Liebe Frau Do, nicht nur in Israel leben Juden während der Raketenangriffe in Angst, sondern auch in Deutschland. In Solingen brannte die israelische Flagge vor dem Rathaus. „Juden raus“ haben Demonstranten vor der Synagoge in Gelsenkirchen skandiert, was Oberbürgermeisterin Karin Welge treffend als „einfach unerträglich“ benennt. Auch aus meiner Sicht ist hier eine neue Qualität des Hasses erreicht, die sich nicht akzeptieren lässt. Ich bin sehr froh, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet vor zwei Tagen die richtigen Worte fand – hier finden Sie nochmal das gut sechsminütige Video – und die deutsche Staatsräson klar bekräftigt. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel gingen auch in der Nacht weiter, derweil verschärft die israelische Armee ihr Vorgehen und setzt nun offenbar neben Luft- auch Bodentruppen ein. Den aktuellen Nachrichtenstand lesen Sie hier. Unter dem Schlagwort Nahost-Konflikt speichern wir seit Jahrzehnten ab, was alle diplomatischen Anstrengungen nicht haben lösen können. Wie die lebensfrohe, junge Metropole Tel Aviv am Mittelmeer leidet, beschreibt unsere Korrespondentin Judith Poppe. Eine Analyse zur Frage, wem Jerusalem gehört, lesen Sie von Birgit Svensson, die seit Jahren aus Nahost berichtet und in Kairo lebt. Mich berühren die Bilder persönlich – vor rund 40 Jahren war ich das erste Mal mit meinen Eltern in Tel Aviv, zum letzten Mal vor einigen Jahren mit meinem Sohn. Es ist eine so wunderbare Stadt, die jetzt in Angst lebt. Apropos Söhne und Väter: Für den Vatertag hatten die Nachbarn im Westen einen Besucheransturm aus Deutschland befürchtet. Doch es kam nicht dazu, Nord-Limburg atmet auf, wie Tobias Müller berichtet. Die Niederlande üben eine starke Anziehungskraft aus, weil dort die Corona-Einschränkungen schon weiter zurückgenommen worden sind als hierzulande. Es ist eine Zeit der Ungerechtigkeiten, ein Gefälle gibt es auch zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften. Jana Wolf empfiehlt der Politik in ihrem Leitartikel, das nicht auszusitzen, sondern schleunigst zu regeln. Was in der Mitbestimmung und am Arbeitsmarkt aus ihrer Sicht dringend zu regeln ist, erläutert Christiane Benner, die Vize-Chefin der IG Metall, in einem Interview, das Antje Höning geführt hat. Die entsprechenden Gegenpositionen hatte jüngst Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger in einem Interview bei uns eingenommen. Am Abend fand in Berlin das DFB-Pokalfinale zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig statt. Dabei ging es nicht nur um die Trophäe. Die Partie war auch eine Standortbestimmung für den deutschen Fußball. Es ging um die Rolle der Kraft hinter dem FC Bayern München, schreibt Robert Peters in seiner Analyse. Und diese Frage wurde klar beantwortet: Dortmund ging als Gewinner vom Platz und schlug Leipzig mit 4:1 – der BVB ist damit zum fünften Mal Pokalsieger. Unseren Spielbericht lesen Sie hier. Aber nochmal zu Corona: Ab morgen gilt eine neue Schutzverordnung in NRW, die Einzelheiten finden Sie hier. Eingeschränkte Öffnungen der Außengastronomie werden wieder erlaubt, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Werktagen unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. Seit gestern läuft die Uhr in Düsseldorf, ich hoffe also sehr auf das übernächste Wochenende. Aber so weit sind wir noch nicht. Falls Sie heute keinen Brückentag haben, kommen Sie gut durch den Freitag. Bis morgen! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |