Liebe Frau Do, heute versuche ich das erste Mal seit einiger Zeit, einen Einstieg ohne Corona hinzukriegen. Albert Uderzo, der Schöpfer von Asterix und Obelix, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Unser Kulturchef Dr. Lothar Schröder hat einen entzückenden Nachruf auf den weltbekannten Zeichner geschrieben. Viele von Ihnen haben bestimmt Erinnerungen an die Lektüre dieser Comics oder sogar noch alte Hefte im Schrank herumliegen. In Latein war ich eine Niete, aber „Asterix Gallus“ hat den Unterricht für mich etwas erträglicher gemacht. Die Saga der unbeugsamen Gallier kann, und da sind wir leider doch wieder beim Thema, Hoffnung spenden: Hätten wir doch endlich einen Zaubertrank, mit dem wir die Viren weghauen wie die beiden Gallier die Römer. Aber noch ist es nicht so weit, und deswegen wurden jetzt auch die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio auf das nächste Jahr verschoben. Noch vor wenigen Tagen hatte Ministerpräsident Shinzo Abe das Ziel verkündet, die Spiele wie geplant abzuhalten: „als Beweis dafür, dass die Menschheit das neuartige Coronavirus bezwingt“. Große Worte, leider Makulatur. Unser Sportchef Gianni Costa kommentiert die überfällige Verschiebung der Spiele. Dass es zu lange dauern könnte, das Virus zu bezwingen, beschäftigt auch Thomas Geisel. Der Oberbürgermeister von Düsseldorf nimmt eine kritische Position zu den vom Bund und den Ländern beschlossenen Maßnahmen ein. Er regiert die siebtgrößte Stadt in Deutschland, seine Haltung dürfte für Aufsehen sorgen, denn diesen Ton hat man noch nicht gehört. „Ich befürchte, lange wird unser Land einen nahezu vollständigen Shutdown nicht überstehen“, schreibt er in einem Gastbeitrag für die Rheinische Post. Er geht damit auch ein persönliches Risiko ein, denn im September will er wiedergewählt werden. Übrigens: Allein in NRW sind jetzt weit mehr als 100.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, wie eine Umfrage unserer Redaktion bei Verbänden, Unternehmen und Experten ergeben hat. Auch in Corona-Zeiten gilt: Wenn am Ende Einigkeit herrscht, kann man trotzdem vorher wie die Kesselflicker gestritten haben. Ich hatte Ihnen berichtet, wie sich Armin Laschet und Markus Söder in der großen Telefonkonferenz der Bundeskanzlerin offen gezofft haben. NRW gegen Bayern, CDU gegen CSU, Mann mit Kanzlerambitionen gegen Mann mit unklaren Ambitionen. Unsere stellvertretende Chefredakteurin Eva Quadbeck beschäftigt sich schon lange mit dem fränkischen Politiker, der einige Häutungen hinter sich hat. Ihr kenntnisreiches Porträt kann ich Ihnen ans Herz legen (auch Ihnen, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Laschet). Den Einstieg habe ich ohne Corona hingekriegt, das versuche ich nun auch zum Abschluss. Unsere Politikredakteurin Alev Dogan hat sich mit der ehemaligen Influencerin Nena Schink ausführlich über Instagram unterhalten. Die 27-Jährige, die in Düsseldorf und München lebt, hatte eine suchtähnliche Beziehung zu dem Netzwerk entwickelt und ist nun auf Entzug. In ihrem Buch „Unfollow – Wie Instagram unser Leben zerstört“ zieht sie ihre Bilanz. Bei Instagram, Facebook, Twitter & Co. geht es darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber das gilt auch für Überschriften in seriösen Medien. Unsere für diesen Artikel lautet: „Nie wieder halbnackt auf der Wassermelone“. Wenn Sie jetzt nicht klicken, weiß ich es auch nicht. Ich wünsche Ihnen einen schönen, fröhlichen, kerngesunden Tag! Beim Teutates Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |