, der 26. Mai 2020 ist ein – gelinde gesagt – eher unschönes Datum für die europäische Medizintechnikbranche. An diesem Tag endet nach drei Jahren die Übergangsfrist und die EU-Medizinprodukte-Verordnung, kurz MDR, tritt vollumfänglich und endgültig in Kraft. Ein Desaster für die Industrie. Denn auch heute – nur knapp ein halbes Jahr vorher – ist das neue Regelwerk kaum umsetzbar, urteilt der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). Hauptproblem sind die fehlenden sogenannten »Benannten Stellen«, die TÜV-ähnlich neue Produkte zertifizieren beziehungsweise bereits auf dem Markt befindliche rezertifizieren. Der Grund: Von den europaweit 58 Benannten Stellen sind erst fünf (!) nach neuem Recht anerkannt. Benötigt würden laut BVMed aber mindestens 40. Ein gefährlicher Flaschenhals, der nicht nur dazu führen wird, dass Produkte vom Markt verschwinden, sondern auch Hersteller blockiert, die neue Produkte auf den Weg bringen möchten. Zum Glück sind aber nicht alle kommenden Termine derart Unheil versprechend. So bereitet sich die Medizintechnikbranche in diesen Tagen auf die Fachmesse Medica vor, die von 18. bis 21. November bereits zum 50. Mal stattfindet. Parallel wird die Zulieferermesse Compamed veranstaltet. Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr neben dem Dauerbrenner Digitalisierung den Health-Start-ups. In Düsseldorf erwarten das Fachpublikum – trotz aller Widrigkeiten – darum mehrere Hundert junger Unternehmen mit ihren Neuheiten und kreativen Ideen. Ein Besuch dürfte sich also lohnen. Kurzentschlossene, die Informationen und Kontakte rund um die Themen Biomedizintechnik, künstliche Intelligenz und Robotik suchen, empfehle ich außerdem einen Besuch der electronica Medical Electronics Conference (eMEC), die diesen Donnerstag in München im Rahmen der Fachmesse Productronica stattfindet. Ihre Cornelia Meier Redakteurin PS: Security, 5G plus TSN und OPC UA, IoT-Plattformen sowie die Automatisierung mit Robotern: Das sind die spannenden Themen, denen sich der »Automation 4.0 Summit« am 26. und 27. November in Nürnberg widmet. Melden Sie sich schnell an – noch sind Plätze frei. |