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Olympische Spiele sind ein hohes Gut!
Völkerverbindend über jegliche Grenzen hinaus, ein Miteinander trotz aller Konkurrenz im Wettkampf, gekennzeichnet von Toleranz, Respekt, auch Freundschaft. Ein Fest der Freude.
Diese Werte gilt es zu schützen! Dafür steht die DOG.
Der Sport, der Athlet, die Menschen stehen im Mittelpunkt. Doch wir erleben einen Moment, in dem die Welt wegen einer großen, aber unsichtbaren Bedrohung stillzustehen scheint. Das gestern noch wichtig erscheinende ist heute nachrangig und tritt zurück.
Daher sollte das IOC den Mut haben, die Olympischen Spiele von Tokio 2020 abzusagen und die Menschen, die Sportler, die Sportwelt nicht länger im Ungewissen lassen. Es geht nicht mehr um die Entscheidung der WHO, die nach Ansicht von IOC-Präsident Thomas Bach abzuwarten sei. Es geht um die eigene Entschlossenheit! Es geht auch um Fairness. Schon längst können sich die Athleten aus aller Welt nicht seriös nach gleichen Bedingungen vorbereiten. Kontinente, Staaten schotten sich ab aus Angst vor der unsichtbaren Gefahr. Wie soll da eine vernünftige Vorbereitung aussehen? Qualifikationen stehen noch aus. Wann, wie, wo? Sie unter diesen Voraussetzungen durchzuführen wäre unzumutbar!
Angst und Sorge erreicht die Menschen überall. Geschlossene Sporthallen, verlassene Sportplätze, leere Spielplätze, Vereine, die ihre Abteilungen vorübergehend schließen, komplette Ligen, die ihren Spielbetrieb einstellen, zeigen, wie eng der Sport in unsrer Gesellschaft verankert ist.
Jeder Einzelne muss in diesen Tagen, Wochen, wahrscheinlich Monaten zurückstehen und sich auf ein Minimum beschränken. Es ist unabsehbar, wann die Welt wieder zur Normalität zurückkehren kann. Aber – die Menschen haben verstanden!
Das sollte auch der Maßstab für das IOC sein, verstehen und in Konsequenz, sei sie noch so bitter und einmalig, die Spiele absagen und verschieben. Es gilt die Ungewissheit zu beseitigen.
Für das Gastgeberland, Japan, wäre das ein schwerer Schlag! Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt steht am Rande einer Rezession und hat mit der Vorbereitung der Spiele dreimal so viel investiert, wie ursprünglich geplant.
Man wäre auf die Einnahmen in Milliardenhöhe dringend angewiesen. Auch das IOC hat mit hohen Einnahmen gerechnet, deren Erlöse zum großen Teil den Sportverbänden der Länder zugutekommen sollten.
Doch über den wirtschaftlichen Interessen steht der Mensch. Er ist der Maßstab. Ihn gilt es zu schützen! Sollten die Olympischen Spiele eine Atempause erhalten, so sollte sie genutzt werden, Wege zu finden, den olympischen Gedanken mit seinen Werten wieder näher an die Menschen zu bringen, jenseits von Gigantomanie und Größenwahn Menschliche Spiele eben!
Mit einer Absage der Spiele von Tokio 2020 würde das IOC Mut beweisen und Vorbild sein, im Sinne der olympischen Werte!
Von Hans-Joachim Lorenz (DOG-Vizepräsident Kommunikation/Werbung und ehem. ARD-TV-Korrespondent)
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