neulich rief mein Sohn ganz aufgeregt über den Spielplatz. „Papa, Papa, guck mal!“ Ich hatte gerade meine Tochter im Blick und rief ihm zu, dass ich wüsste, dass er dort Fußball spielen würde. Aber der Junge ließ nicht locker. Irgendwann drehte ich mich um und blickte in leuchtende Augen. „CHOUPO-MOTING!“, brüllte er in meine Richtung. „Ich spiele mit Choupo-Moting. Er ist in meiner Mannschaft.“ Der ehemalige Star des FC Bayern, einst auch im Volkspark für den HSV aktiv, Ex-Stürmer von Paris St. Germain, Nationalspieler Kameruns, ein Junge aus Altona, kickte da mit einer Horde Kinder auf einem Bolzplatz in Ottensen, schrieb Autogramme, machte Fotos und war richtig gut drauf. Ich erinnerte mich daran, wie ich 1994 mit meinen Eltern nach Malente gefahren war, um der deutschen Nationalmannschaft bei der WM-Vorbereitung zuzusehen. Ich war damals wahnsinnig aufgeregt, als ich vor Jürgen Klinsmann, Rudi Völler oder Bodo Illgner stand und um ein Autogramm bat. Den großen Idolen so nah zu sein, das war schon etwas Besonderes. Auch während der EM haben Autogrammjäger wieder gute Chancen, die eine oder andere Unterschrift der großen Stars zu ergattern. Diese Woche ganz besonders, denn morgen trifft Frankreich in Hamburg auf Portugal, Kylian Mbappé gegen Cristiano Ronaldo, ein Duell der Megastars. Wer sein Glück versuchen will, klickt hier ... Herzliche Grüße Julian König julian.koenig@mopo.de | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Wenn 600 PS zur tödlichen Maschine werden | |
An der zerstörten Säule vor dem Haspa-Eingang haben Menschen Hortensien, Rosen und Lilien – alle in weiß –abgelegt. Viele Passanten bleiben kurz stehen, schütteln mit dem Kopf. „Schrecklich“, sagen sie, „grausam“ und „unglaublich“. Die Schneise der Zerstörung ist am Tag nach dem Unfall bereits beseitigt. „Diese Filiale ist vorübergehend geschlossen“ teilen zwei handgeschriebene Zettel an der gläsernen Eingangstür der Sparkasse mit. Ein Besuch an jenem Ort, an dem am Montag ein 39 Jahre alter Hochbahn-Mitarbeiter starb, weil ein Teenager die Kontrolle über einen AMG-Mercedes verloren hatte. Meine Kollegin Stephanie Lamprecht ist der Meinung: Verbietet diese PS-Monster! | |
2. „Als wenn Toni Kroos den Hitlergruß zeigen würde ...“ | |
„Stellen Sie sich vor, die deutsche Fußballnationalmannschaft schießt ein Tor und Toni Kroos zeigt seine Freude mit einem Hitler-Gruß. Was meinen Sie, was dann in Deutschland los wäre? Der ,Wolfsgruß‘ ist im Grunde nichts anderes, und deshalb darf auch das, was sich Merih Demiral da auf dem Fußballplatz erlaubt hat, nicht ungesühnt bleiben.“ Das sagt Ali Toprak, Hamburger CDU-Politiker und Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde in Deutschland. Er fordert eine Sperre des türkischen Nationalspielers, der den Wolfsgruß als Jubel nach seinem zweiten EM-Tor gegen Österreich gezeigt hatte. Toprak ist nicht der einzige türkischstämmige Politiker, der harte Konsequenzen für den fordert. | |
3. Kritik an Kerstan: „30.000 Bäume nicht nachgepflanzt“ | |
Hamburg gilt zwar noch immer als eine der grünsten Metropolen. Doch auch hier geht der Baumbestand kontinuierlich zurück. Die CDU richtet Vorwürfe an den grünen Umweltsenator – doch der winkt ab! | |
4. So funktioniert der neue Cyber-Supermarkt | |
Die Zeiten, in denen man beim Einkaufen persönlich mit seinem Namen begrüßt wird, sind schon lange vorbei. Jetzt gibt es in Hamburg einen Supermarkt, in dem man ganz ohne das freundliche „Frollein“ an der Kasse Besorgungen erledigen kann. Schummeln ist dabei übrigens nicht möglich: Jeder Kunde wird in der Filiale in der Hoheluftchaussee (Hoheluft-West) auf Schritt und Tritt von insgesamt 1000 Kameras beobachtet! | |
5. Irrer Wanderweg-Streit an der Hamburger Stadtgrenze | |
Viel Ärger um etwas Weg: Die Halstenbeker und Schenefelder sind genervt, weil ein Grundstücksbesitzer einen Teil eines Wander- und Radweges immer wieder mit Stacheldraht absperrt und sie so zu drei Kilometern Umweg zwingt. Der Bürgermeister versucht zu vermitteln – doch der Eigentümer bleibt eisern und hat sich sogar eine neue Methode ausgedacht, um Wanderer abzuschrecken. | |
... Tonnen glühender Stahl sind gestern in einem Werk von Arcelor Mittal in Waltershof aus einem Schmelzofen ausgelaufen. | |
6. St. Paulis Torwarttrainer verlässt den Klub | |
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Marco Knoop Cheftrainer Fabian Hürzeler zu Brighton & Hove Albion folgen soll und will. Lange darbte der Deal, weil der 45-Jährige auf seine Arbeitserlaubnis auf der Insel warten musste. Die ist nun allerdings schon vor einer ganzen Weile erteilt worden, dennoch kam Brighton bei der Verkündung bislang nicht in die Hufe. Aus welchem Grund auch immer. Bei St. Pauli ist der Geduldsfaden jedenfalls gerissen. Gestern gab der Klub die Vertragsauflösung mit dem Torwarttrainer bekannt. | |
7. HSV-Neuzugang Elfadli: „Frust war riesig!“ | |
Nun also doch! Nachdem es im vergangenen Sommer ein langes Ringen zwischen dem HSV und dem 1. FC Magdeburg um Daniel Elfadli gegeben hatte, ein Transfer aber nicht zustande kam, ist der 27-Jährige nun endlich ein Hamburger. Dass ihm der gescheiterte Deal zu schaffen machte, verriet Elfadli nun im Trainingslager in Schneverdingen. Emotionale Einblicke vom Neuzugang. | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. RAF-Terrorist auf der Flucht: Sieht er heute so aus? | |
9. Das traurige Leid der Kühe in Ketten | |
Glückliche Kühe auf einer saftigen Wiese, im Hintergrund die Berge. Es ist ein idyllisches Bild, das die Molkerei Ehrmann aus dem Allgäu auf ihrer Webseite und auf einigen ihrer Produkte zeichnet. Doch die Heile-Welt-Werbung passt so gar nicht zu den heimlich aufgenommenen Aufnahmen von im Stall angeketteten Milchkühen, die nie auf einer solchen Wiese grasen werden – und deren Milch trotzdem bei Ehrmann landet. | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. So schmeckt Hamburgs jüdische Küche | |
Nur wenige Juden aus Hamburg haben den Holocaust überlebt. Sie entkamen der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie, weil sie rechtzeitig in die USA, nach Palästina, Südamerika oder China flüchteten. Mitnehmen konnten sie nur das Nötigste. Erstaunlich: Bei einigen gehörten dazu die Familienrezepte. „Das Jüdische Kochbuch aus Hamburg“ erzählt diese Geschichten. | |
Kultur-Tipp für Donnerstag: Lachtränen auf dem Show-Boot | |
„Dass ich mal ein Show-Boot haben würde, hätte ich auch nicht gedacht“, sagte „Quatsch Comedy Club“-Erfinder Thomas Hermanns, als er im vergangenen Jahr die Rückkehr der erfolgreichen Comedy-Reihe in Hamburg feierte. Seitdem wird auch im Hafen wieder heftig gelacht: immer donnerstags, freitags und samstags an Bord der „Queen“. „Quatsch Comedy Club“ auf der „Queen“: 4.-6.7., je 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), Überseebrücke/2. Ponton links, 22-39 Euro Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | | |