Myanmar-Nachrichten 2/2025 |
|
|
|
---|
|
Aktuelles aus dem Asienhaus |
|
|
|
---|
|
| 13. Asientag: Macht, Medien und Menschenrechte |
| 5. Juli 2025, Köln Beim 13. Asientag dreht sich dieses Jahr alles um Macht, Medien und Menschenrechte. Wie kann sich die Zivilgesellschaft in Europa und Asien noch stärker vernetzen, um gemeinsam gegen Desinformation und Repression vorzugehen? Wie können wir Mut und Hoffnung schöpfen? Und was können wir voneinander lernen? Gemeinsam wollen wir diskutieren, analysieren und uns vernetzen – für eine Welt, in der Medienfreiheit und Menschenrechte nicht verhandelbar sind. Zu Myanmar geht's dieses Jahr unter dem Titel Macht, Menschenrechte und Revolution darum, wie Spannungen innerhalb des Widerstands überwunden und verschiedene Zukunftsvisionen vereint werden können. Wie kann gemeinsamer Widerstand gelingen? Diskutiert mit uns im Clarenbach-Saal! |
| |
|
|
---|
|
| Augenzeugenberichte vom Widerstand: Geschichten aus Myanmar nach dem Putsch |
| Im Rahmen des Widerstands gegen den Militärputsch in Myanmar rücken auch andere, vorher schon bestehende, Forderungen in den Vordergrund. Besonders junge Menschen und Frauen sind im Widerstand aktiv und versuchen ihre Gleichstellung und Gleichberechtigung zu erkämpfen. Wie werden die Ziele der Frühlingsrevolution mit diesen Forderungen vereinbart? Welche Synergien und Hindernisse gibt es? Und wie geht es den Betroffenen, die teils unter dieser Doppelbelastung stehen, dabei? Im zweiten Band dieser Broschürenreihe versammeln wir Geschichten aus Myanmar zwischen November 2021 bis Oktober 2022. |
| |
|
|
---|
|
| Geflüchtete Arbeiter:innen werden in Thailand ausgebeutet |
| Im Grenzgebiet bei Mae Sot werden Geflüchtete als 'gezwungene, billige Arbeitskräfte' ausgebeutet. Viele der Flüchtlinge, die vor dem Konflikt und Menschenhandelsnetzwerken fliehen, finden sich in Fabriken wieder, die Kleidung, Schuhe und Lederwaren für große Marken produzieren. Die Arbeitsbedingungen sind hart: die meisten Arbeiter:innen sind Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren, die weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn von 354 Baht (etwa 10,82 US-Dollar) pro Tag verdienen. Arbeiter:innen ohne ordnungsgemäße Papiere erhalten sogar noch weniger Lohn, manchmal nur 125-150 Baht pro Tag. Die Arbeiter:innen sehen sich langen Arbeitszeiten, fehlenden Feiertagen, obligatorischen Überstunden und Strafen für geringfügige Vergehen gegenüber. Besonders betroffen sind muslimische Rohingya-Arbeiter:innen, die oft ihre Religion verbergen müssen, um Verfolgung zu entgehen. Große Marken, die von diesen Fabriken produzieren lassen, distanzieren sich von den Arbeitsbedingungen, während sie gleichzeitig von der billigen Arbeitskraft profitieren. Die mangelnde Durchsetzung von Arbeitsgesetzen und die Mitwirkung lokaler Behörden verschärfen die Situation weiter. Diese Ausbeutung stellt einen dunklen Fleck auf der globalen Bekleidungsindustrie dar und unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Aufmerksamkeit und Maßnahmen, um die Rechte dieser Arbeiter:innen zu schützen. |
| |
|
|
---|
|
| Textilarbeiter:innen erstreiken höheren Lohn |
| Arbeiter:innen in der Bekleidungsindustrie Myanmars haben durch Streiks bedeutende Erfolge erzielt. Seit dem Militärputsch im Februar 2021 stehen die vorwiegend weiblichen Arbeiterinnen an vorderster Front der Proteste. Ein wichtiger Meilenstein war der Streik in der Tsang Yih Fabrik in Yangon, wo die Arbeiterinnen höhere Löhne und bessere Boni forderten. Obwohl sie nicht alle ihre Forderungen durchsetzen konnten, erreichten sie jetzt eine teilweise Erfüllung, was als bedeutender Erfolg in der Durchsetzung von Arbeitsrechten nach dem Putsch gilt. Die Proteste verbreiteten sich schnell auf andere Fabriken und führten dazu, dass einige Arbeitgeber präventiv Lohnerhöhungen anboten. Allerdings sind die erzielten Fortschritte fragil. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat das Militärregime wegen Verstößen gegen internationale Arbeitsnormen verurteilt. Gleichzeitig geht die Junta weiter hart gegen Gewerkschafter:innen vor. Die Arbeiterinnen müssen wachsam bleiben, um sicherzustellen, dass ihre Rechte geschützt werden und die erzielten Verbesserungen nicht rückgängig gemacht werden. |
| |
|
|
---|
|
| Europas Abhängigkeit von Seltenen Erden in Myanmar |
| Fast zwei Drittel der Schweren Seltenen Erden Dysprosium und Terbium auf dem globalen Markt kommen aus Myanmar. Will Europa die Grüne Transformation wie geplant umsetzen, sind sie auf diese Mineralien angewiesen. Der Abbau in der Kachin-Region erfolgt oft unter Missachtung von Umwelt- und Arbeitsstandards, was zu schwerwiegenden Umweltzerstörungen und Gesundheitsrisiken führt. Zudem werden die Einnahmen aus dem Bergbau von Milizen kontrolliert, die mit der Militärjunta verbunden sind. Seit die ethnische Widerstandsarmee Kachin Independence Army die Kontrolle übernommen hat, hat sich die Situation teilweise verbessert, bleibt jedoch prekär. Europa und Deutschland stehen vor der Herausforderung, ihre Abhängigkeit von diesen Rohstoffen zu managen, ohne die Umwelt- und Menschenrechtsstandards in Myanmar zu vernachlässigen. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet Unternehmen, diese Risiken zu überwachen und zu verbessern. Es ist entscheidend, dass Deutschland und Europa eine führende Rolle in der Förderung einer nachhaltigen und ethischen Grünen Transformation übernehmen, um die Rechte der Arbeiter:innen und die Umwelt in Myanmar zu schützen. |
| |
|
|
---|
|
| Women's League of Burma veröffentlicht Bericht zu sexueller Gewalt in Konflikten |
| In ihrem Bericht Speaking Truth to Power: Ending Military Impunity in Burma/Myanmar beleuchten sie systematische Verbrechen gegen Frauen, einschließlich sexueller Gewalt in Konflikten, die schon seit Jahrzehnten vom Militärregime begangen werden. Frauen und Mädchen sind dabei besonders betroffen, während eine weiterhin patriarchalische Kultur Opfer davon abhält, über ihre Traumata zu reden. Trotz Herausforderungen kämpfen Frauenrechtsaktivistinnen für Gerechtigkeit. Die WLB hat zahlreiche Fälle dokumentiert, die zeigen, wie 'Sicherheitskräfte' und das Justizsystem die Opfer im Stich lassen. Seit dem Militärputschversuch 2021 wurden selbst die vorher schon unzureichenden Schutzmaßnahmen ignoriert. Auch die Maßnahmen der lokalen Widerstandstruppen lassen häufig zu wünschen übrig. Die Menschenrechtssituation ist kritisch, mit zunehmenden Fällen von sexueller und genderbasierter Gewalt da das Militärregime ohne Rechenschaftspflicht operiert. Über 100 Fälle wurden dokumentiert, aber die Dunkelziffer ist höher. Diese Schrecken sind eine Routinetaktik der Junta geworden, wobei Frauen oft als Geiseln genommen, gefoltert und getötet werden. Frauen aus den ethnischen Minderheiten und LGBTQI-Personen sind besonders gefährdet. Die WLB fordert ein Ende der Militärherrschaft und setzt sich für Schutzmechanismen für Überlebende ein. |
| |
|
|
---|
|
| Hohenzollernring 52, 50672, Köln |
| This email was sent to newsletter@newslettercollector.com |
| You've received this email because you've subscribed to our newsletter. |
| | |
|
|
---|
|
© 2025 Stiftung Asienhaus |
|
---|
|
|
|