| | Mehrere Explosionen erschüttern Kabul | Bei der Beisetzung eines getöteten Demonstranten hat es in der afghanischen Hauptstadt Kabul drei Explosionen in Folge gegeben. Mindestens 20 Menschen seien getötet worden, sagte ein Polizeisprecher. Das Gesunsheitsministerium sprach zunächst von sechs Toten und 119 Verletzten. Die Explosionen fanden während der Beerdigung von Mohammad Salem Isedjar statt, dem Sohn des stellvertretenden Senatspräsidenten. Er hatte zusammen mit anderen am Freitag gegen den Anschlag vom Mittwoch im Kabuler Diplomatenviertel demonstriert. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften waren in Kabul neben Isedjar mindestens drei weitere Menschen getötet worden. Die Polizei setzte scharfe Munition, Tränengas und Wasserwerfer gegen die Regierungskritiker ein, die aus Ärger über den verheerenden Anschlag vom Mittwoch auf die Straße gegangen waren und den Rücktritt der Regierung forderten. Bei dem schweren Bombenanschlag vom Mittwoch wurden etwa 90 Menschen getötet mehr als 460 verletzt. Die deutsche Botschaft wurde erheblich beschädigt. |
Rockfans am Nürburgring können nach Terrorwarnung weiterfeiern | Die knapp 90.000 Besucher des Musikfestivals "Rock am Ring" können nach einer nächtlichen Terrorwarnung weiterfeiern. Die Polizei gab nach der Durchsuchung des Geländes am Nürburgring Entwarnung. Es seien keine verdächtigen Gegenstände entdeckt worden. Drei Verdächtige aus Hessen, die Zugang zum Sicherheitsbereich des Festivals hatten, seien vorläufig festgenommen worden, kamen inzwischen aber wieder frei. Es werde jedoch weiter gegen sie ermittelt. Mindestens einer von ihnen hat nach Erkenntnissen der Polizei Verbindungen zum islamistischen Terrorismus. Die Staatsanwaltschaft Koblenz leitete Ermittlungen wegen des Verdachts auf die Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlenverbrechens ein. Das Festivalgelände war am Freitagabend wegen Terrorgefahr geräumt worden. Zehntausende Besucher verließen innerhalb kurzer Zeit ruhig das Gelände. Das Festival soll bis Son ntag dauern. |
Syrien-Gespräche sollen Mitte Juni in Astana weiter gehen | Die Syrien-Friedensgespräche in der kasachischen Hauptstadt Astana sollen Mitte Juni in die nächste Runde gehen. "Wir haben eine Einladung erhalten, an den Gesprächen in Astana teilzunehmen, die vom 12. bis 13. Juni stattfinden werden", sagte der syrische Botschafter in Moskau, Riad Haddad, der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Anfang Mai hatten sich Russland, der Iran und die Türkei in der vorherigen Gesprächsrunde in Astana auf die Einrichtung von vier sogenannten De-Eskalationszonen verständigt, die zu einer Verringerung der Kampfhandlungen führen sollen. Zwei syrische Rebellengruppen erklärten, ihnen lägen bisher keine Einladungen vor. |
Mattis verurteilt Pekings Vorgehen im Südchinesischen Meer | US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat Chinas Politik im Territorialstreit um das Südchinesische Meer scharf kritisiert. Die "Militarisierung" von Inseln in internationalen Gewässern gefährde die regionale Stabilität, sagte Mattis bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Er warf Peking vor, gegen das internationale Recht zu verstoßen und die Interessen anderer Staaten zu missachten. Im Südchinesischen Meer, in dem auch andere Staaten territoriale Ansprüche erheben, lässt China seit längerem künstliche Inseln aufschütten. Die USA werfen Peking vor, dort vor allem militärisch nutzbare Einrichtungen wie Landepisten, Radartürme, Bunker und Geschützstellungen anzulegen. Beim sogenannten Shangri-La-Dialog hob Mattis zugleich die Bereitschaft Chinas hervor, sich für ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms einzusetzen. Pjöngjangs Politik sei "eine Bedrohung f ür uns alle", sagte er. Die internationale Gemeinschaft müsse daher zusammenarbeiten, um diese Gefahr zu bannen. |
Gabriel fordert Fortschritte bei der Umsetzung des Minsk-Abkommens | Außenminister Sigmar Gabriel hat bei einem Besuch in St. Petersburg Fortschritte bei der Umsetzung des Minsker Abkommens für die Ukraine gefordert. Solche Fortschritte seien nötig, damit man dann auch schrittweise die Sanktionen aufgeben könne, sagte Gabriel. Als vordringlich bezeichnete er die "Durchsetzung eines Waffenstillstands" zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Truppen in der Ostukraine. Es gebe zwar "wieder bessere wirtschaftliche Beziehungen" zu Russland, auf der anderen Seite seien die politischen Probleme weiter ungelöst. Der SPD-Politiker war am Freitagabend zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammengekommen. An einem inoffiziellen Treffen im Anschluss an die Unterredung nahm nach Angaben Gabriels auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) teil. |
CSU-Politiker Herrmann: Bei Verdacht auch Kinder überwachen | Zum Schutz vor Terroranschlägen sollten nach Ansicht des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann auch Kinder vom Verfassungsschutz beobachtet werden können. Die Altersgrenze für die Überwachung durch den Verfassungsschutz sollte in ganz Deutschland abgeschafft werden, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Minderjährige haben schon schwere Gewalttaten begangen", erklärte er zur Begründung. Da müsse der Staat konsequent handeln. Wenn es einen konkreten Hinweis gebe, dass im Umfeld einer islamistischen Gruppe ein Zwölfjähriger unterwegs sei, müsse man den beobachten können, forderte Herrmann. Bayern habe die Altersgrenze für die Überwachung bereits abgeschafft. Im Normalfall werde der bayerische Verfassungsschutz aber keine Kinder beobachten, versicherte der Minister. Derzeit darf das Bundesamt für Verfassungsschutz Jugendliche ab 14 Jahren erfassen. |
Zeitung: Viele Asyl-Entscheider unqualifiziert | Ein Großteil der Asyl-Entscheider des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist einem Zeitungsbericht zufolge für seine Aufgaben nicht qualifiziert. Unter Berufung auf einen internen Bericht der Behörde schreiben die "Nürnberger Nachrichten", dass 15 Prozent der 3033 Entscheider, die zwischen dem 1. August 2015 und dem 1. März 2017 beim BAMF angefangen haben, keine relevante Qualifizierungsmaßnahme absolviert hätten. Noch schlechter sei die Quote bei Mitarbeitern des Asylverfahrenssekretariats. Diese sollen Dokumente der Asylbewerber prüfen und Antragsteller erkennungsdienstlich behandeln. Hier seien 80 Prozent der jüngst eingestellten Mitarbeiter ohne Qualifikation. Sie seien durch "Training on the job" eingewiesen worden. Eine Sprecherin des Amts erklärte, man habe die Qualifizierung auf die jeweiligen Zielgruppen hin inzwischen angepasst. |
Chile: Mehr als 100 Ex-Agenten wegen Diktaturverbrechen verurteilt | Ein Gericht in Chile hat 106 ehemalige Beamte der Geheimpolizei unter Diktator Augusto Pinochet wegen Entführungen von Oppositionellen zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Verurteilten müssen für drei bis 20 Jahre ins Gefängnis. Ihnen wird zur Last gelegt, 16 Mitglieder einer linken Oppositionsgruppe verschleppt zu haben oder Mittäter bei Verbrechen gewesen zu sein. Richter Hernán Cristoso urteilte zudem, dass der chilenische Staat den Opferfamilien insgesamt umgerechnet rund sieben Millionen Euro zahlen muss. Die Militärjunta habe seinerzeit versucht, das Verschwindenlassen der Opfer durch die Behauptung zu kaschieren, dass die Oppositionellen bei Auseinandersetzungen mit gegnerischen Gruppen getötet worden seien, hieß es weiter. Während der Herrschaft Pinochets (1973-1990) wurden nach einem amtlichen Untersuchungsbericht in Chile 3200 Menschen getötet. 38.000 M enschen wurden illegal inhaftiert und gefoltert. |
Japanisches "Wunderkind" Harimoto im WM-Tischtennis-Viertelfinale | Der japanische "Wunderknabe" Tomikazu Harimoto schmettert sich bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf in der Weltspitze immer weiter nach oben und spielt um eine Medaille. Der 13-Jährige fertigte im Achtelfinale den Slowaken Lubomir Pistej mit 4:1 ab und fordert als jüngster Einzel-Viertelfinalist der WM-Geschichte am Sonntag im Spiel um einen Podestplatz entweder den chinesischen Weltranglistendritten Xu Xin oder dessen Landsmann Lin Gaoyuan heraus. Harimoto sorgt in Düsseldorf seit Turnierbeginn für Furore. Der größte Coup des Teenagers war in der zweiten Runde sein Erfolg im Nippon-Duell mit dem hochgehandelten Olympia-Dritten und Weltranglistensechsten Jun Mizutani. |
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