zwar ist die CDU aus den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen als stärkste Kraft hervorgegangen, die eigentlichen Gewinner sind jedoch die Grünen. Das Ergebnis der SPD ist bei weitem nicht so schlecht, wie es vielerorts dargestellt wird. Auf dem absteigenden Ast befinden sich hingegen die Linke, die AfD – und die FDP, schreibt Michael Sommer in seinem Gastbeitrag über Gewinner und Verlierer in der NRW-Wahl. Das indes sieht Mathias Brodkorb etwas anders. Für ihn als Sozialdemokrat war nach der Landtagswahl in NRW Fremdschämen angesagt. Und das lag gar nicht am historisch schlechten Abschneiden der SPD, sondern an einer gehörigen Portion Anmaßung ihres Spitzenpersonals. SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil und sein Generalsekretär Kevin Kühnert lieferten nachträglich die letzten moralischen Argumente für einen Wahlsieg der CDU. Wer das Gegenteil behauptet, leidet an sozialdemokratischem Realitätsverlust. Zu einem anderen Thema: In Estland sind 25 Prozent der Bevölkerung ethnische Russen, viele haben auch einen russischen Pass. Im Cicero-Interview spricht einer von ihnen über die Situation der russischen Minderheit in Estland – und unter welchen Bedingungen er sich vorstellen kann, nach Russland zurückzukehren. Und auch andere Länder stehen während des Ukraine-Krieges im Fokus. So hat etwa Finnland am Sonntag offiziell bekanntgegeben, dass es einen Antrag auf Beitritt zur Nato stellen wird. Die Debatte über diesen Schritt hatte zwar schon vor längerer Zeit begonnen, aber dessen Vollzug wurde durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine beschleunigt. Berichten zufolge will Schweden diese Woche nachziehen. Auch wenn die Entscheidung nicht sonderlich überraschend war, so ist die Reaktion Russlands doch aufschlussreich. Interessant ist auch das Verhalten der Türkei, die sich gegen einen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands ausspricht. Antonia Colibasanu hat die unübersichtliche Lage für einen Beitrag über russische Vergeltung und türkischen Widerspruch genutzt. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |