht verhindern, entlarvt sie aber immer wieder aufs Neueâ â die Rede von Nina Chruschtschowa zur Eröffnung. | | | | |
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Springinkerl lebhaftes Kind Eva Favry, Wien
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 18: Biowein-Anbau
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âEs wird a Wein seinâ, so lautet der Titel eines bekannten Wienerlieds. Immer öfter ist der edle Tropfen biologischen Ursprungs. Wie die Ãsterreich Wein Marketing kürzlich mitteilte, überspringt die biologisch zertifizierte Anbaufläche heuer die Marke von 10 000 Hektar, anders ausgedrückt: Fast auf einem Viertel der Rebfläche reifen derzeit Bioweintrauben heran. In Deutschland lag der Anteil ökologisch bewirtschafteter Weinhänge laut den aktuellsten vorliegenden Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft im Jahr 2022 bei 13 800 Hektar, das entsprach einem Anteil von 13,6 Prozent an der deutschen Gesamtrebfläche. | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | In die Sommerfrische | | Wildwasser in Kärnten, Sonnenuntergang in Tirol und Spurensuche im Salzburger Land: Zehn Leserinnen und Leser verraten ihre Lieblingsziele. | | | |
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