die Idee war ja eigentlich ganz pfiffig. Was gibt es Unverdächtigeres als Wassermelonen? Und schwer sind die Dinger auch noch. Theoretisch ließen sich darin kiloweise Drogen verstecken. Das dachten sich auch Schmuggler, die zwei Tonnen Methamphetamin von Mexiko in die USA bringen wollten. Das Problem: Sie bastelten ihre Melonen selbst – und das fiel natürlich auf. Ich musste jedenfalls herzhaft lachen, als ich die Fake-Melonen sah (hier klicken!). Es erinnerte mich ein wenig an die Geschichte eines Zoos in China, der vor ein paar Jahren eine Tibetdogge in ein Gehege setzte und behauptete, sie sei ein Löwe. Der Schwindel flog natürlich schnell auf. Leider sind Plagiate nicht immer so leicht zu erkennen – und für die Opfer der Fälschungen kann es richtig bitter werden. Wenn Senioren von „falschen Enkeln“ hereingelegt werden und zum Beispiel ihre Ersparnisse verlieren. Plus möglicherweise noch das Grundvertrauen in ihre Mitmenschen. Ich dachte immer: So etwas kann mir nicht passieren. Glaubt vermutlich fast jeder. Neulich habe ich dann Schuhe im Internet bestellt. Restposten, klar. Supergünstig, auch klar. Mein Gehirn schaltete sich erst wieder ein, also ich schon gierig auf Bestellen geklickt hatte. Es handelte sich zum Glück um einen geringen Schaden, aber die Gangster hatten mich raffiniert reingelegt. Im Nachhinein wünschte ich, der Shop, der mich getäuscht hat, sei wie die Wassermelonen getarnt gewesen. Dann wäre ich jetzt keine 30 Euro ärmer … Ich wünsche Ihnen für den heutigen Donnerstag einen guten Durchblick. Julian König Ressortleiter Lokales julian.koenig@mopo.de | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Nach Solingen: Erstes Straßenfest in Hamburg abgesagt | |
Als Reaktion auf den tödlichen Messerangriff in Solingen ist das für September geplante Grindelfest im Stadtteil Rotherbaum abgesagt worden, wie der Veranstalter bekannt gab. Der Grund hierfür ist die Angst vor einer Nachahmungstat. Die CDU spricht von einem „Armutszeugnis für die Stadt“. | |
2. Kran kracht auf Wohnhaus | |
Der gelbe Kran hängt halb in der Luft, gebremst von dem Dach eines Wohnhauses. Rundherum liegen Trümmer. 13 Menschen werden auf Verletzungen untersucht. Ein Arbeiter, der eventuell für den Unfall in Farmsen-Berne verantwortlich war, floh von der Baustelle. Wie konnte das passieren? | |
3. So viele Scooter-Knöllchen werden in Hamburg verteilt | |
Die einen lieben sie, die anderen hassen sie: Vor fünf Jahren hielten die E-Scooter Einzug in die Hansestadt - schnell wurden es über 20.000 Stück. Anfangs rissen die Klagen über die Elektroroller nicht ab: Mal standen sie quer auf dem Gehweg, mal blockierten sie Radwege und allzu oft mussten sie sogar aus Alster und Elbe gefischt werden. Neue Zahlen, die der MOPO exklusiv vorliegen, zeigen nun, wie sich das Hamburger Roller-Chaos inzwischen entwickelt hat. | |
4. Die Frau, die von Stahlkugeln durchsiebt wurde | |
Überall in ihrem Körper stecken noch Stahlkugeln aus einer Handgranate. Insgesamt wohl 25 Stück. Genau weiß sie es nicht. Eine in der linken Schulter, eine im linken Knie, eine im Rücken und eine sogar im Herzen. Niemand könnte es ihr verdenken, wenn sie den Menschen, der ihr all diese Wunden zugefügt und so viele Schmerzen bereitet hat, immer noch abgrundtief hassen würde. Auch jetzt noch, nach fast 25 Jahren. Es wäre ihr gutes Recht. Aber Yvonne F. ist alles andere als rachsüchtig und kein Stück verbittert. Ganz im Gegenteil. Während des Interviews in der MOPO-Redaktion strahlt sie übers ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd. Sie sagt, sie sei glücklich. Mein Kollege Olaf Wunder hat sie getroffen. | |
5. Glasfaser für 300.000 Haushalte in Hamburg | |
„Wir bauen Glasfaser überall dort, wo sie die Hamburger brauchen: in Siedlungen für Hausbesitzer und in großen Wohngebäuden für tausende Mieter“, erklärte Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland. Das Unternehmen willdas Glasfasernetz in Hamburg deutlich ausbauen. In den kommenden Jahren seien schnelle Glasfaser-Anschlüsse für bis zu 300.000 Haushalte geplant. Welcher Bezirk als erstes profitieren wird, können Sie hier lesen. | |
Minuten hat ein Österreicher in Hamburg für einen kuriosen Rekord benötigt: Andreas Dick (55) ist alle U-Bahnstationen der Stadt angefahren. „Alles verlief reibungslos und hat prima geklappt“, sagte eine Sprecherin der Hochbahn. Insgesamt lagen 93 U-Bahnstationen vor Dick. Die Rundreise mit der U-Bahn sollte zeigen, wie lange man braucht, um alle Stationen abzufahren. „Es ist eine schöne Variante, um eine Stadt kennenzulernen“, meinte der 55-Jährige. Für den Journalisten ist diese Herausforderung nicht die Erste: Solche „Komplettbefahrungen“ von Großstädten habe er schon in 17 Städten durchgezogen, darunter in Wien, Berlin und Lyon. | |
6. Wachablösung? St. Pauli-Trainer bezieht klar Stellung zum HSV | |
Seit einigen Wochen erst ist Alexander Blessin Trainer des FC St. Pauli, der Vergleich mit dem HSV ist trotz der unterschiedlichen Ligazugehörigkeit aber allgegenwärtig. Ob eine Wachablösung stattgefunden habe, musste der 51-Jährige nun beantworten, blieb dabei zwar ruhig, wurde aber auch deutlich. | |
7. Wird Richter zur Soforthilfe für den HSV? | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. Dünen-Drama in Dänemark: Kinder sind gestorben | |
Zwei in Dänemarkt nach einem Erdrutsch von einer Düne verschüttete deutsche Jungen sind nach Polizeiangaben tot. Die neun und zwölf Jahre alten Kinder aus der Gegend von München seien am Dienstag gestorben, teilte die dänische Polizei gestern mit. Die Jungen hatten am Strand von Vorupör in der Region Nordjütland im Sand gegraben, als die Düne am Sonntag einstürzte. | |
9. Die wohl deutscheste Stadt außerhalb Deutschlands | |
Fast ist es, als sei man in Deutschland: Bauten aus der Kaiserzeit reihen sich an Fachwerkhäuser – und das in Namibia. Auch die Straßennamen klingen vertraut: In der Bismarckstraße steht das für den Hamburger Spediteur 1894 erbaute Woermannhaus. Ein Stückchen weiter, Ecke Garnison- und Bahnhofstraße, kommt man am Alten Amtsgericht vorbei, dem ehemaligen Kaiserlichen Bezirksgericht. Das Hohenzollernhaus, einst die prunkhafte Residenz eines deutschen Kolonialherren, gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die Autorin Kristin Palitza hat den namibischen Küstenort Swakopmund besucht, die wohl deutscheste Stadt außerhalb Deutschlands. | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. Tickets für Helge Schneider zu gewinnen! | |
„Zwischen Wahnsinn und Verstand ist oft nur eine dünne Wand“ – auf kaum einen trifft dieser Spruch so gut zu wie auf Helge Schneider. Der Tausendsassa, der 1993 „Katzeklo“ komponierte und damit ins kollektive Gedächtnis der Nation einging, kommt – wie eigentlich jedes Jahr – für zwei Gigs in den Stadtpark, um dort unter freiem Himmel seine irre geniale Musik und Improvisation sprachlicher und musikalischer Art zum Besten zu geben. Auf MOPOP.de verlosen wir heute noch Tickets … | |
Kultur-Tipp für Donnerstag: Live-Podcast in Planten un Blomen | |
September 1965. Die Rolling Stones sind auf ihrer ersten Deutschland-Tour. Zwei Konzerte spielen sie in der Ernst-Merck-Halle. Bei der ersten Show vor 6000 Fans geben sie nach 20 Minuten wieder auf – die Mädchen kreischen zu laut, kann eh niemand was hören. Das kommt nicht bei allen Fans gut an. Auch beim zweiten Konzert geht es hoch her, vor allem vor der Halle: Mehr als 2000 Jugendliche randalieren, sie sind noch immer sauer, weil sie keine Tickets bekommen haben. Bilanz der Hamburger Stones-Premiere: 47 Festnahmen, acht Verletzte – und das bestätigte Vorurteil vieler Eltern, dass die Rolling Stones „das Böse“ sind. Was das mit dem „Reflektor“-Podcast bei „Draußen im Grünen“ zu tun hat? Alles! Denn Host Jan Müller und sein Gast Kolja Podkowik machen den Krawall zum Thema und werfen in dieser Live-Ausgabe einen Blick auf die Geschichte der Konzert-Ausschreitungen. Planten un Blomen/Musikpavillon: 29.8., 19.30 Uhr, 24,70 Euro Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | |
(Anzeige) „In einem sehr knappen Rennen hat diesmal hat die St. Pauli Kirche gewonnen und diesen Riesenscheck über 2.222 Euro eingeheimst. Die St. Pauli Kirche macht einfach unglaublich viel: Nicht nur in der Diakonie, auch in der Beratung von Anwohnenden oder von Bedürftigen auf St. Pauli leistet sie eine ganz tolle Arbeit.“, sagt Politiker, Anwalt und Vorstandsmitglied von „MenscHHamburg e.V.“, Arne Platzbecker, im Podcast „Wie ist die Lage?“. | | |