Wenn alles schlecht läuft, vergisst man leicht, wie sich "gut" überhaupt anfühlt. So ähnlich geht es auch Menschen mit Depressionen: Sie können sich nur schwer vorstellen, dass ihre Depression je enden wird. Doch das tut sie in den meisten Fällen. Als ich Ende des Jahres für einen Artikel mit Menschen darüber sprach, wie sie aus ihrer Depression herausgefunden haben, war ich so erfüllt von Zuversicht. Ein Pfarrer erzählte mir, wie er bei der Gartenarbeit erkannte, dass es mehr im Leben gibt als die Depression. Ein Gefängnisbeamter erzählte, dass er lernte, seine Gefühle zuzulassen und so seine Freude wiederfand. Eine Rentnerin, wie sie sich in Selbstliebe übte. Eine Ärztin, wie sie ihre Scham ablegte. Es gibt viele Wege aus dem Dunkel. Was schlecht ist, kann wieder gut werden – das darf man nie vergessen.