 | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Kaum Einstellungsbereitschaft der Unternehmen
- EZB: Barzahlungsquote nimmt stetig ab
- Patsalides: "Märkte nicht überraschen"
- FFM: OB Josef geht UniCredit scharf an
|
|
| Nachhaltige Erholung des Konsumklimas nicht in Sicht Das Konsumbarometer zeigt eine leichte Aufhellung der Verbraucherstimmung in Deutschland. Für den Januar prognostiziert die GfK Marktforschung und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) einen Anstieg des Konsumklimaindex um 1,8 Punkte auf minus 21,3 Zähler. Die Verbraucher schätzten sowohl ihre zukünftigen Einkommensperspektiven als auch die wirtschaftlichen Aussichten optimistischer ein, teilten die Institute heute mit. Gleichzeitig steige die Bereitschaft für größere Anschaffungen, während die Neigung zum Sparen zurückgehe. "Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist dennoch nicht in Sicht, dazu ist die Verunsicherung der Konsumenten derzeit noch zu groß", schränkte der Konsumexperte Rolf Bürkl zugleich ein. Bankenökonomen sehen ebenfalls wenig Chancen für ein Konsumfeuerwerk. "Unter den aktuellen Bedingungen dürfte sich der Konsumknoten nur schwer lösen lassen", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. "Wachsende Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz dürften die Ausgabebereitschaft zusätzlich dämpfen." |  |
Wachsende Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz Das Ifo Institut hat heute über eine starke Zurückhaltung bei der Personalplanung der Unternehmen berichtet. Die schwache Konjunktur und der Auftragsmangel bremsen die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen demnach deutlich. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fiel im Dezember auf 92,4 Punkte, nach 93,3 Zählern im November, wie das Münchner Institut heute mitteilte. Der Index liegt nun auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2020. "Immer weniger Unternehmen bauen Personal auf", sagte Ifo-Ökonom Klaus Wohlrabe. "Dafür steigt der Anteil der Betriebe, die Arbeitsplätze abbauen wollen." Die deutsche Wirtschaft wird nach Prognosen der führenden Forschungsinstitute in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge schrumpfen. Das vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ermittelte Konjunkturbarometer legte im Dezember zwar um 2,7 Punkte zum Vormonat zu, liegt aber mit 86,4 Zählern weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke. "Somit schließt die deutsche Wirtschaft das Jahr trotz dieses kleinen Lichtblicks schwach ab", lautete das Fazit des DIW. (Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder) | |
Immer mehr Unternehmen schließen ihre Tore  | Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland zeigt einen besorgniserregenden Aufwärtstrend. Nach aktuellen Daten verzeichnete der November einen deutlichen Anstieg der beantragten Regelinsolvenzen um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt heute informierte. Seit Juni 2023 bewegen sich die monatlichen Zuwachsraten demnach durchgehend im zweistelligen Bereich, mit einer Ausnahme im Juni dieses Jahres, als der Anstieg bei 6,3 Prozent lag. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet bis Jahresende mit 22.400 Firmenpleiten hierzulande. Das wäre der höchste Stand seit 2015. "Die Wirtschaftskrise hinterlässt weiterhin tiefe Spuren", sagte der Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Marc Evers. "Immer mehr Unternehmen müssen ihre Tore schließen." Nachfrageausfälle aus dem In- und Ausland, hohe Kosten für Energie, Belastungen durch Steuern und Bürokratie – das ergebe für viele Betriebe eine toxische Mischung. Der Berufsverband der Insolvenzverwalter (VID) warnt aber davor, Panik zu schüren: "Von den Rekordjahren 2004 und 2009 mit 39.213 Unternehmensinsolvenzen werden wir auch im Jahr 2025 sehr weit entfernt sein", sagte der VID-Vorsitzende Christoph Niering. (Foto: picture alliance/Henning Kaiser) |
| | EZB-Analyse: Barzahlungsquote nimmt stetig ab |
Trotz des zunehmenden Trends zu digitalen Zahlungsmethoden bleiben Scheine und Münzen für viele Menschen im Euroraum weiterhin eine beliebte Zahlungsmethode. Während Barzahlungen besonders bei kleineren Beträgen dominieren, ist zugleich aber ein klarer Trend zur Digitalisierung erkennbar. Die Barzahlungsquote sank von 72 Prozent im Jahr 2019 auf 59 Prozent 2022 und erreichte in diesem Jahr noch 52 Prozent aller Transaktionen, wie aus einer heute veröffentlichten Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Parallel dazu steigt die Bedeutung von Kartenzahlungen kontinuierlich an: Von 25 Prozent 2019 über 34 Prozent im Jahr 2022 bis auf aktuell 39 Prozent. Diese Entwicklung zeigt sich in fast allen Ländern der Eurozone, wobei Deutschland zu den Ländern mit der stärksten digitalen Aufholjagd gehört. Finnland und die Niederlande zeigen hingegen eine abweichende Entwicklung – hier blieb der Bargeldanteil laut EZB stabil. (Foto: picture alliance/dpa/Patrick Pleul) |  | | | Deka-S-Finanzklima kollabiert Sparkassen-Vorstände zeigen sich in einer aktuellen Studie sehr besorgt über die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Im vierten Quartal seien sowohl die konjunkturelle Lageeinschätzung als auch die Konjunkturerwartungen regelrecht eingebrochen. "Das hieraus resultierende Konjunkturklima fiel mit 56 Punkten auf den niedrigsten Stand der dreijährigen Historie dieser Umfrage", hieß es in einer heute veröffentlichten Studie der DekaBank. Auch das Deka-S-Finanzklima, das neben den Konjunkturkomponenten auch die Geschäftslage der Sparkassen berücksichtigt, fiel auf 91,7 Punkte und liegt nun im pessimistischen Bereich. Der Rückgang liege unter anderem an der US-Präsidentschaftswahl. "81 Prozent der Sparkassen erwarten von der neuen US-Regierung in Summe negative Auswirkungen auf die Unternehmen ihres Geschäftsgebiets." Das Aus der Ampel-Koalition in Deutschland habe dagegen kaum Einfluss auf die Ergebnisse ausgeübt, sagte Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). | | Bank of England hält Kurs bei Geldpolitik Die britische Notenbank hat ihren geldpolitischen Kurs bestätigt und den Leitzins bei 4,75 Prozent belassen. Die von den meisten Bankvolkswirten erwartete Entscheidung gab die Bank of England (BoE) heute nach ihrer Sitzung in London bekannt. Anfang August hatte die Notenbank erstmals seit der großen Inflationswelle die Zinsen reduziert, eine weitere Senkung folgte im November. Die Inflation bleibt jedoch ein Thema für die britischen Währungshüter. Mit einer Jahresrate von 2,6 Prozent im November liegt sie weiterhin über dem Zielwert der Notenbank von 2 Prozent, was die aktuelle Zinspause erklärt. Ökonomen gehen derweil davon aus, dass die BoE ihre Geldpolitik im kommenden Jahr fortsetzen wird. | | Bank of Japan rührt Leitzinsen (noch) nicht an Die Bank of Japan (BoJ) bleibt weiter ihrer lockeren Geldpolitik treu, plant jedoch für das kommende Jahr eine Anhebung der Leitzinsen. Das Direktorium – bestehend aus neun Mitgliedern – entschied heute mit 8:1 Stimmen, den kurzfristigen Leitzins bei 0,25 Prozent zu belassen. Nur ein Mitglied sprach sich wegen Inflationsrisiken für eine Erhöhung auf 0,5 Prozent aus. BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda nannte Unsicherheiten hinsichtlich der künftigen Konjunkturentwicklung, insbesondere durch mögliche Zölle, die der designierte US-Präsident Donald Trump nach seiner Amtsübernahme einführen könnte. "Wenn sich Wirtschaft und Preise wie erwartet entwickeln, werden wir den Leitzins weiter anheben", erklärte Ueda heute in Tokio. Der genaue Zeitpunkt hänge jedoch von einer sorgfältigen Analyse verschiedener Wirtschaftsdaten ab. | |
| | | | Patsalides: "Märkte nicht überraschen" EZB-Ratsmitglied Christodoulos Patsalides (Foto) befürwortet weitere schrittweise Zinssenkungen durch die Notenbank. In einem heute publizierten Interview erklärte der Gouverneur der Central Bank of Cyprus (CBC), dass die EZB angesichts der bestehenden Unsicherheiten "wachsam und vorsichtig" bleiben müsse. "Außerdem wollen wir die Märkte nicht überraschen und die falschen Signale geben. Daher bin ich der Meinung, dass kleinere Zinsanpassungen angemessener sind", so Patsalides. Die EZB hat ihren Leitzins in der vergangenen Woche zum vierten Mal in diesem Jahr um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Um eine stärkere Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt zu rechtfertigen, müssten die Prognosen zeigen, dass die Inflationsrate "für eine lange Zeit sehr deutlich unter dem Zielwert" von 2 Prozent bleibt. "Ansonsten würde ich mich nicht für größere Kürzungen entscheiden", sagte Patsalides. Er sehe derzeit keine anhaltende wirtschaftliche Stagnation, die einen Zinssatz für lange Zeit unter dem neutralen Niveau rechtfertigen würde. Diesen sehe die EZB zwischen 1,5 und 3 Prozent. (Foto: Europäische Zentralbank) | | Frankfurts OB Josef geht UniCredit scharf an  | Ein deutlicher Appell kommt von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (Foto) an die italienische Großbank UniCredit. Er forderte die Bank auf, von ihrem "feindlichen Vorgehen" gegenüber der Commerzbank abzusehen. Die Commerzbank sei "ein bedeutender Player am Finanzplatz Frankfurt" und spiele eine zentrale Rolle in der Mittelstandsfinanzierung. Josef stört sich an der Art und Weise, wie die italienische Großbank ihr Vorhaben verfolgt: "Es irritiert mich, dass die UniCredit so aggressiv vorgeht und es nicht für nötig hält, ihre Pläne für die Commerzbank öffentlich zu machen. Dabei haben sie bereits Aktien und Anteilsrechte in der Größenordnung von knapp 30 Prozent der zweitgrößten deutschen Bank übernommen." Gestern erhöhte die UniCredit ihren Anteil von 21 auf 28 Prozent, was auch Kritik aus der Bundesregierung hervorrief. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler) |
| | BVR-Chefin Kolak: Genobank-Stützungsfälle inakzeptabel Nach der Stützung von mindestens drei genossenschaftlichen Banken in den vergangenen Monaten hat die Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, scharfe Kritik geäußert. In einem heute veröffentlichten Interview bezeichnete sie die Vorgänge als kaum akzeptabel. "Unsere Solidargemeinschaft ist kein Freifahrtschein für riskante Geschäfte, wie wir sie gesehen haben." Über ihre Sicherungseinrichtung versprechen alle genossenschaftlichen Banken, sich in Krisensituationen gegenseitig zu stützen. Mit der VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden, der Volksbank Dortmund-Nordwest und der Volksbank Düsseldorf Neuss hatten zuletzt gleich drei Institute auf solche Hilfe der Solidargemeinschaft zurückgreifen müssen. "Die Gelder, die im Rahmen der Stützungsmaßnahmen geflossen sind, müssen zurückgezahlt werden", erklärte Kolak weiter. "Und wir prüfen bei jeder Sanierung Regressansprüche und setzen diese auch durch." | |
 | | Der Umtausch von Weihnachtsgeschenken ist oft hilfreich, wenn das Weihnachtsgeschenk nicht ganz den Erwartungen oder Vorstellungen entspricht. Viele Händler zeigen sich dabei kulant, auch wenn sie rechtlich nicht zum Umtausch verpflichtet sind, informiert der Bankenverband. Üblicherweise wird für die Rückgabe oder den Umtausch aber der Kassenbon benötigt. Doch was tun, wenn der Kaufnachweis verloren ging oder nicht mehr lesbar ist? Eine oft übersehene Alternative bietet der Kontoauszug. Er kann in vielen Fällen als Beleg dienen – nicht nur beim Umtausch von Geschenken, sondern auch bei der steuerlichen Dokumentation von Weihnachtsspenden. Wie Sie den Kontoauszug als Ersatz für den klassischen Kassenbon nutzen können, erfahren Sie hier: | | | | | Nachhaltigkeit und Wachstum sind kein Widerspruch. Nachhaltigkeit ist die Voraussetzung für Wachstum – weil wir andernfalls die Ressourcen für künftige Generationen und die Lebensbasis auf unserem Planeten immer weiter vernichten. Das klingt vielleicht erst mal etwas theoretisch und wie Wunschdenken, ist aber in der Praxis längst höchst relevant. Unsere Aufgabe als Banken ist es, den „bankable“ Teil der nachhaltigen Wirtschaft immer größer zu machen und so ihren Markterfolg überhaupt erst zu ermöglichen oder zu beschleunigen. Dafür braucht es Lösungen, die attraktiv für den privaten Kapitalmarkt sind. Und da ist eine enge Partnerschaft zwischen Staat, Banken und Privatwirtschaft oft die Voraussetzung. Darüber und über vieles mehr habe ich mit Friederika Boehme und Hendrik Hartenstein vom Association of German Banks (BdB) in ihrer Podcastreihe „Bankgeheimnis“ gesprochen. Danke, Friederika Boehme und Hendrik Hartenstein , für die Einladung zu diesem inspirierenden Gespräch. |
---|
|
Das Bundesfinanzministerium stellt den Monatsbericht für Dezember online. – Das Statistische Bundesamt gibt die Preisentwicklung für Wohnimmobilien in Deutschland (Häuserpreisindex) im dritten Quartal 2024 bekannt. – In den USA legt die Universität von Michigan ihre finalen Daten zur Entwicklung des US-Verbrauchervertrauens im laufenden Monat vor. | Ein frühes Weihnachtsgeschenk für viele Beschäftige Eine Meldung, die vor dem Weihnachtsfest nicht passender hätte erscheinen können: In drei von vier Unternehmen in Deutschland werden die Löhne im kommenden Jahr deutlich angehoben. Das hat das Ifo Institut in einer Erhebung ermittelt. Dabei wurden 605 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen befragt. Außerdem planen rund drei Viertel der Unternehmen, die Löhne zu erhöhen – im Schnitt um 4,2 Prozent. Die Entwicklung mag überraschen, wird doch der deutschen Wirtschaft im kommenden Jahr von Experten ein geringes Wachstum vorhergesagt. Die Details lesen Sie hier: | | |