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es herrscht Wahnsinn auf dem Mittelmeer. Gestern brachte unsere Crew 165 Menschen von 2 Booten sicher auf die Sea-Watch 3. Unsere Crew hatte sie entdeckt und so schnell wie möglich die Rettungen mit unseren Schnellbooten eingeleitet. Bis in die frühen Morgenstunden und auch weiterhin suchen wir nach einem weiteren Seenotfall.

(Fotos: Laila Sieber - Sea-Watch.org)

Die letzten eineinhalb Wochen auf dem Mittelmeer waren geprägt von völkerrechtswidrigen Abfangaktionen durch die sogenannte Libysche Küstenwache, außerdem von zwei Bootskatastrophen, bei denen fast 70 Menschen ums Leben kamen. Daher sind wir heute erleichtert, diesmal einen Unterschied gemacht zu haben. An Bord der Sea-Watch 3 wurden unsere Gäste sofort medizinisch behandelt. Viele von ihnen trugen schwere chemische Verbrennungen durch das Salzwasser-Treibstoffgemisch in ihren Booten davon. Jetzt können sie sich endlich ein wenig von den Strapazen ausruhen, ohne um ihr Leben zu fürchten. Aber was unsere Gäste jetzt vor allem brauchen ist die umgehende Zuweisung eines sicheren Hafens!

(Fotos: Laila Sieber - Sea-Watch.org)

Auch die Crew unseres Suchflugzeugs Moonbird flog gestern gleich zwei Einsätze hintereinander, um nach Booten in Seenot zu suchen. Dabei mussten sie hilflos mit ansehen, wie die EU-finanzierte sogenannte Libysche Küstenwache vor ihren Augen ein Boot mit knapp 70 Personen völkerrechtswidrig in das Bürgerkriegsland zurück schleppte. Das Ganze wurde koordiniert von einem Flugzeug der europäischen Grenzschutzagentur FRONTEX. Laut UNHCR wurden gestern über 300 Menschen illegal zurück nach Libyen gebracht. Von den zahlreichen Booten, die in den letzten Tagen die Überfahrt wagten, wurden zwei gestern von der Sea-Watch 3 gefunden und die Personen geborgen, die Passagiere eines dritten Bootes erreichten die Insel Lampedusa aus eigener Kraft. Gleich heute Morgen flog unsere Moonbird erneut das Suchgebiet ab, um nach einem von vier Booten, die die Crew gestern gesichtet hatte, zu suchen, das seitdem aber nicht mehr gesehen wurde.

Solange Menschen über das Meer fliehen müssen und von Europa wissentlich sterben gelassen werden, werden wir nach Menschen in Seenot suchen, um zu retten, wo die europäischen Staaten wegschauen oder sogar aktiv Völkerrecht brechen.
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Aktuell befinden sich mit der Mare Jonio von Mediterranea und unserer Sea-Watch 3 genau zwei Schiffe auf dem Mittelmeer, bei denen wir uns darauf verlassen können, dass sie gerettete Menschen auch in Sicherheit bringen. Wir sind seit über acht Wochen die ersten Rettungsschiffe, die an der tödlichsten Grenze der Welt patrouillieren. In diesen acht Wochen sind über 35 Boote auf dem Weg nach Europa gemeldet worden, von denen viele durch die sogenannte Libysche Küstenwache abgefangen und zurück in das vom Krieg zerrüttete Land verschleppt wurden. 

Die letzten Tage zeigen uns erneut: Zwei Rettungsschiffe reichen nicht aus. Wir können nicht das gesamte Mittelmeer abdecken. Während Menschen auf der Suche nach Sicherheit ihr Leben riskieren, werden zivile Rettungsschiffe in italienischen Häfen festgehalten, die so dringend gebraucht werden. Wir fordern deshalb, dass die Alan Kurdi von Sea-Eye, die Aita Mari von SMH/Maydayterraneo und auch die Iuventa von Jugend Rettet endlich wieder freigelassen werden. 

Trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie werden wir auch weiter Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer fahren, denn die südliche Außengrenze der EU bleibt vermutlich auch 2020 die tödlichste Grenze der Welt. 

Philipp Hahn

(Einsatzleiter auf der Sea-Watch 3)



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