| Guten Morgen, drei Termine lassen diese Woche aufhorchen: 1. die Sommerferien in Berlin-Brandenburg sind zur Hälfte rum (mit verstärktem Auftreten verpeilter Ex-Urlauber ist zu rechnen), 2. Angela Merkel wird 65 (übermorgen) und 3. die Mondlandung ist 50 Jahre her (am Sonntag). Während die beiden ersten Ereignisse noch recht unstrittig sein dürften, so hegen immerhin 24 Prozent in einer Yougov-Umfrage gewisse lunare Zweifel. So viele glauben nämlich nicht, dass die Amis die ersten Menschen auf dem Mond waren. Die Frage, ob die Zweifler stattdessen annehmen, dass vielleicht ein Russe, Chinese oder Sigmund Jähn (für Westdeutsche: Ulf Merbold) als erster oben war, ließ das Institut leider unbeantwortet. Ach, und überhaupt, der glückliche Mond. Auch wenn er bisweilen als Trabant bezeichnet wird, so parken auf ihm – nach überschlägiger Zählung – bislang nur drei Autos (Hinweis für Tesla-Chef Elon Musk: Beschwerden über bräsige Kfz-Zulassungsstellen werden dort nicht an den Mann im Mond durchgestellt – anders als im Fall des Manns im Roten Rathaus). Dagegen dürfte die Zahl der Elektrotretroller in Berlin bald um das gut 2700fache höher sein als die der Autos auf dem Mond. Der Senat rechnet damit, dass bald acht Unternehmen mit jeweils 1000 Fahrzeugen den hauptstädtischen Markt auf- und überrollen möchten (Quelle: Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg/Linke). Bislang gibt es etwa 4800 dieser E-Scooter. Interessanterweise tragen deren Vermieter gern Namen, die dem Tierreich entlehnt sind: „Bird“, „Hive“, „Tier Mobility“. Und einer benutzt gar das englische Wort für „muhen“: „Moo Scooters“. Womit dann wieder der Bogen zum Erdtrabanten geschlagen wäre: Nicht wenige Tretrollerfahrer verhalten sich ja wie Mondkälber. Ein Roller-PS noch. Aus der Berliner Politik, die sich sehenden Auges der Rollerflut ergeben hat, ist nun Zeter und Mordio zu hören. Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) denkt beispielsweise darüber nach, Gebühren fürs Abstellen der Fahrzeuge zu verlangen, weil die seinen schönen Bezirk verhunzen. Laut „Morgenpost“ hält aber schon mal Friedrichshain-Kreuzberg nichts von einem Alleingang der Bezirke. Vielmehr müsse eine generelle Regelung auf Landesebene gefunden werden – wobei „generell“ in Berlin ja meistens „nicht so schnell“ bedeutet. Oje, vielleicht sollte mal einer Elon Musk anrufen lassen. | |