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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 23.10.2019 | Erst sonnig, dann zunehmend bewölkt bei max. 18°C. | ||
+ Neuer Radweg auf Oberbaumbrücke zu schmal? + Anschlag auf CDU-Bürgerbüro antisemitisch motiviert + AfD-Parteitag wird verschoben + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, falls Sie schon heute Morgen geladen sind: Bleiben Sie bis übermorgen auf Abstand. Denn die Berliner Polizei hat wieder den Schuss nicht gehört – vor allem nicht den aus einer Dienstwaffe der Marke „Sig Sauer P6“. Die war, wie berichtet, Anfang August aus der Polizeiakademie verschwunden. Nach der ersten allgemeinen Verunsicherung versichert die Polizei nun auf Nachfrage des Checkpoints: Die Waffe ist seit Montag wieder da – nach entsicherten Informationen sogar mitsamt Munition. Nun ja, zweieinhalb Monate sind zwischendurch vergangen und die Polizei lässt wissen: „Wegen des Verdachts der Unterschlagung wurde ein Strafermittlungsverfahren eingeleitet.“ Wenn das mal nicht zum Schießen ist. Genau: eben nicht. | |||||
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Derbe erwischt es in diesen Tagen die schon vom Derbyfieber geschüttelten Fans von Hertha und Union. Vor dem ersten Bundesliga-Duell am 2. November im schmucken Stadionchen an der Kleinen Försterei ziehen gerade Zehntausende Fans beider Vereine Nieten in der Ticketlotterie: „Leider hast Du keine Kaufoption gewonnen.“ Immerhin, einer verzichtet freiwillig auf seine Karte: Frank Schaffors, Union-Mitglied seit 1966. Der frühere Händler (nicht mit Karten, sondern mit Waren bei der Ost-Berliner HO, dann bei Kaiser’s) betreibt seit fast 20 Jahren die Kneipe „Schwarze Hexe“ in der Paul-Robeson-Straße in Prenzlauer Berg – und die zeichnet sich dadurch aus, dass hier immer abwechselnd Hertha- und Union-Fahnen im Wind von Kiezhausen wehen. „Wer kieken will, ist hier willkommen, auch alle Herthaner“, sagt Schaffors am Checkpoint-Telefon. Der 65-Jährige hat noch die Zeiten erlebt, als beide Vereine über die Mauer hinweg eine Fanfreundschaft vereinte: als Unioner im Osten verbotene Hertha-Lieder sangen und bei Freistößen „Die Mauer muss weg“ riefen; als Herthaner noch Westwimpel in den Osten schmuggelten und den Schlachtruf „Eisern Berlin“ auf den Lippen trugen. „Das ist nach dem Mauerfall leider etwas zerbrochen“, bedauert Schaffors, der vor ein paar Jahren mal wieder im Olympiastadion war – „aber im Oberring braucht man schon ein Opernglas“. Hertha gönnt er ein neues, reines Fußballstadion und Union natürlich den Derbysieg. Schaffors ist dann lieber in seiner Kneipe dabei als im Stadion: „An so einem Tag will ich mich um alle kümmern.“ Einen Anpfiff kriegt bei ihm jedenfalls keiner. | |||||
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So, Deckel drauf. Der Senathat es geschafft, sich nicht selbst zu schaffen, sondern ein Gesetz, das viele betrifft (Tipps für Mieterinnen und Mieter hier) und manche betroffen macht. Und der gestern beschlossene Mietendeckel (alle Details hier) hat auch schon konkrete Auswirkungen: 1. Sensation: Die Berliner SPD, beim Streit um die Deckelung des Deckels eher moderat, legt in Umfragen zu und nähert sich von unten aus dem Keller dem Projekt 18 an (derzeit 17,1 Prozent bei Civey). 2. Sensation: Der Berliner Wohnungsmarkt macht sich ehrlich. Auf Immobilienportalen liest man jetzt Kaufanzeigen wie diese hier (entdeckt von Dirk Benninghoff): „Keine hohen Erwartungen – Hochparterre, nicht helle Räume, aber im Winsviertel und nur rund 4800 Euro pro Quadratmeter“. Hier muss man zum Lachen nicht mal in den Keller gehen. | |||||
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„Die Partei hat immer rechter, uns wird immer schlechter“. „Glasnost statt Phrasnost“. „Freiheit, Gleichheit, Ehrlichkeit“. „Prima, Egon, Wende gehst“. Dichtung, die Wahrheit spricht – auch das war die friedliche Revolution vor 30 Jahren auf den Straßen von Leipzig, Plauen, Berlin. Auf der größten Demo am 4. November 1989 zeigten bis zu einer Million Menschen auf dem Alexanderplatz ihr Herz, ihren Schmerz, auch ihren Scherz. In Berlin wird daran mit einer großen Performance am Alex erinnert, an der der Tagesspiegel beteiligt ist (Infos hier). Aber wir bieten für Sie, liebe Leserinnen und Leser, rund um das Mauerfall-Jubiläum noch viel mehr Platz zum Erinnern, Erzählen und Erleben (das ganze Programm hier). Schon am Sonntag, den 3. November laden wir gemeinsam mit dem Bezirksamt Pankow ab 15 Uhr zu einer szenischen Lesung mit Musik unter freiem Himmel im Haffner-Kulturzentrum an der Prenzlauer Allee ein. Unsere Bühne wird wie zu Wendezeiten ein alter Klein-Lkw Robour LO sein. Dort werden wir Revolutionslieder singen, Prominente und Schauspielerinnen des Theaters an der Parkaue tragen Losungen und Reden der Großdemo am Alex vor – es gibt drei Ausstellungen und ein paar Talks (Programm hier). Als Stargast kommt Karussell-Leadsänger Dirk Michaelis vorbei – gemeinsam mit unserer Checkpoint-Band singt er seine Wendehymne "Als ich fortging" (eine Geschichte des Liedes hier). Denn auf der Straße wird nicht nur Geschichte gemacht, sondern auch gesungen und gelacht. | |||||
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Die Verkehrswende macht viele Beobachter radlos: Wann wendet sich hier endlich was zum Guten für die gefährdetsten Verkehrsteilnehmer: Radfahrer und Fußgänger? Die Verlängerung der Berliner Ampelphasen für Fußgänger dauert laut Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) fünf bis zehn Jahre – also knapp länger als eine derzeitige Rotphase für laufend zum Rennen angehaltene Geher an Hauptverkehrsstraßen. Auch auf der Oberbaumbrücke weiß keiner, was Phase ist – hier wurde nun ein neues Radschmalspürchen markiert. Viele Breitautofahrer spuren trotzdem nicht und drängeln sich drauf; was nicht schwer ist bei einer Abgrenzung, die aus zwei weißen Linien besteht. Für die Senatsverwaltung entspricht dies „den Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes“, die ersten Nutzer fühlten sich am Dienstag eher gerädert. Noch läuft Berlin zu sehr auf Autopilot. | |||||
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