Sehr geehrte Damen und Herren Die Kernenergie war und ist für Behörden und Politik immer wieder ein Thema. Wir blicken an dieser Stelle zurück auf die Beschlüsse und Verlautbarungen der letzten Wochen und Monate. In jüngster Vergangenheit hat in diesem Zusammenhang der Bundesrat für Schlagzeilen gesorgt. Gerade noch vor Redaktionsschluss hat er die revidierte Kernenergieverordnung genehmigt. Am 30. November 2018 hat er zudem die Vernehmlassung zur Revision der Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung eröffnet. Was wir und die Branche von der Vorlage halten, erfahren Sie in unserer Medienmitteilung und jener von swissnuclear. Eine Woche zuvor hat der Bundesrat zudem die dritte Etappe des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager gestartet. Auch an seiner Sitzung vom 14. November hat sich der Bundesrat mit einem nuklearen Thema befasst und die Totalrevision der Notfallschutzverordnung verabschiedet. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat sich ebenfalls mit der geologischen Tiefenlagerung befasst und die von der Nagra geplanten Sondierbohrungen gutgeheissen. Ende November hat das Ensi eine neue Freimessrichtlinie herausgegeben und die Legionellenbekämpfung im Kernkraftwerk Gösgen unbefristet freigegeben. Bevor wir über die Schweiz hinausschauen, widmen wir uns noch kurz dem Bundesgericht, das Anfang November eine Beschwerde der KKW-Betreiber gutgeheissen hat. Im Weiteren geht es heute um die (Kern-)Energiepolitik in Taiwan und Frankreich, um Energiewendungen sowie um Altes und Neues von der Nukleartechnologie. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz «Go Green with Nuclear» Unter diesem Titel hat am 24. November 2018 in Taiwan eine denkwürdige Volksabstimmung stattgefunden. Mit 59 zu 41 Prozent wurde dabei der von der Regierung geplante Ausstieg aus der Kernenergie abgelehnt, wie der von der Nuklearia übersetzte Beitrag von Michael Shellenberger festhält. Dank dem «Science Magazine» konnten wir einen Ingenieur kennenlernen, der dazu beigetragen hat. Beim japanischen Sender «NHK» und «The News Lens» haben wir erfahren, dass die taiwanesische Regierung trotz der Abstimmung an ihren Ausstiegsplänen festhalten will. Laut der «Taipei Times» will das Kabinett den Entschied jedoch respektieren. Steigen die Franzosen aus oder nicht? Am 27. November hat der französische Präsident Emmanuel Macron ein mehrjähriges Energieprogramm präsentiert. Der Bericht der «New York Times» dazu behandelt das Thema Kernenergie nur am Rande und verweist auf «dringendere Bedürfnisse» der Bevölkerung. Wie die Nuklearia festhält, haben andere Medien Macrons Rede – fälschlicherweise – als Ankündigung des Atomausstiegs interpretiert. Unsere französische Schwesterorganisation sah ebenfalls Klärungsbedarf und hat die präsidiale Ansprache «entschlüsselt». Während «NucNet» von einer «zurückhaltenden Reduktion des Nuklearanteils» schreibt, betitelt der «Spiegel» Macron als «Atomlobbyist». Dank der französischen Botschaft in Deutschland kann, wer möchte, Auszüge der Rede auf Deutsch oder beim Élysée die ganze Ansprache auf Französisch lesen und selber interpretieren. «Kann Atomkraft den Klimawandel stoppen?» Diese Frage stellt die «Süddeutsche Zeitung» und beantwortet sie ausführlich und kritisch in einem dreiteiligen Artikel. Erfreulich nüchtern berichtet das «ZDF» unter dem Titel «Aus Klimaschutzgründen – der Kampf für die Rückkehr zur Kernenergie» über die Nuclear-Pride-Bewegung. Zumindest ähnliche Klimaziele hat bekanntlich Greenpeace Energy. Erreichen will sie das Unternehmen unter anderem mit dem Kauf der RWE-Braunkohlesparte und deren Stilllegung. Bleibt zu hoffen, dass diese Pläne nicht mit dem Verlust von Steuermillionen und einer Giftmülldeponie enden wie ein Solarprojekt in Oregon. Der Braunkohle, genauer dem Hambacher Forst, hat sich auch «Bloomberg» gewidmet. Die «Institution of Engineers in Scotland» macht sich derweil grosse Sorgen um die Stromversorgung des Landes, unter anderem wegen der für 2023 geplanten Stilllegung des KKW Hunterston B. Von Chicago Pile 1 zu Kilopower Bevor wir in die nukleare Zukunft blicken, widmen wir uns noch kurz einem Jahrestag: Am 2. Dezember 1942 hat nach Ansicht der University of Chicago «still und im Geheimen» das Atomzeitalter begonnen. Das Argonne National Laboratory begeht dieses Jubiläum mit einem originellen, zeitgemässen Youtube-Video. Damit nun aber zur Kernenergie der Zukunft, an der unter anderem die Firma NuScale zusammen mit dem kanadischen Energieversorger Bruce Power arbeitet. Auch im US-Bundesstaat Oregon ist NuScale im Rennen. In diesem Zusammenhang hat uns ein Aufruf an Oregons Bevölkerung erreicht, den wir nur unterstützen können. Aus Kanada haben uns zudem gute Neuigkeiten für die Zukunft der Nuklearmedizin erreicht. Nicht mit neuer Technologie, sondern mit neuen Verfahren will der russische Staatskonzern Rosatom die Betriebsdauer seiner Reaktoren verlängern. Laut «Reuters» macht nicht nur China, sondern auch Russland den USA ihren Einfluss in Südamerika streitig – mit neuen KKW. Etwas weiter in die Zukunft blicken wir mit Meldungen zur Kernfusion und zur nuklearen Weltraumtechnologie. |