Liebe Frau Do, heute ist für unsere jungen Journalistinnen Maren Könemann und Marie Ludwig ein besonderer Tag: Die beiden starten mit einem elektrisch betriebenen Oldtimer-Bulli auf eine achtwöchige Tour durchs Rheinland. Erste Station ist Mönchengladbach. Das Projekt #Rheinstories, von dem ich Ihnen schon erzählt hatte, steht für eine moderne Form des Lokaljournalismus, der neben Texten auch Videos, Instagram-Stories und Podcasts einschließt. Ich freue mich sehr auf die Beiträge des Duos! Am besten, Sie fahren schon heute mit. Nicht so schöne Szenen zeichnen häufig die Bodycams der Polizisten auf, aber das Instrument hat sich bewährt. Deswegen wollen die NRW-Regierungsfraktionen jetzt Ordnungsdienste damit ausstatten. Innenminister Herbert Reul (CDU) begründet dies auch mit verbalen und körperlichen Angriffen auf deren Mitarbeiter. „Bodycams können hier ein Stück weit helfen, weil sie abschreckend und deeskalierend wirken“, sagt er. Kirsten Bialdiga berichtet exklusiv über den Vorstoß. Videoübertragungen machen auch den digitalen Unterricht aus, den viele Eltern in den Corona-Wochen vor den Ferien vermisst haben. Wer nun einen Schub der Digitalisierung in den Schulen vermutet, liegt allerdings falsch. Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen rufen die Bundesmittel zur Ausstattung der Schulen aus dem Digitalpakt bisher nur sehr zögerlich ab, wie ebenfalls Kirsten Bialdiga berichtet. Total digital sind die Streamingportale, die für viele schon wichtiger geworden sind als das klassische lineare Fernsehen. Bei Netflix startet jetzt die sechsteilige Serie „Stateless“, bei der die zweimalige Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett als Produzentin und Drehbuchautorin fungiert. Es geht um das Schicksal von Flüchtlingen. In einem Interview hat sie unserer Kollegin Mariam Schaghaghi von den Hintergründen des Projekts erzählt. Cate Blanchett ist in einer Nebenrolle zu sehen, weil sie unbedingt mit Dominic West spielen wollte. Das Internet hat auch seine Schattenseiten. Die Bilder und Videos, die sich Carsten Hambloch jeden Tag anschauen muss, sind drastisch und abstoßend. Der 32-Jährige ermittelt im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach und muss beschlagnahmte Handys auswerten. Exklusiv hat er unserem Chefreporter Christian Schwerdtfeger aus seinem beruflichen Alltag berichtet – und auch darüber, wie er und seine Familie mit dem Horror umgehen. Bei solchen Themen möchte man am liebsten wegschauen. Und auch die Klimakrise genießt derzeit weniger Aufmerksamkeit, weil Corona alles überlagert. Um „Fridays for Future“ ist es still geworden. Aber die 59-jährige Gisela Heiroth aus Düsseldorf lässt nicht locker, wie Marlen Keß berichtet. Gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Paar hat sie eine Ortsgruppe der „Omas for Future“ gegründet. So möchten die vier auch andere der Generation 50+ dazu bringen, über den Klimawandel nachzudenken. Heiroth sagt: „Ich tue das für meine Enkel“. Fernreisen sind nicht gut fürs Klima, aber kommen derzeit ohnehin nur beschränkt infrage. Neulich habe ich Sie auf eine literarische Reise durch Europa eingeladen, jetzt legt unser Kulturredakteur Philipp Holstein eine musikalische nach. Einen feinen Ferien-Sampler hat er zusammengestellt: elf Musiktipps für elf Länder dieser Welt. Die Rückfahrt vom Strandausflug, wenn das Auto noch nach Sonnencreme, Fanta und Plastik-Schwimmreifen duftet, kann nun nicht mehr schiefgehen. Und wenn Sie gar nicht in die Ferien fahren können oder wollen, lohnt sich diese Musikreise erst recht. Ich wünsche Ihnen beste Sommerstimmung zum Start in die neue Woche. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |