Neben Corona belastet zunehmend auch die Brexit-Unsicherheit
Neben Corona belastet zunehmend auch die Brexit-Unsicherheit von Sven WeisenhausAuch heute wurden wieder neue Rekorde in Sachen Corona gemeldet. Trotzdem haben sich die Aktienmärkte von den gestrigen Kursverlusten deutlich erholt. Waren es also wirklich die immer weiter steigenden Corona-Zahlen, welche die Anleger kurzzeitig verunsichert haben? Letztlich lässt sich dies natürlich nicht genau sagen. Denn man müsste quasi jeden Anleger befragen, um die genauen Motive für die Aktienverkäufe zu erfahren. Das ist aber schlicht unmöglich. Man kann daher nur die Indizien betrachten, um zu einer These zu gelangen. Und es gibt ein weiteres Indiz dafür, dass die Frage mit ja beantwortet werden kann, ob steigende Corona-Zahlen die jüngsten Kursverluste in DAX & Co. verursacht haben. So weist die Kursentwicklung des EUR/USD darauf hin, dass durch die steigenden Neuinfektionen im Eurogebiet nicht nur die Kurse bei Aktien gedrückt wurden. Der Euro zeigt deutliche Schwäche Denn der Euro befindet sich gegenüber dem US-Dollar seit Dienstag wieder deutlich auf dem Rückzug. Der Wechselkurs droht erneut aus der Seitwärtsrange (gelbes Rechteck im folgenden Chart) und unter die wichtige Abwärtstrendlinie (dick rot) zurückzufallen. Damit steht das vor genau einer Woche geschilderte Szenario eines neuen Aufwärtstrends nach der ABC-Korrektur auf der Kippe. Die Schwäche des Euro kann damit begründet werden, dass zwar auch in den USA die Corona-Zahlen hoch und steigend sind, die dortige Regierung aber weniger restriktive Maßnahmen beschließt, als es in der Eurozone der Fall ist. Oder sind die stockenden Brexit-Verhandlungen das Problem? Man kann die Schwäche des Euros aber auch mit dem zunehmenden Risiko eines No-Deal-Brexit begründen. Da dies für die USA und somit den Dollar wesentlich weniger problematisch ist, wäre es logisch, dass der Euro schwächer und der Dollar stärker wird. Und es wäre auch ein Grund dafür, dass die Aktienmärkte hierzulande gestern wesentlich stärker nachgegeben haben als in den USA. Es ist also nicht eindeutig, was die Aktienkurse und den Euro jüngst wieder belastet hat. Vermutlich war es einfach ein Mix aus beiden Problemfeldern. Ein neues Zwischenhoch könnte dem Euro Flügel verleihen Jedenfalls lässt sich sagen, dass es ein sehr bullishes Signal wäre, wenn der EUR/USD im aktuellen Umfeld sein jüngstes Zwischenhoch überwinden könnte. Denn dann gilt das Szenario eines neuen Aufwärtstrends weiterhin. Der erste Anstieg nach der ABC-Korrektur könnte dann die Welle 1, der Rücksetzer die Welle 2 und der neue Anstieg die Welle 3 eines neuen 5-gliedrigen Aufwärtsimpulses sein. Bestätigt wird dies, wenn das Hoch der Welle B überwunden wird. Denn dann wäre die ABC-Korrektur mit noch höherer Wahrscheinlichkeit zu Ende und der EUR/USD zudem nach oben aus der gelben Seitwärtsrange ausgebrochen. Ein neues Korrekturtief wäre bearish zu werten Je näher sich der EUR/USD allerdings dem Tief der Welle C nähert, desto kritischer wird es für dieses bullishe Szenario. Wird das Tief der Welle C sogar unterschritten, setzt sich die Konsolidierung bzw. Korrektur klar fort. Dann könnten noch die tiefer liegenden Fibonacci-Marken angelaufen werden (blaue Linien im folgenden Chart). Ein Erreichen der 38,20%-Marke wäre für eine Korrektur nach einem abgeschlossenen 5-gliedrigen Aufwärtstrend (grüner Trendkanal) eigentlich sogar wünschenswert, damit die erzielten Kursgewinne ausreichend verdaut werden. Long-Trades bieten sich weiterhin an Vor einer Woche hatte ich geschrieben, dass man sowohl im EUR/USD als auch im Goldpreis Long-Positionen wagen kann. Allerdings folgte noch der Rat, sich für einen der beiden Basiswerte zu entscheiden. Und mit Blick auf die jüngsten Rücksetzer, die auch den Goldpreis betrafen, war dies ein guter Rat. Ich denke man kann auch weiterhin im EUR/USD long bleiben, solange der Wechselkurs nicht beginnt, dynamisch zu fallen und das 61,80er Retracement gebrochen wird. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
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