Politisch hat die Nach-Osterwoche wenig zu bieten, bis auf zahlreiche kursierende Kabinettslisten. Zu 80 Prozent stimmen sie, sagen Eingeweihte. Doch welche 80 Prozent das sind, ist nicht immer klar. Zum Ende der Woche will CDU-Chef Friedrich Merz über „seine“ Minister entschieden haben. Hinter den Kulissen wird derweil, auch in der SPD, intensiv diskutiert. Hier ein Überblick über die wichtigsten Posten – ohne Gewähr. Wirtschaft und Energie: Nach der Absage von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann werden vor allem zwei Namen gehandelt. Die ehemalige Staatssekretärin Katharina Reiche, 51, aus Brandenburg, seit 2020 Geschäftsführerin der innogy-Tochter Westenergie GmbH. Und der energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion Andreas Jung, 49. Bildung und Familie: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, 59, liberale CDU-Parteivize, hat bislang die besten Chancen. Auswärtiges: Als Baerbock-Nachfolger fallen vor allem drei CDU-Namen. Vize-Fraktionschef Johann Wadephul, 62, Europapolitiker David McAllister, 54, und Außenexperte Armin Laschet, 64. Wadephul kommt, wie Prien, aus Schleswig-Holstein – mit Blick auf den Länderproporz ein Nachteil. Fraglich ist, ob sich McAllister den Stressjob Außenamt antun will. Verteidigung: Bleibt bei der SPD und damit sehr sicher bei Boris Pistorius, 65 – wohl der einzige Ampel-Minister, der sein Amt behält. Finanzen: SPD-Parteichef Lars Klingbeil, 47, bekommt den Posten, wenn er ihn will. Er gilt auch als Favorit für den Vize-Kanzler – wenn es nicht doch Pistorius wird. Arbeit und Soziales: Von Beginn an wurde Bärbel Bas, 56, als Ressortchefin gehandelt. Gesundheit ging an die CDU, also könnte sie den größten Einzel-Etat (175 Milliarden Euro) im Haushalt verantworten. Wenn sie nicht doch noch SPD-Parteichefin wird… Inneres: Heikel. Liegt bei der CSU – und da sticht Alexander Dobrindt, 54, als bestgeeignet hervor. Doch der überlegt angeblich noch, lieber Landesgruppenchef und damit Söders wichtigster Mann in Berlin zu bleiben. Kultur und Medien: Als Staatsminister ist Joe Chiallo, 54, im Gespräch – im Hintergrund mehren sich jedoch kritische Stimmen über seine Bilanz als Berliner CDU-Kultursenator. Digitales: Als CDU-Favoritin für das neue Ressort wird Hessens Digitalisierungsministerin Kristina Sinemus, 61, diskutiert. Justiz: Die SPD-Abgeordnete und ehemalige Richterin Sonja Eichwede, 37, könnte jüngstes Kabinettsmitglied werden. (Fex, MSZ, wer) |