Liebe/r Leser/in, auch in dieser Woche haben wir wieder einige spannende Nachrichten aus den Bereichen Wissen und Gesundheit für Sie gesammelt. Wir staunen über ein Experiment, demzufolge schon sehr kleine Kinder ziemlich altruistisch sein können, beleuchten ein wichtiges Behandlungsverfahren für Neurologie-Patienten und sagen Ihnen, warum Ihr Arzt manchmal unzufrieden ist mit seiner beruflichen Lage. Das aktuelle FOCUS-Heft empfehlen wir aus medizinischer Sicht besonders – es steht im Zeichen der Coronaviren-Krise und enthält viele nützliche Tipps zum Infektionsschutz. | Eine schöne Woche wünscht Ihnen Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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1. Mit Ultraschall gegen das Zittern Eine Tasse Tee einschenken oder Haare kämmen: Wenn die Hände unkontrollierbar zittern, fallen selbst einfachste Tätigkeiten schwer. Oft steckt eine Parkinson-Erkrankung dahinter, die sich mit Medikamenten nur schlecht behandeln lässt. Forscher der Stanford-Universität in den USA haben nun ein neues Ultraschallverfahren getestet, um die Hirnareale, die das Zittern auslösen, langfristig auszuschalten. Im Gegensatz zur sogenannten Tiefen Hirnstimulation, bei der Elektroden im Gehirn platziert werden, ist hierzu keine Operation nötig. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin begrüßt die moderne Therapieform, die sehr gute anhaltende Erfolge erziele, und fordert, dass sie grundsätzlich von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird. |
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Foto der Woche: Den Starken wird es nie zu bunt Dank immer mehr ausgefeilter Bestimmungsmethoden wie DNA-Analyse und Computertomografie tauchen stets neue Tierarten in den taxonomischen Listen auf. Hier sind zwei Exemplare von Nasenchamäleons zu sehen, deren Platz in der Chamäleon-Klassifizierung laut Forschern aus München neu bewertet werden muss. Wir verzichten auf die Details und verweisen lieber auf die wissenschaftliche Einschätzung, dass das buntere Tier hier das dominantere ist. Das Foto, das eigentlich um 90 Grad gedreht ist und aus technischen Gründen in dieser Form erscheinen muss, entstand auf der Wunderinsel Madagaskar. Dort leben beinahe die Hälfte aller 217 bekannten Chamäleonarten. |
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2. Wenn Kleinkinder ihr Essen teilen Altruismus und die Fähigkeit zu Empathie haben nach Meinung vieler Evolutionspsychologen entscheidend zum Erfolg der Spezies Mensch beigetragen. Offenbar sind sie sehr tief in uns verankert. In einem klugen Experiment zeigen Lernforscher der Universität Washington in den USA, dass bereits 19 Monate alte Kinder mehrheitlich in der Lage sind, ihr Essen einem bedürftigen Menschen zu überlassen. Die Forscher besorgten attraktive Lebensmittel – Bananen, Weintrauben und Heidelbeeren – und teilten 100 Kinder in zwei Gruppen ein. In beiden präsentierte ein Forscher jedem Kind einzeln die Früchte auf einem Tablett, das er auf den Boden stellte. Vor der einen Gruppe tat er dies emotionslos, vor der anderen gestikulierte er so, dass ersichtlich war, dass er sie aus Hunger gern selbst hätte. Mehr als jedes zweite Kind reichte ihm daraufhin das Essen, in der ersten Gruppe taten das nur vier Prozent. Eine verschärfte Version – die Eltern brachten das Kind knapp vor der Essenszeit – zeigte Ähnliches: 37 Prozent fütterten den Hungrigen. In der ebenfalls recht hungrigen Kontrollgruppe verzichtete allerdings kein Kind auf das Essen. Im Magazin „Scientific Reports“ merken die Forscher an, dass Kinder mit Geschwistern eher zu Altruismus tendierten. |
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3. Ärzte fühlen sich überlastet Gestern streikten die Ärzte in mehreren Universitätskliniken, unter anderem weil sie mehr planbare Freizeit wollen. Derzeit laufen Tarifverhandlungen. Mit den aktuellen Ergebnissen einer Online-Umfrage füttert die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ihre Argumentationslinie. 49 Prozent der 6500 daran teilnehmenden Ärzte geben an, „häufig“ überlastet zu sein, und zehn Prozent stimmen der Aussage zu: „Ich gehe ständig über meine Grenzen.“ 23 Prozent finden ihre Arbeitsbedingungen „schlecht“ oder „sehr schlecht“, 48 Prozent nur „mittelmäßig“. Viele ziehen von sich aus die Konsequenzen. Gaben im Jahr 2013 noch 15 Prozent an, mit reduzierter Stundenzahl zu arbeiten, sagt das heute jeder vierte Krankenhausmediziner von sich. |
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