| | EU für Beibehaltung des Atomabkommens mit dem Iran | Nach der scharfen Kritik von US-Präsident Donald Trump am Atomabkommen mit dem Iran haben sich führende europäische Staaten für eine Beibehaltung des Pakts ausgesprochen. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel warnte am Rande der UN-Vollversammlung in New York davor, das Atomabkommen zu gefährden und erklärte, man wolle die Abmachung weder jetzt noch in der Zukunft aufkündigen. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warb für eine Beibehaltung und sagte, es wäre ein Fehler, sich aus dem Abkommen zurückzuziehen. Nach Ansicht der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini wird die Vereinbarung von allen Beteiligten eingehalten. Es bestehe keine Notwendigkeit, Teile neu zu verhandeln. US-Präsident Trump hatte am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung den Iran als wirtschaftlich erschöpften Schurkenstaat und das Abkommen als eine Schande bezeichnet. Die US -Regierung muss dem Kongress alle drei Monate mitteilen, ob der Iran die Bedingungen der Vereinbarung erfüllt. Ein Nein von Trump am kommenden Stichtag Mitte Oktober könnte das Abkommen zu Fall bringen. In der Vereinbarung von 2015 verpflichtet sich der Iran, seine Urananreicherung drastisch herunterzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. |
Irakisches Militär greift IS-Hochburg Hawidscha an | Das irakische Militär hat mit einer Offensive zur Befreiung von Hawidscha begonnen. Die die rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt ist einer der letzten Rückzugsorte der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Neben Hawidscha kontrolliert der IS im Irak nur noch einige Städte im Westen an der Grenze zu Syrien. "Wir haben mit ersten Phase der Rückeroberung begonnen, um das Versprechen gegenüber unserem Volk einzulösen, alle irakischen Gebiete von den Terroristen des IS zu säubern", erklärte Ministerpräsident Haidar al-Abadi gegenüber dem TV-Sender Al-Sumaria. Die irakische Armee hatte zuletzt große Fortschritte bei der Vertreibung des IS aus den besetzten Gebieten gemacht. |
Mehr als 100 Bootsflüchtlinge vor libyscher Küste vermisst | Im Mittelmeer hat sich nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) erneut ein Bootsunglück mit vielen Toten ereignet. UNHCR-Sprecherin Carlotta Sami twitterte, dass mehr als 100 Menschen vor der libyschen Küste vermisst würden. Die Flüchtlinge seien in einem Schlauchboot auf dem Weg nach Europa gewesen. Die libysche Marine konnte am Mittwoch sieben Überlebende retten, die nach eigenen Angaben drei Tage im Wasser trieben. Ihren Schilderungen zufolge waren mehr als 120 Menschen an Bord des gekenterten Boots. Das instabile Libyen ist Haupttransitland für Flüchtlinge, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Nach Angaben von Sami starben bei dem Versuch der Überfahrt seit Jahresbeginn mehr als 2400 Menschen. |
Kenias Präsident bezeichnet Wahl-Annullierung als Staatsstreich | Nach der Annullierung der Präsidentschaftswahl in Kenia übte der Wahlsieger und noch amtierende Präsident, Uhuru Kenyatta, deutliche Kritik am Obersten Gericht. In einer live im Fernsehen übertragenen Ansprache erklärte Kenyatta, die Entscheidung der vier Richter, die Wahl vom 8. August für ungültig zu erklären, käme einem Staatsstreich gleich, der sich gegen den Willen des Volkes richte. Die Entscheidung der Richter am 1. September war die erste Annullierung einer Wahl durch eine juristische Instanz auf dem afrikanischen Kontinent. Zuvor hatte Oppositionsführer Raila Odinga das Ergebnis vor Gericht angefochten. Als Begründung für ihre Entscheidung erklärten die Richter, die Wahl habe nicht der Verfassung entsprochen. Der Urnengang sei von Unregelmäßigkeiten und Rechtsverstößen belastet gewesen. Die Wahl soll nun am 17. Oktober wiederholt werden. |
WTO hebt Wachstumsprognose deutlich an | Der Welthandel wird in diesem Jahr nach einer neuen Prognose der Welthandelsorganisation (WTO) fast dreimal so stark wie im vergangenen Jahr wachsen. Die im April veröffentlichte Prognose von 2,4 Prozent Wachstum für 2017 wurde von der in Genf ansässigen Organisation nun auf 3,6 Prozent erhöht. Die nach oben korrigierte Vorhersage wird mit dem starken Wachstum in China begründet, das die Im- und Exporte in ganz Asien beflügele. Zudem sei der Einfuhrbedarf in den USA gestiegen. Für 2018 rechnet die WTO mit einem weltweiten Wachstum von 3,2 Prozent. WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo warnte aber gleichzeitig vor zu viel Optimismus und verwies auf wachsende geopolitische Konflikte und die Folgen von Naturkatastrophen, die die Weltwirtschaft bedrohten. |
Google steigt wieder in Smartphone-Produktion ein | Der Internetkonzern Google übernimmt einen Teil des Smartphonegeschäfts des langjährigen Partners HTC und holt sich damit die Fertigung wieder ins eigene Haus. Die US-Amerikaner zahlen nach eigenen Angaben umgerechnet rund 900 Millionen Euro für die Sparte mit rund 2000 Mitarbeitern, bei der bisher im Auftrag von Google sogenannte Pixel-Handys hergestellt wurden. Rick Osterloh, der bei Google für die Hardware verantwortlich zeichnet, erklärte, das Hardware-Geschäft stecke noch in den Kinderschuhen. Der globale Marktanteil der Pixel-Handys liegt Expertenschätzungen zufolge bei unter einem Prozent. Für Google stellt der Zukauf eine Rückkehr zu alten Strategien dar. 2012 hatten die Amerikaner für rund 10,5 Milliarden Euro die Handyfirma Motorola Mobility übernommen. Zwei Jahre entschiedenen sie sich aber dazu, die Sparte für ein Viertel des ursprünglichen Kaufprei ses an den Konkurrenten Lenovo aus China verkaufen. |
Studie: Muslime fühlen sich in Europa zuhause | Einer neuen Studie der EU-Grundrechteagentur zufolge fühlt sich die überwiegende Mehrheit der Muslime in Europa wohl. 76 Prozent der Befragten gaben an, ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Land, in dem sie leben, zu haben. 92 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass sie gerne mit andersgläubigen Nachbarn zusammen leben würden. "Die Ergebnisse unserer Erhebung zeigen, dass es vollkommen lächerlich ist zu behaupten, Muslime wären in unseren Gesellschaften nicht integriert", sagte der Direktor der EU-Institution, Michael O'Flaherty. Laut dem Bericht fühlt sich ein Großteil der Muslime allerdings im Alltag benachteiligt. Ein Drittel erklärte, innerhalb der vergangenen fünf Jahre bei der Arbeitssuche diskriminiert worden zu sein. Rund 40 Prozent gaben an, im vergangenen Jahr von der Polizei angehalten worden zu sein und machten dafür ihren Migrationshintergrund verantwortlich. Für die Studie wurden im Zeitraum von Oktober 2015 bis Juli 2016 rund 10.500 Muslime in 15 Mitgliedsländern der EU befragt. |
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