Sehr geehrte Damen und Herren Derzeit stehen 56 neue Kernkraftwerke im Bau. Bei Vogtle-3 in den USA ist vor rund einem Monat die Reaktorkuppel gesetzt worden. Bei Oliluoto-3 in Finnland überarbeitet der Anlagenlieferant den Zeitplan. Tianwan-6 hat Mitte April seinen zweiten Dampferzeuger erhalten. Am russischen Standort Kursk-II ist zur gleichen Zeit der erste Beton für den zweiten Reaktor des modernen Typs WWER-TOI gegossen worden. Mochovce-3 in der Slowakei steht nach Abschluss der Warmtests kurz vor der Fertigstellung. Zwei Meldungen des vergangenen Monats betreffen Länder, die den Atomeinstieg planen. Usbekistan hat mit Unterstützung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) die Standortsuche für das erste Kernkraftwerk des Landes lanciert. Einen Schritt weiter ist Ägypten, wo die Aufsichtsbehörde die Standortzulassung für El Dabaa am Mittelmeer westlich von Alexandria erteilt hat. Sämtliche Daten zu neuen, bestehenden sowie stillgelegten Kernkraftwerken finden Sie wie gewohnt in unserem Nuclearplanet. Im Folgenden beschäftigen wir uns heute – auch schon fast wie gewohnt – mit Deutschland und dem Klimawandel. Zudem haben wir Meldungen aus Japan und verschiedene Umfrageergebnisse zusammengetragen. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz «Woher kommt der Strom?» Diese Frage stellt die «Achse des Guten» und blickt damit zurück auf einen Beinahe-Blackout im Januar 2019. Woher der Strom in Zukunft kommen dürfte, zeigen die «Deutschen Wirtschaftsnachrichten». Schon heute sind bekanntlich die Strompreise in Deutschland vergleichsweise hoch. Das «Handelsblatt» hat einen weiteren Kostentreiber der Energiewende entdeckt. Die «irrsinnigen» Auswirkungen der Energiewende auf der praktischen Ebene sehen wir an einem Beispiel aus Bayern. Den «Leichen im Schacht der Kohle-Kommission» dürfte auch die Energietechnische Gesellschaft bei ihrer Suche nach Lösungen für den Atom- und Kohleausstieg begegnen. Alteingesessene deutsche Energieversorger versuchen unterdessen ihr Glück im Ausland. 2019 weiteres Rekordjahr? Gemäss «Carbon Brief» ist das Jahr 2019 bereits auf dem Weg, mindestens das drittwärmste Jahr seit Messbeginn zu werden. Den Irrglauben, dass der Umstieg auf Elektroautos dagegen etwas ausrichten kann, widerlegt der dritte und letzte Beitrag der «Achse des Guten» in diesem Newsletter. Im Bereich der Stromspeicherung erreichen uns euphorische Meldungen aus Kanada. Die Ernüchterung folgt aber einmal mehr auf dem Fusse, und zwar in Form einer Studie der University of Chicago, auf die auch das «Breakthrough Institute» verweist. Russland ist dem Erneuerbaren-Hype bisher nicht verfallen, woran auch die Nachricht von einem neuen Windpark im Nordosten des Landes nicht viel ändern dürfte. Nachrichten aus Fukushima… «Kernkraftwerke sind keine Bomben», findet frei übersetzt dieser Kommentator in seinem umfassenden Plädoyer für die Kernkraft. Die Autorin von «Thoughtscapism» stösst ins gleiche Horn und vergleicht die grössten Unfälle im Energiebereich. In diese Argumentation passen auch die Exportergebnisse der Landwirtschaft der Präfektur Fukushima und weitere Meldungen aus der Region. Im verunfallten Werk wird mittlerweile der erste Brennstoff aus dem Lagerbecken eines der drei Reaktoren mit Kernschmelze geborgen. Währenddessen zeigt sich die nach dem Unfall neu organisierte japanische Nuklearaufsicht unnachgiebig. …und Umfragen sprechen für die Kernenergie Der 22. April ist der «Tag der Erde». Ein Kommentar von «CNS News» vertritt die Ansicht, dass an diesem Datum jeweils auch die Kernenergie gefeiert werden sollte. Der Chefkorrespondent Wissenschaft der «Welt» findet unter dem Stichwort Klimawandel: Bauen wir den perfekten Kernreaktor! Die Umfrage am Ende des Beitrags spricht für sich. Auch im Herkunftsland der derzeit wohl bekanntesten Klimaaktivistin wächst die Zustimmung für die Kernenergie. Im Nachbarstaat Finnland sieht es nicht anders aus (wir haben den Beitrag vom Browser übersetzen lassen). Auch das US-amerikanische Portal «Vox» hat sich mit der Beliebtheit der Kernenergie auseinandergesetzt. Zu guter Letzt hat uns aus Australien ein – wohl nicht ganz uneigennütziger – Aufruf zur Aufhebung des dort geltenden Kernenergieverbots erreicht. |