Neues von BUDDHISMUS aktuell Ausgabe 1/2023
Liebe Leserinnnen und Leser, mit diesem Newsletter möchten wir Ihnen und euch gern die neue Ausgabe von BUDDHISMUS aktuell ankündigen. Deren Schwerpunkt lautet „Sprechen“. Sprache, Sprechen – das führt mitten hinein in die Frage, was es heißt, ein Mensch zu sein. Zwar kommunizieren auch Tiere vielfältig miteinander, doch nur wir Menschen philosophieren und rezitieren, beten und singen Lieder mit Worten, schreiben Gedichte und Essays und Bücher, halten einander Vorträge, speisen täglich Millionen von Videos ins Internet ein, deklamieren auf Theaterbühnen oder flüstern vor Filmkameras, nur wir können uns im Streit Worte von solcher Zerstörungskraft an den Kopf werfen, dass die andere Seite Jahre braucht, um davon zu heilen. Und wir schweigen. Manchmal auch das, um zu verletzen. Vielleicht aber auch vorsichtig, um auf den Moment zu warten, in dem es wieder möglich wird, heilsam und hilfreich zu sprechen. Und ganz grundsätzlich als Tugend und Übungsweg: in edlem Schweigen, das Raum für Erfahrung und Erkenntnis schafft. Diese Beiträge erwarten Sie und euch in der neuen Ausgabe: In ihrem Beitrag „Wie das Wort die Welt erschafft“ lotet die buddhistische Nonne Ayya Phalanyani sensibel die Möglichkeiten und Grenzen der Sprache aus. Die promovierte Religionswissenschaftlerin und Nonne in chinesischer Tradition Shifu Shuman schreibt über buddhistische Redegewandtheit – bedeutungsvoll und frei von hohlen Worten. In einigen englischsprachigen Ländern ist es bereits möglich, sich im „Deep Listening“, dem tiefen Zuhören, ausbilden zu lassen. Die Begründerin dieses Trainings und langjährige Dzogchen-Praktizierende Rosamund Oliver beschreibt dessen Prinzipien. Christoph Hatlapa ist Zen-Lehrer, Mediator und Trainer in Gewaltfreier Kommunikation. Sein Beitrag heißt: „Das Wunder der Verständigung“. Mettiko Bhikkhu beschreibt in seiner Antwort auf unsere „Fragen an einen buddhistischen Mönch“ kenntnisreich die Bedeutung der gemeinsamen Rezitation für die buddhistische Praxis. In ihrem Essay „Stille in einer lauten Welt“ spürt die Dharmalehrerin Lily Besilly dem Wechselspiel von Geräuschen, Lauschen, Reden und Schweigen nach. Mit der hilfreichen Stille und der Stille des Verschweigens und Verdrängens befasst sich die Zen-Lehrerin Ursula KogetsuRichard in ihrem Text. Was genau bedeutet „Rechte Rede“? Das fragt die Theravada-Praktizierende Helmtrud Rumpf und kommt zu dem Schluss: Simple Rezepte für ein verantwortungsvolles Sprechen gibt es nicht; es will vielmehr in jeder Situation neu abgewogen werden. Das sind einige der Einzeltexte der neuen BUDDHISMUS aktuell: „Innere Meisterschaft entwickeln“ – darum geht es dem Zen-Lehrer Genjo Marinello Roshi in seinem Beitrag. Mit viel Erfahrung untersucht er darin die Meditationspraxis des Zen. Über die Verwirrung als Rohstoff der Weisheit schreibt Pema Khandro Rinpoche, Linienhalterin der Nyingma- und der Kagyü-Tradition des tibetischen Buddhismus, im zweiten Teil ihres Essays „Aufbrechen im Bardo“. Florin Mihail befasst sich mit „Thukdam“, dem geheimnisvollen Zustand zwischen Leben und Tod, der inzwischen im Auftrag des Dalai Lama auch wissenschaftlich untersucht wird. Christina Specht erzählt in „Mein buddhistisches Leben“ von ihren langen Reisen nach Nepal, die ihr buddhistisches Verständnis tief geprägt haben. Dazu kommt wie immer ein reichhaltig gefüllter Magazinteil mit Kurzberichten und Nachrichten aus der buddhistischen Welt. Außerdem stellen wir Ihnen wieder immer auf mehreren Seiten interessante neue Bücher vor. Das Team von BUDDHISMUS aktuell wünscht Ihnen und euch ein gesundes und glückliches neues Jahr 2023 und eine gute Lektüre. Susanne Billig Chefredakteurin BUDDHISMUS aktuell
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