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Mittwoch, 29.11.2023 | Online-Version ansehen
Mavis Gumede steht an einem Wasserloch, das sich vor einer Staumauer im Simpathe-Fluss gebildet hat. Der Simpathe ist ein Sandfluss, in dem das Wasser außerhalb der Regenzeit unterirdisch fließt. „Wir haben eine alt bewährte Technik, bei der mit einem Damm in einem solchen Fluss ein Wasserreservoir geschaffen wird, das wesentlich mehr Wasser speichert und mit der Zeit kleine Oasen entstehen lässt“, erzählt sie. „Das Wasser nutzen wir dann zur Bewässerung der umliegenden Gärten, die wir kürzlich hier angelegt haben. Dafür haben wir kleine Wasserpumpen.“

Wasser ist im dürregeplagten Simbabwe ein wertvolles Gut. Auf monatelange Dürre folgt Starkregen mit Überschwemmungen. Mit dem Klimawandel sind die Wetterextreme unberechenbar geworden. Besonders das Matabeleland im Südwesten, dem Projektgebiet unseres Partners Dabane Trust, ist als Trockenzone von extremer Wasserknappheit betroffen.

Um unter diesen schwierigen Umständen Gartenbau und kleinbäuerliche Landwirtschaft betreiben zu können, bedarf es eines ausgeklügelten Wassermanagements. Dazu gehören neben den Sanddämmen auch Wehre und Auffangbecken sowie Bohrlöcher und Brunnen. Zur Eindämmung der Erosion fruchtbaren Bodens bei Starkregen werden sogenannte Gabionen, also vorgefertigte Steinmauern, an zuvor ausgewählten Orten im Gelände gebaut.
Wasserbecken bei den Gärten
Sandfluss im Matabeleland

Gemeinsam planen und bewirtschaften

Der ASW-Partner Dabane Trust verfügt über jahrelange Erfahrung mit Wassermanagement in Trockengebieten. Zur Umsetzung eines neuen Projektes wie jetzt am Simpathe-Fluss, werden wichtige Regierungsvertreter, Gemeindeführer und alle Familien der Dörfer zu Beginn in die Planungen einbezogen. „Wichtig ist vor allem die Beteiligung der Frauen, denn die sind für Gartenbau, Landwirtschaft und Versorgung der Familie direkt verantwortlich,“ berichtet Stephen Hussey, der Leiter von Dabane.

Im Projektgebiet werden geeignete Orte zur Anlage der Sanddämme und Wehre ermittelt und diese kollektiv von den Anwohner:innen gebaut. Um die Wasserstellen werden Gemüsegärten angelegt oder die kleinbäuerlichen Felder, besonders für Mais, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel in Simbabwe. Auch dabei wird gemeinschaftlich nach dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe gearbeitet.

Die zahlreichen Weiterbildungen von Dabane werden von allen Beteiligten gerne genutzt. „Ich habe schon vieles zu Klimawandel und den Notwendigkeiten einer neuen Bewässerungswirtschaft gelernt. Auch Themen wie Agrarökologie und sparsamer Wasserverbrauch sind sehr hilfreich,“ berichtet Mavis Gumede stolz über das neu erworbene Wissen.
Bau eines Staudamms im Sandfluss 
Kleinbäuerin vor ihrem Feld

Sicheres Wasser, sichere Ernte

Zur Anlage der Gemüsegärten erhalten die Frauen angepasstes Saatgut aus einer eigenen Saatgutbank. Für die mechanisierte Bewässerung mit Pumpen werden Solarpanele angeschafft. Die sparsame Bewässerung erfolgt über ein System der Tröpfchenbewässerung. Geplant werden auch Flächen für die Anpflanzung von verschiedenen Obstbäumen und Futtermittelpflanzen für das Vieh der Kleinbauern. Neben Mais werden die Kleinbäuerinnen zukünftig auch Sorghum anpflanzen. Das ist gut für die Ernährung und für die Böden, wenn die Fruchtfolge häufiger wechselt.

„Bisher haben wir ohne ausreichenden Regen kaum genug Nahrung gehabt, die Männer mussten zum Arbeiten in die Stadt und wir mussten unser Vieh schlachten,“ sagt Mavis Gumede. Nun sieht sie dank der Unterstützung von Dabane Trust, wie sich die Ernährungssituation verbessert. Blühende Gärten entstehen, für ein besseres Leben in einer vom Klimawandel hart getroffenen Region
Kollektive Bewirtschaftung der Gärten
Garten mit Solaranlage

Ihre Spende für Wassermanagement und Gartenbau

Mit Ihrer Spende helfen Sie beim Aufbau einer sicheren Wasserversorgung, der Anlage von Gemüsegärten, Obstbaumplantagen, Mais- und Sorghumfeldern in einer vom Klimawandel stark betroffenen Region.
Ihre Spende wird so zu einem Baustein für eine eigenständige Ernährung der Menschen in Simbabwe, vielen herzlichen Dank!

So hilft Ihre Spende konkret


25 Euro für Gemüsesaatgut oder Setzlinge

50 Euro für Werkzeug zum Bau eines Sanddamms

150 Euro für eine Wasserpumpe

350 Euro für fachliche Beratung und Begleitung bei dem Aufbau von Wassermanagement in einer Gemeinde
 
 

Gärten der Solidarität weltweit

Weltweit sind Gartenprojekte die Orte an denen Menschen zusammenkommen um eigenständig gesundes Obst und Gemüse oder Kräuter anzubauen. Wir unterstützen vielfältige Gärten der Solidarität in anderen Regionen der Welt. Wir laden Sie ein, diese zu besuchen:

Für eine Welt, die zusammenhält

   
 

Die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.

Bereits 1957 gegründet, ist die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) eine der erfahrensten unabhängigen entwicklungspolitischen Organisationen Deutschlands.Wir fördern Projekte in Indien, Brasilien und mehreren Ländern Afrikas, die zur Stärkung von Frauen, zum Schutz der Umwelt und zur Durchsetzung der Menschenrechte beitragen.
Gemeinsam mit anderen engagierten Menschen und Organisationen treten wir für eine solidarische Welt und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel ein. Denn nur durch eine politische, wirtschaftliche und soziale Veränderung in den Ländern des Nordens und Südens ist eine Verbesserung der Lebensverhältnisse aller möglich.
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