Sehr geehrte Damen und Herren Am 3. November 2020 findet in Bern unsere Jahresversammlung statt. Sie ist der Rolle der Kernenergie in der Klimapolitik gewidmet. Denn ohne die Schweizer Kernkraftwerke würden wir heute die Klimapolitik unter ganz anderen Vorzeichen diskutieren. Das diesjährige Impulsreferat hält Prof. Dr. Reto Knutti von der ETH Zürich zum Thema «Der Klimawandel als Herausforderungen für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft». Anschliessend diskutieren auf dem Podium die Präsidentinnen und Präsidenten verschiedener Jungparteien unter Moderation von Reto Brennwald die Möglichkeiten und Grenzen der Klimapolitik mit und ohne Kernenergie. Zu weiteren Infos und zur Anmeldung geht es hier. Im Weiteren widmen wir uns heute vor allem Deutschland, genauer der dortigen Haltung zur Kernenergie, der Suche nach einem Tiefenlager für radioaktive Abfälle und dem Erdgas. Daneben haben wir Meldungen zur Forschung und Entwicklung zusammengetragen. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz Not in our Neighbourhood! Im letzten Newsletter haben wir über das neue Interesse an Kernkraftwerken in den Niederlanden berichtet. Die Reaktion aus dem benachbarten Deutschland auf die Nachricht liess nicht lange auf sich warten und fiel aus wie erwartet. Die Reaktion der Energiekonzerne auf die an dieser Stelle auch schon behandelten Pro-AKW-Demos fiel nicht allzu enthusiastisch aus, wie dies zumindest die Schlagzeile beim «Handelsblatt» (Paywall) suggeriert. Zu einer Reaktion auf gewisse Vorwürfe sah sich auch die Nuklearia gezwungen. Apropos Nuklearia: Am nächsten Wissenschaftsapéro der SGK können Sie eines der Gründungs- und Vorstandsmitglieder kennenlernen. Auf Twitter hat diese Woche eine Studie für Diskussionen gesorgt. Während die einen sich darin in ihrer Ansicht bestätigt sahen, wonach die Kernenergie «Zeitverschwendung» sei, wird das Paper in kernenergiefreundlichen Kreisen kritisiert. Eine unendliche Geschichte? Ein Zwischenbericht der deutschen Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat unter anderem ergeben, dass sich der Standort Gorleben nicht für ein Lager eignet. Die «Wirtschaftswoche» spricht in diesem Zusammenhang von einer «Suche ohne Ende». Laut «Unternehmen Heute» ist auch ein Standort im Osten Deutschlands weiter denkbar. Während das «Westfalen-Blatt» von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dem KKW Würgassen berichtet und «Galileo» die Hintergründe zur Standrotsuche in einfacher Sprache zusammengestellt hat, schafft es das Thema beim «Spiegel» in die «Hitparade der Volkspolitik». Zur Haltung vieler Deutscher (und auch Schweizer) zur Kernenergie wie auch zur Lagerthematik passt die Frage der «BBC», ob wir zu viel Angst vor Radioaktivität haben. Gas-Comeback ist OK, aber bloss keine Kernenergie Damit nun zu anderen Arten der Energieerzeugung. Während 2020 bis jetzt mehr als die Hälfte des deutschen Stroms erneuerbar war, ist die Kernenergie ausdrücklich keine Option für die Wasserstoffherstellung in Deutschland. Dafür feiern zwei Gaskraftwerke ein Comeback. Das erinnert uns an die teils heftige Debatte über die Gaspipeline «Nord Stream 2», die das Ratgeberportal «aktiv» noch einmal zusammengefasst hat. Einer der Hauptakteure dieser Geschichte scheint sich derweil beim Thema deutsche Energieversorgung das Lachen verkneifen zu müssen. Löst die ETH das Wasserproblem in Fukushima? Eine Entwicklung der ETH Zürich, die unter anderem in Japan zur Reinigung von Wasser aus dem KKW Fukushima-Daiichi zum Einsatz kommen könnte, hat in der Schweiz, in Deutschland sowie in den USA Beachtung erhalten. Aus Österreich erreichte uns ein Bericht, der zwischen einer Atomuhr und einer nuklearen Uhr unterscheidet. In Kanada geht derweil die SMR-Entwicklung weiter und auch Bill Gates’ Terrapower macht vorwärts. Von Chinas Plänen, bis 2060 klimaneutral zu werden, haben Sie bestimmt anderswo gehört oder gelesen. Für ein Element zur Erreichung dieses Plans kehren wir zum Schluss der heutigen Ausgabe nach Deutschland zurück, genauer zum «Stern». |