Sehr geehrte Damen und Herren Im Mai dieses Jahres hat die Schweizer Bevölkerung den schrittweisen Atomausstieg im Sinne der «Energiestrategie 2050» beschlossen. Bis es soweit ist, spielen die schweizerischen Kernkraftwerke weiter eine Rolle in der Stromversorgung unseres Landes. An unserem letzten Forums-Treff dieses Jahres erörtert BFE-Direktor Benoît Revaz die Bedeutung der Kernenergie für die Energiepolitik in den nächsten gut 30 Jahren. Mehr Informationen und das Anmeldeformular finden Sie hier. Während also in der heimatlichen Nuklearindustrie die Zeichen auf Rückbau stehen, ist ein Schweizer Traditionsunternehmen anderswo am Ausbau der Kernenergie beteiligt: Die ABB hat einen Auftrag in Höhe von rund 128 Mio. Franken für den Bau der Stromübertragungsinfrastruktur für das neue KKW Hinkley Point C erhalten. Für weitere 60 Mio. wird die ABB ein Hochspannungs-Umspannwerk bauen, das den Strom von Hinkley Point C ins nationale Stromnetz einspeisen wird. Im Weiteren geht es heute um eine aufsehenerregende Anklage, einmal mehr um Deutschland, die Kernenergie in Asien sowie – auch einmal mehr – in den USA. Freundliche Grüsse Nuklearforum Schweiz Die Wissenschaft vor Gericht Wer sich diese Tage mit dem Klimawandel befasst, kommt unmöglich an den Schlagzeilen vorbei, für die Stanford-Professor Marc Z. Jacobson sorgt: Der an dieser Stelle auch schon erwähnte umstrittene Verfechter der Erneuerbaren hat das Wissenschaftsjournal «Proceedings of the National Academy of Sciences» (PNAS) und eine Gruppe von Wissenschaftern verklagt und verlangt eine Entschädigung in Höhe von 10 Mio. Dollar. Die «Technology Review» fasst die Hintergründe zusammen und lässt den Hauptangeklagten und weitere Kritiker von Jacobsons Schaffen zu Wort kommen, darunter auch Michael Shellenberger. In seinem Statement bei «Environmental Progress» bezeichnet Shellenberger die Klage als «verleumderische Attacke auf die Wissenschaft und die freie Forschung». Der «American Council on Science and Health» bezeichnet Jacobsons Vorgehen als Blasphemie. Auch nicht gänzlich unumstritten sind bekanntlich die Ansichten von Al Gore. Ein Gastautor bei «World Nuclear News» ist insbesondere enttäuscht darüber, dass Gore auch in seinem neuen Film die Kernenergie als Teil der Lösung ausblendet. Mit dieser Online-Petition von «Generation Atomic» können Sie dazu beitragen, dass die Kernenergie beim United Nations Environment Programme mitreden darf. Viel Geld für «Phantomstrom» Auch der Deutsche Arbeitgeberverband setzt sich in der Serie «Die Energiefrage» kritisch mit dem Klimawandel auseinander. Anna Veronika Wendland, die aufmerksamen Lesern von früheren Newslettern bekannt sein dürfte, beschäftigt sich in ihrer Streitschrift mit der Unfehlbarkeit der Energiepäpste. An der «Energiewende-Front» werden derweil Tausende Unternehmen zu «Stromlieferanten» und «Stromkunden zahlen Millionen für Strom, der nie verbraucht wurde». Unterdessen macht sich Italien auf den Weg in eine Kohle freie Stromversorgung. Kernenergie in Asien… Ist 2017 ein katastrophales Jahr für die globale Nuklearindustrie? So zumindest beginnt dieser Artikel von «Energy Post». Ganz unten erfährt man dann, dass der Verfasser «national nuclear campaigner with Friends of the Earth Australia» ist. Auch dieser Beitrag aus Indien blickt eher skeptisch auf die Entwicklung der dortigen Nuklearindustrie. Aus Südkorea haben wir zuletzt gute Neuigkeiten vermeldet. Nun wird die aufkeimende Euphorie etwas gebremst. Der Staat wolle zwar zwei begonnene KKW-Neubauprojekte fertigstellen, aber Pläne für sechs weitere Reaktoren aufgeben. Im Ausland, zum Beispiel in Saudi Arabien, sollen aber dennoch Reaktoren koreanischer Bauart gebaut werden. Ähnliche Vorhaben in den Vereinigten Arabischen Emiraten rufen Kritiker auf den Plan. …und in den USA Während man sich im US-Bundesstaat South Carolina Gedanken darüber macht, wie viel «Standschäden» am dort teilweise gebauten KKW im Falle einer Fertigstellung kosten würden, haben die Repräsentanten von Connecticut ein Geschäft verabschiedet, das die Stabilisierung der Finanzen des KKW Millstone zum Ziel hat. Der Gouverneur des Staates hat kurz darauf seine Unterschrift unter das entsprechende Dokument gesetzt. Auf Bundesebene ist die Rolle der Kernenergie in der künftigen Energiepolitik noch nicht ganz ausgegoren. Immerhin gibt das Energiedepartement unterdessen Unterrichtsmaterial zu diesem Thema heraus. Passend dazu gibt das «National Center for Business Journalism» einen Crash-Kurs zur Kernenergie. Etwas schwerere Kost liefert das «Nuclear Energy Institute» mit der Erklärung, wieso in Energiemärkten langfristig geplant werden muss. Von der gleichen Quelle haben uns die Youtube-Videos «An Invisible Force» und «New Energy» erreicht. Zwar nicht bewegte, aber dennoch ziemlich ansprechende und visionäre Bilder liefert auch «Advanced Nuclear Energy». |