Zwei weitere Deutsche in der Türkei festgenommen |
Zwei weitere Bundesbürger sind in der Türkei festgenommen worden - wohl aufgrund politischer Vorwürfe. Das teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Die Festnahme habe am Donnerstag stattgefunden. Das Generalkonsulat Izmir sei von nichtstaatlichen Stellen über die Festnahme der beiden informiert worden. Bestätigt wurde nach Angaben der Sprecherin die alleinige deutsche Staatsangehörigkeit der beiden Festgenommenen. Telefonischen Kontakt sei dem Generalkonsulat verwehrt worden. Die Bundesregierung versuche, Kontakt herzustellen und konsularische Betreuung so schnell wie möglich sicherzustellen, sagte sie. Die genauen Vorwürfe der türkischen Behörden gegen die zwei Betroffenen seien noch unklar. Im Moment seien 55 deutsche Staatsangehörige in türkischer Haft, davon inklusive der zwei jüngsten Fälle 12 aus politischen Gründen. |
Kenias höchstes Gericht erklärt Präsidentenwahl wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig |
In Kenia hat das Oberste Gericht den umstrittenen Wahlsieg des Präsidenten Uhuru Kenyatta für ungültig erklärt. Es ordnete Neuwahlen binnen 60 Tagen an. Die Wahl Kenyattas sei von Regelverstößen des Wahlvorstandes geprägt gewesen, hieß es zur Begründung. Das Vorgehen sei nicht mit den Vorgaben der Verfassung vereinbar und die Wahl daher "null und nichtig". Präsident Kenyatta erklärte, er werde das Urteil respektieren. Oppositionsführer Raila Odinga hatte Kenyatta Wahlbetrug vorgeworfen. Internationale Beobachter haben der Regierung dagegen attestiert, die Abstimmung sei weitgehend fair und transparent abgelaufen. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses war es am 8. August zu gewaltsamen Protesten und Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Bei den Unruhen starben mindestens 28 Menschen. - Kenyatta und Odinga sind seit langem verfeindet. Der Oppositionsfü hrer, der zum wiederholten Mal für das Präsidentenamt kandidierte, hatte schon bei vorherigen Wahlen vergeblich den Sieg für sich beansprucht und etwa 2013 erfolglos das Wahlergebnis vor dem Obersten Gericht angefochten. |
Haftstrafen und Bewährung für rechtsradikale Schläger in Sachsen |
Im Prozess gegen drei Rechtsradikale wegen brutaler Angriffe auf Ausländer bei einem Volksfest in der Sächsischen Schweiz hat das Landgericht Dresden hohe Haftstrafen verhängt. Der 33 Jahre alte Hauptbeschuldigte wurde zu neun Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung und des Zeigens des Hitlergrußes verurteilt. Ein 24 Jahre alter Mitangeklagter erhielt zwei Jahre und 10 Monate wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter Strafvereitelung. Ebenfalls wegen versuchter Strafvereitelung sowie des Zeigens des Hitlergrußes bekam ein 39-Jähriger neun Monate auf Bewährung. Der Hauptangeklagte hatte nach Überzeugung des Gerichts zur Sonnenwendfeier im Juni 2016 in Polenz zwei Männer und später gemeinsam mit den Mitangeklagten einen weiteren Mann brutal attackiert und schwer verletzt. |
UN: 28 Zivilisten bei Luftangriffen in Afghanistan getötet |
Die Vereinten Nationen haben den Tod von mindestens 28 Zivilisten bei Luftangriffen auf radikalislamische Taliban in dieser Woche als inakzeptabel bezeichnet. Außerdem seien 16 Kinder und Frauen verletzt worden, heißt es in einem Untersuchungsbericht. Alle Kriegsparteien müssten ihre Verpflichtung ernst nehmen, Zivilisten zu schützen, forderte der Spezialgesandte der UN für Afghanistan, Tadamichi Yamamoto. Für einen der beiden Luftangriffe Ende August soll die im Aufbau befindliche afghanische Luftwaffe verantwortlich sein, für den anderen die US-Armee. Die Zahl der Luftangriffe auf Taliban und die Terrormiliz "Islamischer Staat" steigt angesichts des Wiedererstarkens der Islamisten seit Monaten rasant. Bis Mitte August waren es allein mehr als 2200 US-Luftschläge, mehr als doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Gleichzeitig häuft sich die Anzahl der zivilen Opfe r. Laut UN stieg im ersten Halbjahr 2017 die Zahl der durch Luftangriffe getöteten und verletzten Zivilisten auf 232 und damit im Vergleich zu 2016 um 43 Prozent. US-Militärs waren für 37 Prozent der Opfer verantwortlich, die afghanische Luftwaffe für 48 Prozent. |
Weitere Opfer aus Trümmern von Wohnhaus in Mumbai geborgen |
Nach dem Einsturz eines Wohnhauses in der indischen Metropole Mumbai ist die Zahl der Todesopfer auf 34 gestiegen. Rettungskräfte hätten in der Nacht zwölf weitere Leichen geborgen, darunter drei Kinder, sagte ein Polizeisprecher. Ein etwa 100 Jahre altes fünfstöckiges Gebäude im geschäftigen Viertel Bhendi Bazaar war am Donnerstagmorgen aus zunächst unbekannter Ursache eingestürzt. Der Polizei zufolge wurden 17 Überlebende geborgen und verletzt in Krankenhäuser gebracht. Mindestens zwei Menschen wurden demnach noch unter den Trümmern vermutet. Das Haus stand seit sechs Jahren auf einer Liste der Behörden von 800 einsturzgefährdeten Gebäuden in Mumbai. Die Behörden des Bundesstaates Maharashtra kündigten eine Untersuchung an. Der Einsturz war der dritte innerhalb von gut zwei Monaten in der Stadt an Indiens Westküste. Es wird ein Zusammenhang zum heftigen M onsunregen vermutet, der die Finanz- und Film-Metropole am Dienstag überschwemmt und lahmgelegt hatte. |
US-Gericht stimmt Auslieferung von Panamas Ex-Präsident zu |
Ein US-Gericht hat der Auslieferung von Panamas Ex-Präsident Ricardo Martinelli zugestimmt. Ein US-Bezirksgericht befand, es gebe hinreichenden Tatverdacht für eine Auslieferung. Die Entscheidung, ob er ausgewiesen wird, obliegt jetzt der US-Regierung. Nach der Gerichtsentscheidung sagte ein Sprecher des ehemaligen Präsidenten dem panamaischen Fernsehsender Telemetro, dass Martinelli Berufung einlegen werde. In Panama soll sich Martinelli wegen Korruption und der Bespitzelung politischer Gegner vor Gericht verantworten. Er war im Juni nahe Miami festgenommen worden, wo er seit 2015 lebt. Er hatte Panama verlassen, kurz bevor das Oberste Gericht ein Korruptionsverfahren gegen ihn eröffnete. |
Verteilung von Jodtabletten in Aachen hat begonnen |
In der Region Aachen hat die vorsorgliche Verteilung von Jodtabletten für einen atomaren Ernstfall begonnen. Wegen der Nähe zum umstrittenen belgischen Kernkraftwerk Tihange hatte die Region beim Land Nordrhein-Westfalen darauf gedrungen, die Bevölkerung schon jetzt mit den Tabletten zu versorgen. Politik und Verwaltung bezweifeln, dass dies im Ernstfall rechtzeitig gelingen kann. Die hoch dosierten Jodtabletten sollen verhindern, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt. Die Sicherheit des belgischen Kernkraftwerks Tihange ist wegen Tausender Mikrorisse an Meiler 2 umstritten. Die Bundesregierung hatte vergeblich eine vorübergehende Abschaltung bis zur Klärung offener Sicherheitsfragen gefordert. In Stadt und Städteregion Aachen und drei angrenzenden Kreisen können Menschen die 45 Jahre und jünger sind, Schwangere und Stillende die Bezugsscheine über einen L ink im Internet beantragen. |