Die Riviera ist ein französisch-italienischer Küstenabschnitt mit luftigen Strandhotels, Palmenpromenaden und Cafés, wo Flaneure unter Streifenmarkisen an ihren Drinks nippen. Ein zerbombter Gazastreifen, ein von Millionen Menschen bewohntes Flüchtlingslager, das sich nach Monaten des Krieges in einem wackeligen Waffenstillstand befindet, als Riviera des Nahen Ostens zu bezeichnen, ist euphemistischer Unsinn. Schlimmer noch: Blanker Hohn! Sollen die Leute doch umziehen, um die Bauarbeiten nicht zu stören, sagt der US-Präsident. Sollen sie doch dankbar sein für das Hilfsprogramm, das Ihnen ein Traumland bescheren wird. Wovon Trump träumt? Wahrscheinlich von glitzernden Hoteltürmen am 40 Kilometer langen Strandabschnitt von Gaza, finanziert mit US-Geldern, die er als Postpräsident seinem Immobilienimperium einverleiben kann. Und was hält ihn eigentlich davon ab, Grönland in eine Eisberg-Schweiz oder Mexiko in ein gigantisches Mallorca-Ferienresort zu verwandeln? Trump macht in seinem Politikerjob exakt das, was er sein Berufsleben lang gemacht hat, schreibt ein Kollege vom Spiegel: „Er betreibt Politik im Stil eines Zockers um Grund und Boden.“ Wir sind so fassungslos ob der neuesten Vorhaben des US-Präsidenten, dass wir in unserem Reisenewsletter dazu nicht schweigen können – auch wenn Sie mehr Eskapismus von uns gewohnt sind. Und wenn wir trotzdem versuchen, Sie (und uns) mit unseren Reisethemen ein wenig vom Weltgeschehen abzulenken, sehen Sie uns das bitte nach. Wir wünschen Ihnen eine gute Woche Ihr GEO-Team |