Newsletter Druckfrisch am 25. April 2021

Liebe Literaturfreundinnen und -freunde,

auf folgende Bcher und Autorinnen und Autoren knnen Sie sich in der Ausgabe am 25. April 2021 um 23:35 Uhr freuen:

In dieser Ausgabe von "Druckfrisch" spricht Denis Scheck mit dem 1984 in Mnchen geborenen Benedict Wells ber seinen fnften Roman und seine Faszination fr die Popkultur der 1980er Jahre. Und Scheck trifft die fr den Preis der Leipziger Buchmesse nominierte Helga Schubert aus der Garde der ostsozialisierten Schriftstellerinnen, die gerade eine erstaunliche spte Aufmerksamkeit erfhrt. Im Gesprch in ihrem Garten geht es um die Schwierigkeiten mit dem Vierten Gebot, um das Dagewesensein im Osten und sorgfltige Selbstmrder.

Benedict Wells: Hard Land

Wenn wir uns einen Protagonisten in den USA der 1980er Jahre vorstellen, landen wir gedanklich bei Filmen wie "Stand by Me" oder "Breakfast Club". Diese Coming-of-Age-Geschichten sind Kult und waren auch die Vorlage fr Benedict Wells neuen Roman. Sam Turner ist darin ein Freak, ein fast 16-jhriger Outsider, dessen Mutter an einem Hirntumor leidet und dessen Vater arbeitslos versackt. Sam liebt es, auf dem Friedhof zu sein und zu grbeln – bis er in diesem einen Sommer als Aushilfe im rtlichen Kino anheuert. Von nun an wird alles anders. Drei Kollegen nehmen ihn unter ihre Fittiche. Und die Liebe lauert auch. Ein schrecklich schner Sommer, von dem diese kluge, elegante und hinreiende Studie handelt, eine Feier dieses jugendlichen Moments, in dem pltzlich die Tren als offen gesehen werden.

Helga Schubert: Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten

In ihrem neuen Erzhlband spannt Helga Schubert thematische Bgen von der Kindheit als Halbwaise nach dem Krieg, allein mit der dominanten Mutter, bis zu Naturbetrachtungen durch die Jahreszeiten im eigenen Garten. Die friedvolle Abrechnung mit der Mutter bestimmt in vielen Geschichten dieses Buch, das allerdings auch zum Lachen reizt – etwa, wenn von den Anstrengungen der DDR-Behrden erzhlt wird, die Lrchenschling-Produktion vor westlicher Forstspionage geheim zu halten.

Denis Scheck empfiehlt Judith Hermann

Denis Schecks Empfehlung ist "Daheim" von Judith Hermann: "Die strkste Liebesgeschichte, die ich seit langem gelesen habe – ein Roman wie ein roter Burgunder, der auf den ersten Schluck ganz unkompliziert ist, aber dann einen unglaublich langen Nachhall am Gaumen hinterlsst und immer komplexer wird. Atmosphrisch dicht, spannend und doppelbdig. Judith Hermann erzhlt in ihrem Roman von verpassten Mglichkeiten, von nicht beschrittenen Wegen, vom Klimawandel und den Wsteneien in unseren Herzen."

Top Ten

Und wie immer: Denis Schecks pointierte Revue der "Spiegel"-Bestsellerliste (diesmal: Belletristik), musikalisch eingelutet vom Klner Musiker Peterlicht.