| | Merkel: USA nicht mehr vollständig verlässlich | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Zuverlässigkeit der USA in Frage gestellt. Merkel sagte bei einem Wahlkampfauftritt in München, die Zeiten, in denen man sich auf andere völlig verlassen konnte, seien ein Stück vorbei. Das habe sie in den letzten Tagen erlebt. Merkel spielte damit auf die Blockadehaltung von US-Präsident Trump auf dem G7-Gipfel in Italien an, aber auch auf den EU-Ausstieg der Briten. Sie forderte, dass die Europäer ihr Schicksal jetzt in die eigene Hand nehmen müssten. |
Kirchentag endet mit Festgottesdienst | Zum Abschluss des Evangelischen Kirchentages hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für eine noch engere Zusammenarbeit evangelischer und katholischer Christen ausgesprochen. Der Austausch zwischen den Konfessionen sei gut für Deutschland, sagte Steinmeier nach dem Festgottesdienst auf den Wittenberger Elbwiesen. Die Feier unter freiem Himmel war einer der Höhepunkte des fünftägigen Treffens. Es begann am Mittwoch in Berlin, bevor die Teilnehmer nach Wittenberg weiterreisten. Die Veranstalter zählten an den Programmtagen in Berlin etwa 106.000 Dauerteilnehmer sowie 30.000 Tagesgäste. Die Einbindung Wittenbergs war den Organisatoren wichtig, weil der Überlieferung nach Martin Luther hier am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen anschlug - dies gilt als Ausgangspunkt der Reformation. |
Israels Regierung begeht 50. Jahrestag der Eroberung Ost-Jerusalems | Mit einer Sondersitzung an der Klagemauer hat Israels Regierung den 50. Jahrestag der Eroberung Ost-Jerusalems begangen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Stadt "weiter stärken" zu wollen. Die Palästinenser wollen im arabischen Ostteil Jerusalems, den Israel 1967 erobert und später annektiert hatte, die Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates errichten. Israel beansprucht dagegen die ganze Stadt als seine ewige, unteilbare Hauptstadt. Dies ist international nie anerkannt worden. In Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern soll der Status Jerusalems endgültig geklärt werden. Am Vortag hatten in Tel Aviv tausende Israelis für eine Beendigung des Konflikts durch eine Zwei-Staaten-Lösung demonstriert. Die Kundgebung war maßgeblich von der israelischen Organisation Frieden Jetzt organisiert worden, die den jüdischen Siedlung sbau im palästinensischen Westjordanland und in Ost-Jerusalem kritisiert. |
Polizei veröffentlicht Fotos von Manchester-Attentäter | Die britische Polizei hat Fotos veröffentlicht, die den Selbstmordattentäter von Manchester kurz vor seiner Tat zeigen. Die Bilder von dem 22-jährigen Briten Salman Abedi stammen von Überwachungskameras, wie die Ermittler mitteilten. Als einen der letzten Orte habe Abedi eine Wohnung im Zentrum von Manchester aufgesucht, bevor er sich auf dem Weg zur Arena machte. Dort hatte er sich am Montagabend am Ende eines Konzerts der US-Popsängerin Ariana Grande in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Die zuletzt von Abedi aufgesuchte Wohnung sei sehr wichtig für die Ermittlungen, so die Polizei. Sie rief die Bürger auf, sich mit möglichen Hinweisen zu Abedis Aktivitäten zu melden. |
Sri Lanka bittet nach Unwettern um Hilfe | Nach den schweren Unwettern in Sri Lanka hat die Regierung in Colombo die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Durch Monsun-Regen und Schlammlawinen sind mindestens 126 Menschen ums Leben gekommen und fast eine halbe Million obdachlos geworden. Mehr als hundert Menschen würden vermisst, teilte der Katastrophenschutz mit. Das Militär des asiatischen Landes weitete seine Such- und Rettungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten aus. Die Regierung appellierte an die Vereinten Nationen und andere Länder, bei den Rettungsmaßnahmen zu helfen. Das Nachbarland Indien schickte erste Hilfsgüter. Am heftigsten von den Unwettern betroffen sind Gebiete im Südwesten der Insel im Indischen Ozean. Stellenweise fiel innerhalb von 24 Stunden so viel Regen wie der durchschnittliche Niederschlag pro Jahr. |
Zivilisten in umkämpfter Stadt in Südphilippinen eingeschlossen | Nach tagelangen blutigen Kämpfen zwischen Islamisten und dem Militär sind in der südphilippinischen Stadt Marawi tausende Zivilisten eingeschlossen. Die meisten der 200.000 Einwohner seien bereits geflohen, teilte ein Behördensprecher mit. Aus Sicherheitsgründen können keine Rettungsteams eingesetzt werden. Islamisten, die sich zur Terrormiliz "Islamischer Staat" bekennen, liefern sich in der Stadt auf der Insel Mindanao seit Dienstag schwere Gefechte mit Soldaten und Polizisten. Präsident Rodrigo Duterte verhängte deshalb das Kriegsrecht über die gesamte Region. Nach Angaben des Militärs vom Sonntag wurden bei den Kämpfen mehr als 100 Menschen getötet, die meisten von ihnen Rebellen. Zuletzt waren 19 Zivilisten aufgefunden worden, die von den Aufständischen getötet wurden, darunter Frauen und Kinder. |
Tote bei Selbstmordanschlag im Irak | Bei einem Selbstmordanschlag nördlich von Bagdad sind mindestens neun Zivilisten getötet worden. Zwölf Menschen wurden bei der Explosion in der Stadt Bakuba verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter berichteten. Ähnliche Anschläge gab es im Irak in den vergangenen Monaten immer wieder. Meist bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu der Gewalt. Der IS ist in dem Land stark unter Druck und steht in seiner letzten Hochburg Mossul vor einer Niederlage gegen die irakische Armee. Aus Bakuba waren die Dschihadisten bereits im Januar 2015 vertrieben worden. |
Rüdiger Safranski mit Börne-Preis ausgezeichnet | Der Schriftsteller Rüdiger Safranski ist in der Frankfurter Paulskirche mit dem Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet worden. Safranski scheue sich nicht, sich in aktuelle politische Diskussionen in Deutschland einzumischen, begründete der alleinige Preisrichter, der Schauspieler Christian Berkel, die Wahl. Als einer der wenigen prominenten Intellektuellen hat sich Safranski kritisch über die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel geäußert. Der 72-Jährige, der mit Biografien über Goethe, Nietzsche oder Schopenhauer bekannt wurde, wirft der Politik in Deutschland vor, dass sie nicht klarstelle, welche Werte Zuwanderer akzeptieren müssten. Die seit 1993 vergebene Auszeichnung gehört zu den renommiertesten Preisen für Essays, Kritik und Reportagen im deutschen Sprachraum. Sie ist nach dem Publizisten Ludwig Börne (1786-1837) benannt und mit 20.000 Euro dotiert. |
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