Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesen Wochen stehen wir angesichts der Corona-Pandemie alle vor großen Herausforderungen. In der Krise gilt mehr denn je: Suchthilfe rettet Leben! Um die dringend notwendige Versorgung Suchtkranker zu sichern, geben die DHS und ihre Mitgliedsverbände eine Stellungnahme heraus, die Sie in diesem Sondernewsletter nachlesen können. Außerdem weisen wir Sie auf unsere Informationen für Fachkräfte in der Suchthilfe sowie für Betroffene hin, die wir unter www.dhs.de fortlaufend für Sie aktualisieren. Unser Dank gilt allen, die sich unermüdlich dafür engagieren, Auswege aus der Krise zu finden und mit Hochdruck daran arbeiten, das Überleben tausender abhängigkeitskranker Menschen zu sichern. Alles Gute und bleiben Sie gesund! Ihr Team der DHS Geschäftsstelle Stellungnahme der DHS und ihrer Mitgliedsverbände Insbesondere die niedrigschwellige Suchtberatung ist ein neuralgischer Punkt in der kommunalen Grundversorgung Suchtkranker. Kann sie durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht mehr gewährleistet werden, gefährdet dies die Gesundheit und das Überleben tausender abhängigkeitskranker Menschen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) und ihre Mitgliedsverbände appellieren, hilfsbedürftige Menschen mit Suchterkrankungen auch und gerade in der von den Auswirkungen der Ausbreitung des Corona-Virus überschatteten aktuellen Situation adäquat zu versorgen und die Fachkräfte der Suchthilfe entsprechend auszustatten! Über eine halbe Million Abhängigkeitserkrankte und ihre Angehörigen werden jährlich in ca. 1.500 Suchtberatungsstellen erreicht, betreut und in weiterführende Behandlungen vermittelt. Mit ihrer Brückenfunktion zum Gesundheitssystem trägt die Suchtberatung nachweislich dazu bei, die Verelendung von Klient/-innen zu verhindern und die Folgekosten der Suchterkrankung zu verringern. Aufgrund der aktuellen Situation werden insbesondere Beratungs- und niederschwellige Angebote eingeschränkt oder sind gezwungen, ihren Dienst gänzlich einzustellen. Die Folgen sind dramatisch. Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen leiden häufig unter besonders schwerwiegenden chronischen Erkrankungen (HIV, COPD, Hepatitis, etc.) – sie sind eine Risikogruppe für COVID-19! Zudem spitzt sich die Lage für unversorgte Abhängige immer weiter zu. Ihnen bleibt der niedrigschwellige Zugang zum Hilfesystem verschlossen und es kann keine adäquate Behandlung stattfinden. Die Chronifizierung des Krankheitsbildes mit physischen und psychischen Folgeerkrankungen sowie sozialen Beeinträchtigungen schreitet voran. Eine Verschärfung der Suchtproblematik in Deutschland, Verelendung und Obdachlosigkeit sowie Rückfälle sind sehr wahrscheinlich. Folgekosten durch unbehandelte und sich selbst überlassene Abhängige werden in die Milliarden gehen. Suchtberatung begleitet den Prozess der Inanspruchnahme psychosozialer Hilfen, koordiniert und steuert diese sowohl intern und extern. Das gesamte Spektrum (bio-psycho-)sozialer Dienste inner- und außerhalb des Suchthilfesystems wird dabei berücksichtigt. Die Beratungsstellen leisten die Basis der Suchtkrankenversorgung, sie sind das Bindeglied in der Versorgungskette. Sozialarbeiter/-innen und Streetworker/-innen müssen so ausgestattet werden, dass sie in der Lage sind, den persönlichen Kontakt zu ihren Klient/-innen zu halten. Dies ist gleichzeitig ein Schutz für alle Betroffenen, die die Hilfe der Fachkräfte der Suchthilfe so dringend benötigen. Die Schließung von Suchthilfeeinrichtungen gilt es zu vermeiden. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und ihre Mitgliedsverbände appellieren an alle Entscheidungsträger, die Aufrechterhaltung der Suchtberatung und -behandlung in der Corona-Krise zu ermöglichen. Forderungen:
Weitere Informationen und Materialien - sowohl für Hilfesuchende als auch Fachkräfte - werden unter www.dhs.de bereitgestellt.
Informationen für Fachkräfte in der Suchthilfe Aufgrund der aktuellen Coronakrise finden Sie auf der Internetseite der DHS Informationen für Mitarbeitende der Suchthilfe: https://www.dhs.de/start/startmeldung-single/article/informationen-fuer-fachkraefte-in-der-suchthilfe.html Die zusammengestellten Informationen werden regelmäßig aktualisiert.
Informationen für Hilfesuchende, Betroffene und Angehörige von Suchtkranken Auch für Hilfesuchende, Betroffene und Angehörige von Suchtkranken stellt die DHS auf ihrer Internetseite fortlaufend aktuelle Informationen bereit: https://www.dhs.de/start/startmeldung-single/article/hier-finden-betroffene-hilfe.html Dort finden Sie Angebote der DHS und ihrer Mitgliedsverbände, z.B. Informationsmaterialien, Telefon- und E-Mail-Kontaktdaten von Suchthilfe-Einrichtungen sowie digitale Angebote (z.B. Online-Suchtberatungen) und Chat-Angebote der Sucht-Selbsthilfe. |
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