Gude Eintracht-Fans! Gestatten, Hradecky. Lukas Hradecky. Torhüter von Beruf, Spinne und Wand im Nebenerwerb. So oder so ähnlich könnte sich unsere Nr. 1 eigentlich vorstellen, denn der sympathische Finne war zusammen mit dem bärenstarken Siegtorschützen Danny âSpeedyâ Blum ein maÃgeblicher Faktor beim hart erarbeiteten 1:0 Sieg gegen Bielefeld unter der Woche. Dabei hatte âMr. Clean Sheetâ anfänglich noch ein paar kleine Wackler in seinem Spiel, nur um dann besonders in der zweiten Hälfte groà aufzutrumpfen und die Angreifer der Arminia ein ums andere mal zur Verzweiflung zu bringen. Egal ob per Distanzschuss, im Eins-gegen-Eins oder aus dem Gestochere im Fünfmeterraum: An Hradecky gab es kein Vorbeikommen. Wenn wir also vom Weg der SGE ins Halbfinale des Pokals sprechen, dann sprechen wir vor allem von unserem Keeper, seinen Paraden und gehaltenen Elfmetern - vor allem dem in der 96. Minute in Hannover. Man konnte fast meinen, Lukas wolle seinen jüngsten Ritterschlag sicherheitshalber noch ein weiteres Mal rechtfertigen, denn pünktlich zu diesem K.O.-Spiel bekam unser Mann aus Turku das ihm gewidmete âElferkillerâ T-Shirt in die Shops gelegt. Vom Punkt musste er diesmal zwar keinen Ball halten (zum ersten Mal in diesem Pokaljahr), dafür aber aus allen anderen Lagen, was mit Bravour gelang. Kiitos, Lukas! Das wirklich bemerkenswerte an diesem Dienstagabend war allerdings weder unsere Spinne, noch unser Flügel-Turbo oder der Einzug ins Halbfinale. Denn das Beste kam im Gegensatz zum Siegtor spät. Sehr spät. Genau genommen sogar gut zwei Minuten später als geplant. Die Rede ist natürlich von dem Mann, der eine gefühlte Ewigkeit neben dem vierten Offiziellen stand und ausharren musste, weil das Leder in der zuvor hektischen Partie urplötzlich einfach nicht mehr ins Aus rollen wollte. Das gesamte Stadion verbrachte diese letzten Augenblicke fast schon demonstrativ ebenfalls stehend zu, bis es in der 92. Minute dann endlich so weit war. Nach 285 endlosen Tagen, einem kaum vorstellbaren Kampf gegen diese verdammte, heimtückische Krankheit und dem steinigen Weg zurück auf den Rasen, betrat unser Urgestein, unser Löwe MARCO RUSS endlich wieder das Grün seines Wohnzimmers im Stadtwald. Der ihn begleitende Jubel: Ohrenbetäubend. Die Emotionen: Mit bloÃen Händen greifbar. Die Gänsehaut? Hatte ihre eigene Gänsehaut. Dass es um den Einzug in ein Pokal-Semifinale ging, um den im FuÃball doch immer so vermeintlich alles überstrahlenden Sieg, ein weiteres Live-Spiel, TV Gelder, Publicity. Alles egal, nebensächlich und wenn man ehrlich ist unter dem Strich auch unerheblich. Dieser Augenblick und mit ihm der ganze Abend, gehörte Marco allein. Dieser Kämpfernatur, die dem Krebs den Kampf angesagt hatte und die im letzten Mai noch im Krankenhaus vor allem eine Frage umtrieb: Haben unsere Jungs die Klasse gehalten? Haben sie tatsächlich, was eine tolle Leistung einer Mannschaft war, die nicht Wenige ein paar Wochen zuvor schon abgeschrieben hatten. Die gröÃte Leistung erbrachte allerdings ein Anderer, jemand, der an diesem 23. Mai 2016 gar nicht auf dem Platz stand. Dafür aber am 28.02.2017. Ab der 92. Minute. Endlich. Willkommen zurück im Leben, Marco. Eure Eintracht P. S. Am Sonntagnachmittag kommt bereits der SC Freiburg zum nächsten Heimspiel in die Commerzbank-Arena. Das Hinspiel hatten die Adlerträger noch unglücklich mit 0:1 verloren, höchste Zeit also für ein bisschen Wiedergutmachung gegen den bisher eine sehr gute Runde spielenden Aufsteiger aus dem Breisgau.
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