EZB prüft neuen Ansatz für Inflationsziel Die Europäische Zentralbank (EZB) erwägt nach Medieninformationen mögliche Veränderungen an ihrem Inflationsziel. Ein EZB-Team analysiere informell, ob das aktuelle Inflationsziel noch angemessen sei. Die Notenbank peilt derzeit auf mittlere Sicht ein Inflationsziel von knapp 2 Prozent an. EZB-Präsident Mario Draghi favorisiere einen symmetrischen Ansatz, hieß es. Dabei hätte die Notenbank einen größeren Spielraum und könnte über einen längeren Zeitraum eine Abweichung vom Zielwert von 2 Prozent nach oben oder unten akzeptieren. So könnten die Leitzinsen länger niedrig bleiben, um das Wirtschaftswachstum abzusichern. G7-Finanzminister: Cyber-Risiken nehmen zu Die Cyber-Risiken gefährden nach Ansicht der sieben führenden Industriestaaten zunehmend die Stabilität des Finanzsystems. Die Koordination der Gegenmaßnahmen und das Teilen von Informationen in diesem Bereich habe deshalb besondere Bedeutung, hieß es heute in einem französischen Bericht zum G7-Finanzministertreffen in Chantilly bei Paris. Im Juni habe es dazu eine grenzüberschreitende Übung gegeben, um Auswirkungen auf das Finanzsystem zu testen. Daran seien die Finanzministerien, Notenbanken sowie Banken- und Finanzmarktaufseher der G7-Staaten beteiligt gewesen. Morgan Stanley mit Gewinnrückgang Einbußen im Finanzmarkthandel und im Investmentbanking haben den Gewinn von Morgan Stanley im zweiten Quartal beeinträchtigt. Der Überschuss fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar (2,0 Milliarden Euro), wie das US-Institut heute mitteilte. Die Erträge sanken insgesamt um gut 3 Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Insgesamt übertrafen die Ergebnisse trotz der deutlichen Rückgänge die Prognosen der Analysten. Danske Bank durch Geldwäsche-Skandal belastet – Vorsteuergewinn fällt Die Auswirkungen der Geldwäsche-Affäre und niedrige Zinsen haben bei der Danske Bank nach Institutsangaben zu einem Rückgang des Vorsteuergewinns im zweiten Quartal geführt. Er fiel verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 4,76 Milliarden Dänische Kronen (637 Millionen Euro). Zudem müsse sich das Geldhaus auf höhere Kapitalanforderungen der Bankenaufseher in der Folge von Kundenentschädigungen für ein überteuertes Investmentprodukt einstellen. Auch seien die Vorkehrungen, um weitere Verfehlungen zu verhindern, mit höheren Kosten verbunden. Der neue Danske-Chef Chris Vogelzang wies andererseits auf die wachsende Kreditvergabe und die solide Kreditqualität hin. Italienische Carige-Bank rückt einer Rettung näher Das italienische Geldhaus Carige hat Insidern zufolge Aussicht auf die notwendige Unterstützung für seine Rettung. Mehrere heimische Institute wollten mit einem großen Anteil zum rund 900 Millionen Euro schweren Rettungsplan beitragen, um eine Liquidierung des in Genua ansässigen Finanzinstituts abzuwenden. App-Bank N26 wertvollstes deutsches Start-up Die Smartphone-Bank N26 ist mit einer Bewertung von 3,5 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) – 800 Millionen Dollar mehr als im Januar – nach einer jüngsten Finanzierungsrunde zum teuersten deutschen Start-up aufgestiegen. Von bestehenden Investoren wurden weitere 170 Millionen Dollar eingesammelt. "Das zusätzliche Investment wird es uns ermöglichen, unsere globale Expansion zu beschleunigen", sagte N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal. Das seit 2015 aktive Unternehmen zählt nach eigenen Angaben inzwischen 3,5 Millionen Kunden in 24 europäischen Ländern. Die Online-Bank treibt derzeit den Start im US-Markt voran und peilt als nächstes die Expansion nach Brasilien an. Wirecard profitiert von Zusammenarbeit mit Softbank Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat nach der Vereinbarung einer strategischen Partnerschaft mit seinem Geldgeber, dem japanischen Technologie-Investor Softbank, nun einen Auftrag vom ebenfalls mit Softbank-Geldern finanzierten Start-up Auto1 erhalten. Das deutsche Unternehmen entwickelt eigenen Angaben zufolge für den Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 ("wirkaufendeinauto.de") Finanzierungsangebote für Händler und Verbraucher. Softbank hatte vor eineinhalb Jahren 460 Millionen Euro in Auto1 gesteckt. Im Frühjahr war Softbank mit 900 Millionen Euro bei Wirecard eingestiegen. BVerfG: Argentinien muss Schulden an deutsche Privatanleger zahlen Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat deutschen Privatanlegern Recht gegeben, die von Argentinien die Rückzahlung von Schulden des Landes verlangt haben. Es gebe im Völkerrecht keine Regel, die das Verweigern der Zahlung wegen eines wirtschaftlichen Notstands oder eines Umschuldungsangebots rechtfertige, entschied das BVerfG in einem heute veröffentlichte Urteil. Die Verfassungsrichter bestätigten damit ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH). Die Anleger hatten in Staatsanleihen des Landes investiert. Nach der Staatspleite hatte Argentinien Anfang 2002 die Zahlungen eingestellt, 2005 wurde die erste Umschuldung vereinbart. Die meisten Anleger gingen damals trotz Verlusten auf das Angebot ein, andere zogen vor Gericht. IWF hält den Dollar für überbewertet Der US-Dollar ist nach Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) deutlich überbewertet. Auf der Grundlage der kurzfristigen wirtschaftlichen Fundamentaldaten sei der US-Dollar um 6 bis 12 Prozent zu teuer. Dagegen bewegten sich die Kurse des Euro, des japanischen Yen und des chinesischen Yuan auf einem angemessenen Niveau. Für Deutschland sei der Euro-Kurs angesichts des hohen Leistungsbilanzüberschusses allerdings um 8 bis 18 Prozent zu niedrig. Um diesen Überschuss abzubauen, der vor allem auf der Exportstärke beruht, sollte Deutschland mehr in die heimische Infrastruktur investieren, rät der IWF. Südkorea senkt überraschend den Leitzins – Sorgen über Handelskonflikte Die Notenbank Südkoreas hat erstmals seit drei Jahren die Zinsen gesenkt. Der Leitzins werde von bislang 1,75 auf 1,50 Prozent reduziert, teilte die Zentralbank heute in Seoul mit. Damit solle die wirtschaftliche Erholung unterstützt werden, weil sowohl der Wachstums- als auch der Inflationstrend schwächer ausfielen als bisher angenommen, erklärte Notenbankchef Lee Ju Yeol. Südkorea erwartet für 2019 nur noch ein Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent, das wäre der geringste Zuwachs seit mehr als einem Jahrzehnt. Dem exportabhängigen Land macht neben der weltweiten Wirtschaftsflaute der Handelskonflikt zwischen den USA und China zu schaffen. Facebook – ein neuer Wettbewerber im Finanzmarkt? Die digitale Technologie hat das Potenzial, den globalen Retail-Bankensektor in den nächsten Jahren fundamental zu verändern. Dabei dürften die Präferenzen der Kunden der wichtigste Katalysator für Veränderungen sein. Die Banken stehen vor der Herausforderung, darauf schnell und angemessen zu reagieren. Die Ankündigung von Facebook, binnen zwölf Monaten eine eigene digitale Währung namens Libra in Umlauf zu bringen, hat weltweit hohe Aufmerksamkeit hervorgerufen. Welche Hindernisse Libra entgegen stehen und welche Vorteile die Banken bieten, lesen Sie im heutigen Blog-Beitrag des Bankenverbandes: |