Sehr geehrte Damen und Herren Kennen Sie den «Nuclearplanet», unsere interaktive Datenbank mit allen Kernkraftwerken und Lagern für radioaktive Abfälle der Welt? Seit dem letzten Update ist der nukleare Atlas nun auch «responsive», sprich unterwegs nutzbar. Wir freuen uns schon auf die ersten SMR in unserer Datenbank. In Anbetracht der Anzahl Nachrichten zu den modularen Kleinreaktoren könnte das bald der Fall sein. So soll Russlands erster SMR 2027 seinen Betrieb aufnehmen. Die schwedische Vattenfall AB unterstützt Estland bei der Prüfung eines möglichen SMR-Einsatzes und die britische Rolls Royce tut dies in der Türkei. Für das Aurora Powerhouse der Firma Oklo liegt sogar bereits der Antrag für eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung in den USA vor – in mehrfacher Hinsicht ein Novum. SMR und andere Neubauprojekte beschäftigen uns heute auch bei den gesammelten Online-News. Weitere Themen sind verschiedene saubere Energiequellen, regionale Sichtweisen auf die Kernenergie sowie Klima und Energie in Corona-Zeiten Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz «Wenn die Schifffahrt ein Land wäre» So lautet der Titel einer Serie des Blogs «4th Generation», deren vierter Teil sich mit Nuklearreaktoren auf Schiffen auseinandersetzt. Der gleiche Blog erklärt uns zudem die Laufzeit-Thematik beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch die «Achse des Guten» beschäftigt sich mit neuen Erneuerbaren, konkret mit dem Verhältnis des Gewichts von Windturbinen zu ihrer Stromproduktion. Die olympischen Sommerspiele in Japan hätten gut auch ins Kapitel zur Corona-Thematik gepasst. Dass sie stattdessen an dieser Stelle erwähnt werden, verdanken wir dem Japan Atomic International Forum JAIF und seinem Bericht über die Wasserstoffforschung in Fukushima. Das JAIF hat sich zudem auch zur kompletten Wiedereröffnung der Joban-Zugstrecke und in diesem Zusammenhang zu den Evakautionszonen geäussert. Damit aber nun wieder zurück zur Energie, beziehungsweise zum Grund dafür, dass der US-Bundesstaat Washington in den Augen von James Conca das Netto-Null-Ziel wahrscheinlich erreichen wird. Dieses Ziel hat sich bekanntlich auch die Europäische Union für das Jahr 2050 gesetzt. Dafür braucht es die Kernenergie, erläutert Foratom-Direktor Yves Desbazeille für «Nuclear Engineering». Angst vor Betrieb – Angst vor Stilllegung Beim gleichen Medium haben wir erfahren, dass das russische KKW Nowoworonesch-II-1 den Lastfolgebetrieb testen wird. Statt sie in die veränderten Anforderungen der Stromerzeugung miteinzubeziehen, werden Deutschlands KKW bekanntlich bis in zwei Jahren alle ausser Betrieb genommen. Welche Ängste das in den Standortregionen auslöst, berichtet «Euronews». Angst hat man in Deutschland und Österreich bekanntlich vor allem vor laufenden KKW, was sich aktuell am Beispiel des slowenisch-kroatischen Werks Krsko zeigt. ÖVP-Umweltsprecher Johannes Schmuckenschlager findet, das Erdbeben zeige die «Gefährlichkeit von Atomkraftwerken». Als Denkanstoss schlagen wir vor, in diesem Satz «Gefährlichkeit» mit «Sicherheit» zu ersetzen. Neue KKW nicht ohne Misstöne Dieser Bericht von «Power Engineering» über das fast fertige erste KKW in Weissrussland sowie der Beitrag von «Geographical» und insbesondere der bei «The Conversation» zum ebenfalls bald in Betrieb gehenden Werk Barakah zeigen alle, dass wohl weder mehr oder weniger berechtigte Bedenken noch altgebackene Vorurteilebezüglich der Kernenergie allzu bald verstummen werden. Die Meldung von «World Nuclear News» zum finnischen Neubauprojekt Hanhikivi und die von «Euronews» zu Polens Einstiegsplänen kommen ohne solche Kommentare aus. Damit nun wieder zu den SMR: «BBC Future» hat ihnen einen umfassenden Artikel gewidmet, der – sachlich und ausgewogen – auch auf Kritikpunkte und offene Frage eingeht. Der kanadische «Niagara Independent» bezeichnet die Kleinreaktoren als «Game Changer» und «Oil City News» berichtet, dass SMR als Ersatz für die Kohle- und Gaskraftwerke im Bundesstaat Wyoming gehandelt werden. Corona-Krise erinnert an die Bedeutung der Stromversorgung Dass sich die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO am Kampf gegen das Corona-Virus beteiligt, haben wir im letzten Newsletter gemeldet. Unterdessen haben die USA verlauten lassen, dass sie die IAEO dabei mit einer Million US-Dollar unterstützen. Für den Direktor der internationalen Energieagentur erinnert uns die Corona-Krise daran, wie unverzichtbar Elektrizität ist. «Es schien, als könne nichts das weltweite Wachstum der erneuerbaren Energien aufhalten – und dann kam COVID-19», lautet frei übersetzt die Ansicht des Chefredaktors von «Greentech Media». Unter anderem wegen der Corona-Krise dürfte Deutschland seine Klimaziele für 2020 erreichen. «Damit dies kein Einmaleffekt ist, auf den 2021 wieder höhere Emissionen folgen, ist ein grünes Wachstums- und Investitionsprogramm nötig», empfiehlt laut dem «Windkraft-Journal» die Agora Energiewende. Ganz ähnlich klingt es bei Greenpeace Schweiz. Zum Schluss etwas eher themenfremdes: Das nach eigenen Angaben erste gemeinnützige Recherchezentrum «Correctiv» hat ein Online-Tool zur Eindämmung von Falschmeldungen zum Coronavirus eingerichtet. |