Ökonomen: Trump könnte Handelsstreit wegen US-Wahl verschärfen Trotz des Sieges der Demokraten bei den Wahlen zum US-Repräsentantenhaus rechnen Ökonomen nicht mit einer Entspannung des Handelsstreits zwischen den USA und Europa. Im Gegenteil: "Es kann sein, dass Trump gegenüber Europa und China noch aggressiver wird, um davon abzulenken, dass er innenpolitisch unter Druck gerät und nicht mehr viel bewegen kann", sagte Clemens Fuest, Präsident des Ifo Instituts, heute in einem Interview. Nach acht Jahren haben die Demokraten erstmals wieder eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus des US-Kongresses erzielt. Die Republikaner haben hingegen ihre Stellung im Senat verteidigt. "Es wird ungemütlich für Trump, aber Verbesserungen für Europa im Streit über Zölle und Militärausgaben erwarte ich nicht", betonte Fuest. Auch Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, befürchtet eine Verschärfung der Wirtschaftspolitik: "Die Risiken für Deutschland und Europa im Handelskonflikt haben nicht abgenommen, sie sind sogar eher etwas gestiegen. Wenn Trump künftig innenpolitisch weniger frei agieren kann, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass er im Bereich der Außenwirtschaftspolitik, wo er weitgehend freie Hand hat, umso entschiedener auftritt." Justin Waring, Investmentstratege bei UBS Global Wealth Management, erwartet ein Ende der von US-Präsident Donald Trump begonnenen Deregulierung der Finanzbranche. Mit ihrer Mehrheit würden sich die Demokraten im Repräsentantenhaus dagegenstellen. Das sei die Politik der Abgeordneten Maxine Waters, die vermutlich neue Chefin des Finanzausschusses werde. |
BaFin: Deutschland und Irland sind Brexit-Gewinner Rund 50 Banken haben zurzeit eine Lizenz beantragt, um auch nach dem Brexit innerhalb der Europäischen Union (EU) Geschäfte machen zu können. Fast die Hälfte davon will nach Deutschland kommen. Das sagte heute Peter Lutz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Auch Irland würde durch die Nähe zu London und die gemeinsame Sprache "sehr viel" Interesse sehen. Die meisten Anträge für Deutschland stünden kurz vor der Entscheidung, sagte Lutz, der für die Aufsicht ausländischer Geldhäuser bei der BaFin zuständig ist. Wirtschaftsweise pessimistischer als Bundesregierung Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) erwartet für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,6 Prozent. Im Frühjahr waren die Experten noch von 2,3 Prozent ausgegangen. Für 2018 prognostizieren sie einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent. Damit rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem geringerem Wachstum des BIP als die Bundesregierung. Diese geht für beide Jahre von einem Plus von 1,8 Prozent aus. "Die ungewisse Zukunft der globalen Wirtschaftsordnung und der demografische Wandel stellen die deutsche Volkswirtschaft vor große Herausforderungen", sagte heute Christoph Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrates. Zudem riefen die Wirtschaftsweisen die Europäische Zentralbank (EZB) auf, ihre lockere Geldpolitik zu beenden: "Es besteht die Gefahr, dass die geldpolitische Wende zu spät kommt." Metzler will Kapitalmarktgeschäft ausbauen Das Frankfurter Bankhaus Metzler wird künftig bei Börsengängen und Kapitalerhöhungen mit dem französischen Geldhaus Crédit Agricole kooperieren. So solle das Kapitalmarktgeschäft ausgebaut werden, sagte Emmerich Müller, persönlich haftender Gesellschafter, in einem heute veröffentlichten Interview. N26 expandiert in Europa Die Berliner Bank N26 baut ihre Präsenz in Europa weiter aus. Von heute an würden erstmals Euro-denominierte N26-Konten in Dänemark, Norwegen, Polen und Schweden angeboten, sagte Alexander Weber, verantwortlich für das internationale Geschäft von N26, in einem heute veröffentlichten Interview. In Kürze kämen Island und Liechtenstein hinzu. N26 ist vor drei Jahren gestartet und hat nach eigenen Angaben zurzeit 1,5 Millionen Kunden. Das Unternehmen ist bald in insgesamt 24 europäischen Ländern aktiv. Insider: Credit Suisse hat sich aus Südafrika zurückgezogen Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ihr Büro in Johannesburg geschlossen und ist jetzt nur noch mit einer Niederlassung in Ägypten auf dem afrikanischen Kontinent vertreten. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Vermögende Privatkunden aus Südafrika würden weiterhin aus dem Hauptsitz in Zürich sowie aus London und Dubai bedient, hieß es. ABN Amro übertrifft Erwartungen Die niederländische Bank ABN Amro hat im dritten Quartal einen Gewinn in Höhe von 725 Millionen Euro verbucht und damit Schätzungen von Analysten übertroffen. Das ist ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Geldhaus heute mitteilte. Als Gründe wurden Einsparungen und die gut laufende Wirtschaft im Heimatmarkt genannt. Crédit Agricole steigert Gewinn um 17 Prozent Die französische Bank Crédit Agricole hat im Zeitraum zwischen Anfang Juli und Ende September 1,13 Milliarden Euro verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das gab das Geldhaus heute bekannt. Die Bank profitierte vor allem vom starken Geschäft mit Finanzierungen von großen Transaktionen für Konzerne. KfW erwartet 2018 überdurchschnittliches Ergebnis Die staatliche Förderbank KfW hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres ihren Konzerngewinn auf 1,3 Milliarden Euro gesteigert, nach 1,1 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das gab das Geldhaus heute bekannt. Ausschlaggebend sei eine niedrige Kreditrisikovorsorge gewesen. Zudem hätten die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten die Ertragslage positiv beeinflusst. "Für das Gesamtjahr erwarten wir ein überdurchschnittliches Ergebnis oberhalb des langfristigen Ergebnispotenzials der KfW", sagte Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der Förderbank. |
Varadkar: Brexit-Sondergipfel im November unwahrscheinlich Die Chancen für den Abschluss eines Brexit-Vertrags noch in diesem Monat schwinden. Das sagte heute Leo Varadkar, Irlands Regierungschef, in Helsinki. "Ich denke, dass mit jedem Tag, der vergeht, die Möglichkeit eines Sondergipfels im November weniger wahrscheinlich wird." Allerdings könne man es noch schaffen, in den ersten beiden Wochen im Dezember eine Vereinbarung zu erzielen. Kreise: Draghi fordert Haushaltsdisziplin von Italien Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hat von Italiens Finanzminister Giovanni Tria eine strenge Haushaltsdisziplin verlangt. Das wurde heute unter Berufung auf EU-Kreise berichtet. Dies sei aus Draghis Sicht wegen der hohen Schulden Italiens und des geringen Wirtschaftswachstums wichtig, sagten zwei Insider. Die Disziplin müsse über das hinausgehen, was in den EU-Bestimmungen geregelt sei. Enria neuer Chef der EZB-Bankenaufsicht Andrea Enria, bisher Chef der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), wird Nachfolger von Danièle Nouy an der Spitze der EZB-Bankenaufsicht. Das hat heute Nachmittag der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entschieden. Enria setzte sich in der geheimen Abstimmung gegen Sharon Donnery, Vizechefin der irischen Notenbank, durch. Das Europa-Parlament muss der Besetzung noch zustimmen. Zurbrügg: SNB auch bei neuer Krise handlungsfähig Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht sich auch für eine mögliche neue Finanzkrise gerüstet. "Wir haben zwei Instrumente eingesetzt, die gut funktioniert haben und die wir auch in Zukunft einsetzen würden", sagte SNB-Direktor Fritz Zurbrügg in einem heute veröffentlichten Interview, und bezog sich damit auf die ausgeweitete SNB-Bilanz sowie die Negativzinsen. "Wir könnten die Bilanz noch weiter ausdehnen, wenn es nötig wäre, und auch in der Zinspolitik haben wir noch Handlungsspielraum." |
Ausbildungsplätze und Stipendien: Wie "Jugend und Wirtschaft" den Berufseinstieg unterstützt, berichtet eine Lehrerin, die mehrfach an unserem #Schülerwettbewerb mit @faznet teilgenommen hat. #JuWi18 #schulbank |
Wie wir morgen arbeiten werden Wie sieht die Berufswelt in 15 Jahren aus? Dieser Frage ist das Karrierenetzwerk Xing gemeinsam mit dem Zukunftsforscher Peter Wippermann nachgegangen. Einige der Ergebnisse dürften überraschen. So erwarten 58 Prozent der Befragten, dass sie nach Erreichen des Rentenalters weiter arbeiten werden. Drei Viertel davon wollen das allerdings vor allem tun, weil die Arbeit ihnen Spaß macht. Die junge Generation spricht sich deutlich für eine strikte Trennung von Beruf und Freizeit aus. Alle weiteren Trends lesen Sie hier: |
Bundesfinanzminister Olaf Scholz spricht auf dem Jahresempfang des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) in Berlin. – In der Hauptstadt beginnt die zweitägige Konferenz "Scaling up Green Finance: The Role of Central Banks". Unter den Rednern sind unter anderem Bundesbank-Vorstand Sabine Mauderer, ihr Kollege Joachim Wuermeling und Benoît Cœuré, Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB). – Die Geldhäuser Commerzbank und Société Générale geben ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal dieses Jahres bekannt. – Das Deutsche Aktieninstitut veranstaltet gemeinsam mit der Landesbank Baden Württemberg (LBBW) und der ING die Konferenz "Transformationsprozesse Sustainable Finance". – Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht ihren Wirtschaftsbericht. |
Wenn Abkürzungen über Karrieren entscheiden Sind Sie eher ESTP oder INFJ? Die Antwort kann für Ihr berufliches Fortkommen wichtig sein – je nachdem, welches Persönlichkeitsprofil Ihr Arbeitgeber für eine Stelle bevorzugt. Bei Neueinstellungen oder Beförderungen setzen Unternehmen gezielt Persönlichkeitstest ein. Daran gibt es allerdings Kritik. So gilt der 1960 entwickelte und bekannteste Test, der "Myers-Briggs-Typenindikator", inzwischen als veraltet. Übrigens: ESTP steht für extroverted, sensing, thinking, perceiving. Was INFJ bedeutet und wo Sie einen Test testen können, lesen Sie hier: | | | |