Der Wächter von Naturns
Kennst du bereits den Wächter von Naturns? Seit über 800 Jahren wacht die Burg Hochnaturns streng über Naturns. Die "steinerne Faust des Vinschgaus" wurde Schloss Hochnaturns genannt, wechselte durch die Jahrhunderte hindurch ständig Besitzer und sein Kleid. Herren, Grafen und später Bauern nutzten die Burg als Wohnsitz, Armenquartier und Lazarett.
Ursprünglich 3 Türme, ständige Anbauten, Abbrüche und Verbesserungen und am Ende stand der Verfall. Dass es Hochnaturns noch gibt, ist vor allem dem deutschen Gottfried Georg Haas zu verdanken, der 1895 bei seiner Durchreise vom Anblick des heruntergekommenen Schlosses so ergriffen war, dass er sich noch vor Ort und Stelle zum Kauf entschloss. Unverzüglich machte sich Gottfried Haas daran, das vernachlässigte Schloss wieder instand zu setzen, teilweise durch massive Eingriffe, die heute gar nicht mehr denkbar sind. Auch in der Landwirtschaft leistete Haas wahrlich Großartiges. Trotzdem gelang es dem Deutschen nicht, in Naturns fuß zu fassen. Im Jahre 1913 verkaufte Haas das Schloss an den Frankfurter August Kleeberg, der das Schloss durch die wechselvolle Geschichte der Weltkriege führte. Kleeberg war fasziniert von Land und Volk und hielt alle Erzählungen und Sagen der Leute schriftlich fest. Dass es so viel von der Naturnser Sagenwelt gibt, haben wir zu einem großen Teil ihm zu verdanken. Der Frankfurter hat sich nicht nur um Schloss Hochnaturns verdient gemacht, sondern war auch die treibende Kraft bei der Wiederentdeckung der Fresken in der Prokuluskirche.