Gartenbrief vom 18.04.2019 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Ostereier bei Lubera® suchen! Sehr geehrter Herr Do, Ja, ich kann es Ihnen zwar nicht amtlich, aber doch gärtnerisch bestätigen: Es ist definitiv schon wieder Ostern. Wie es immer so schnell nach dem Jahresanfang zu diesen Festtagen kommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Oder sind Sie etwa der Geschwindigkeit der Zeit, der Jahreszeiten gewachsen? Als Gärtner können wir gar nicht anders, wir müssen mit der Vegetation Schritt halten, auch wenn es uns so zwischendurch ziemlich aus der Puste bringt. Da geht es uns eigentlich wie den Pflanzen selber: Auch die können gar nicht anders, als mit der Vegetation zu gehen. Damit Sie aber über Ostern nicht zu sehr innehalten ('gärtnerisch' meine ich), haben wir für Sie 2 Spezial-Aktionen vorbereitet:Eine Ostereier-Suche à la Lubera - lesen Sie selber weiter unten, um was es geht. Und ab sofort bis zum Freitag der Nachosterwoche verkaufen wir alle Obstbäume (ausser Zitrus und ausser Aprikosen) mit 20% Rabatt.Unsere Tells-Kunden profitieren natürlich am meisten, denn sie können bei ihrer Bestellung gleichzeitig auch noch viele Tells-Äpfel sammeln, die sie dann wiederum als Rabatt abziehen können. Noch mehr Gedanken musste ich mir aber gleich vorhin machen, als unsere Redakteurin Nadja Caille meinte, nach der Lektüre meiner Feigenartikel sei sie eher noch unsicherer geworden, was sie jetzt wirklich in ihren Garten pflanzen soll. Autsch, das tat schon weh! Habe ich da vielleicht zu viel an Informationen verpackt? Mich zu wenig deutlich ausgesprochen? Nun, die Artikel kann ich jetzt - so kurz vor Redaktionsschluss (oder sind wir schon darüber, Nadja?) nicht nochmals schreiben - ich warte jedenfalls gespannt auf Ihre Reaktion... Aber ich kann hier in 8 Punkten nochmal meine wichtigsten Botschaften verstärken und wiederholen. Die Langfassung können Sie unten im Gartenbrief lesen - über Ostern ist ja genug Zeit 😉Alle Feigen im Lubera-Sortiment sind Feigen, die für den Anbau nördlich der Alpen geeignet sind und ohne Befruchtung, ohne die hier nicht vorhandene Befruchterwespe Früchte ansetzen. Feigen entwickeln ihre Früchte am jungen Holz, nicht am alten Holz. Die Feigen, die gleich am diesjährigen Holz entstehen, nennt man Herbstfeigen, da sie auch im Herbst, ab September reif werden. Sorten, die besonders früh und besonders erfolgreich Herbstfeigen ausbilden, nennen wir ebenfalls Herbstfeigen oder Herbstfeigensorten. An den frisch wachsenden Feigenästchen entwickelt der Feigenbaum nicht aus allen Knospen schon im ersten Jahr Herbstfeigen, sondern spart einige Blütenknospen sozusagen fürs nächste Frühjahr auf - das macht ja auch Sinn, weil zu spät im Herbst entwickelte Feigen nicht mehr reif werden. Blüten? Habe ich gerade Feigenblüten erwähnt? Haben Sie je eine Feigenblüte gesehen? Nein! Aber sie existieren, die Feigenfrucht ist genau genommen ein Fruchtstand mit lauter draufsitzenden Blüten, der sich in seiner evolutionären Entwicklung zu einer Pseudofrucht (eben der Feige) zusammengeschlossen hat. Die Blüten sitzen jetzt sozusagen innen an der Feigenschalte und zeigen konzentrisch nach innen, zur Mitte der Feigenfrucht hin. Zurück zu Punkt 4: Aus diesen über den Winter sozusagen schaffenden Feigenblüten entwickeln sich schon im frühen Frühling sichtbar ganz kleine rundliche Minifeigen, die dann im Verlaufe des Sommers zu Sommerfeigen heranreifen - mit Reife im Juli und August. Sorten, die ganz besonders erfolgreich solche Sommerfeigen über den Winter bringen und dann zur Reife entwickeln, nennen wir ebenfalls Sommerfeigen oder eben Sommerfeigensorten. Feigensorten, die in der Lage sind, auch in unserem Klima erfolgreich sowohl Sommerfeigen als auch Herbstfeigen zur Reife zu bringen, bezeichnen wir als zweimaltragende Feigen, oder eben als Twotimerfeigen. Selbstverständlich müssen diese unterschiedlichen Feigentypen auch unterschiedlich geschnitten werden. Genauer erklären wir das im Spezialartikel zum Feigenschnitt. Hier nur so viel: Bei den Herbstfeigen kann alles letztjährig gewachsene Holz weg, der Baum bleibt kompakter, produziert jedes Jahr wieder neues Holz mit Feigen im Herbst; Twotimerfeigen brauchen beides: Neues Holz für Herbstfeigen, und erfolgreich überwinterte letztjährige Ästchen für den Sommerertrag.Wenn jetzt noch nicht alles unklar ist, dann müssen Sie halt doch noch die untenstehenden Artikel lesen... Frohe Ostern! Markus Kobelt |
GartenDeal: Easytree® Apfel und Pfirsich Im aktuellen Deal warten 4 Easytree® Obstbäume mit 50% Rabatt auf Sie! In der Baumschule werden die Jungpflanzen durch spezielle Kulturmassnahmen dazu gebracht, am Haupttrieb schon im ersten Jahr einige leichte Seitenverzweigungen, kurze Spiesse oder Blütenknospen zu bilden. So bilden sie automatisch schöne und fruchtbare Seitentriebe aus, die spätestens im Jahr nach der Pflanzung zu fruchten beginnen. Mit Ihrer wunderschönen Blüte bringen sie so manchen Blütenstrauch zum Erblassen. Easytrees® - unsere einfachen Obstbäume für jedermann - und natürlich auch jede Frau! Im Deal sind folgende Produkte - jeweils im 5 L Topf - enthalten: 1x Easytree® Apfel Paradis® Werdenberg® - der bewährte Desser-Sommerapfel! Werdenberg® startet als frisch-säuerlicher Gravensteiner-ähnlicher Apfel, wenn er im August geerntet wird; und er hat am Ende der Ernteperiode - im September - ein breites, süsses, an Bananen erinnerndes Aroma! Werdenberg® ist mittelgross bis gross, flach gerippt und leuchtend rosa-orange geflammt und natürlich auch schorfresistent. 1x Easytree® Apfel Paradis® Myra® - einer der besten süssen Äpfel überhaupt! Myra® ist intensiv süss und aromatisch mit Birnenaroma; für Liebhaber süsser Äpfel bestens geeignet. Er kann Ende September geerntet werden und ist lagerfähig bis März. Myra® ist mittelgross, hochgebaut, schorfresistent und hat eine sehr feste, feine Textur. 1x Easytree® Apfel Redlove® Circe® - der frühe, saftige, rotfleischige Sommerapfel! Circe® ist ein süsser, fester Apfel mit etwas Säure hinterlegt. Er ist mittelgross bis gross und hat ein fast vollständig rot durchgefärbtes Fruchtfleisch. Circe® kann Ende August geerntet werden und ist lagerfähig bis Ende September. Er hat einen mittelstarken bis starken Wuchs, rosa Blüten, ist schorfresistent und sehr fruchtbar! 1x Easytree® Pfirsich Franziskus - weissfleischiger, kräuselkrankheits-toleranter Pfirsich! Der weissfleischige Pfirsich Franziskus ist tolerant gegen die Kräuselkrankheit und hat fast keine Infektionen. Sollte er einmal Infektionen haben, erholt er sich sofort wieder. Franziskus ist selbstfruchtbar und Anfang August können die mittelsüssen Früchte geerntet werden. Unser Tipp: Für einen optimalen Start eignet sich unser Frutilizer® Saisondünger Plus hervorragend! Unsere Easytrees freuen sich ausserdem, wenn Sie ihnen einen Pfahl als Unterstützung bieten.
| Pflegeleicht, ohne Schnitteingriffe | 50% Rabatt | Jetzt nur € 43,65 (statt € 87,30) |
| Angebot gültig bis 25.04.2019 |
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Wir haben für Sie Ostereier vesteckt! Sie kennen die Lieblingsbeschäftigung vieler Forscher (sorry an alle, die sich betroffen fühlen 😉): Sie tendieren dazu, genau die Ostereier zu finden, die sie vorher versteckt haben. Das gleiche gilt übrigens auch für viele Umfragen und Statistiken. Ganz so einfach machen wir es uns aber diesmal nicht: Wir haben für Sie zwar nicht wörtliche Ostereier versteckt, aber doch einige wunderschöne Blütensträucher. Und zwar finden Sie in unserem Blütensträuchersortiment über 50 Sorten, die wir jetzt über Ostern zum halben Preis anbieten… Damit möchten wir Sie, unsere treuen Leser und Kunden, belohnen - und auch ein bisschen Osterfreude machen. Damit Sie einen kleinen Vorgeschmack bekommen, was Sie bei der Ostereiersuche erwartet, folgen gleich mal die ersten 13 wunderschönen Blütensträucher, die es jetzt, nur über die beiden Osterwochen, zum halben Preis zu kaufen gibt:
Bild: Gewürzstrauch 'Venus' - (Calycanthus floridus) mit weissen, grossen Blüten
Bild: Säckelblume 'Blue Diamond' - (Ceanothus delilianus) mit blauen Blüten und immergrünem Blatt
Bild: Zwergkirsche 'Brilliant' - (Prunus nipponica var. kurilensis) blühfreudig und absolut winterhart
Bild: Chinesischer Judasbaum 'Avondale' - (Cercis chinensis) kompakter Frühjahrsblüher
Bild: Orangenblüte 'Actec Pearl' - (Choisya ternata) die weissen Blüten verströmen einen angenehmen Geruch
Bild: Zwerg-Duftflieder 'Bloomerang Pink Perfume'® - (Syringa) lange Blüte und kompakte Pflanze
Bild: Schneeballhortensie 'Strong Annabelle'® - (Hydrangea arborescens) bildet riesige, weisse Blüten von Juni bis August
Bild: Zwergmahonie 'Apollo' - (Mahonia aquifolium) bildet grosse, gelbe Blüten im April und Mai
Bild: Fasanenspiere 'Tiny Wine'® - (Physocarpus opulifolius) zu jeder Jahreszeit ein Schmuckstück
Bild: Gelber Feuerdorn 'Soleil d'Or' - (Pyracantha coccinea) bildet weisse Blüten und leuchtend gelbe Früchte
Bild: Japanischer Spierstrauch 'Double Play Big Bang'® - (Spiraea japonica) mit einem vielgestaltigen Blattkleid
Bild: Runzelblättriger Schneeball - (Viburnum rhytidophyllum) immergrüner Strauch mit perlweissen Blüten in flachen Dolden
Bild: Weigelie 'Snowflake' - (Weigela florida) bildet im Mai und Juni üppige, weisse Blüten Achtung und nochmals: Es gibt noch ca. 40 mehr Blütensträucher, die Sie so reduziert im Shop finden können. Aber suchen müssen Sie sie schon noch selber 😉 Fröhliches Blüten- und Ostereiersuchen wünscht Markus Kobelt
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Nur über Ostern: 20% auf alle Obstbäume Na ja, nicht auf gar alle: Die Zitruspflanzen und auch die Aprikosen haben wir ausgenommen, weil wir diese Pflanzengruppen schon sehr stark verkauft haben und schon viele Sorten fehlen… Aber alle anderen Obstbäume können Sie nun österlich zum Spezialpreis einkaufen - die werden dann bei Ihnen sicher auch besonders gut anwachsen. Und nach einigen Jahren dann, bei der Ernte, beim Geniessen der Früchte werden Sie dann erzählen, ja damals an Ostern, da habe ich mich entschlossen, doch nochmals ein zusätzliches Obstbäumchen zu pflanzen… Hier geht’s jedenfalls direkt zur Obstbaumkategorie - sonst wird aus der Ernte ja nie etwas! Und 4 schöne Obstbäume aus dem Sortiment zeigen wir gleich hier als Appetitanreger… Bild: Apfel Paradis® Myra® - besonders süsse und aromatische Äpfel
Bild: Birne Saxonia Gerburg - geniessen Sie die saftigen, grossen Birnen
Bild: Strauchkirsche Valentine - die hellrote Strauchkirsche für Kuchen und Verarbeitung
Bild: Pfirsich Franziskus - weissfleischig und kräuselkrankheitstolerant
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Feigensorten – Wie und nach welchen Kriterien Sie die besten Feigensorten für Ihren Garten auswählen können Text: Markus Kobelt Die Vielzahl der Feigensorten ist fast unüberblickbar. Allein Gusti Bechtold hat in seiner Sammlung, die wir übernommen haben, über die Jahre weit mehr als 200 Sorten getestet. Dazu kommt, dass die Feige einen starken Polymorphismus zeigt, das heisst sich je nach Alter, Zeitpunkt und Standort wieder anders zeigen kann. Diese ‘Verwandlungskunst‘ manifestiert sich am stärksten an den Blättern (die runder und auch wieder geschlitzter sein können, an der gleichen Sorte) und auch bei den Früchten. Vor allem die Früchte vom letztjährigen Holz, die sogenannten Blütenfeigen, unterscheiden sich sehr häufig von den Früchten am diesjährigen Holz… Wie soll man da zurechtkommen? Und welches ist die richtige Feige für meinen Garten? Verschiedene Namen für die gleiche Feigensorte Und das ‘Durcheinander’ geht noch weiter: Von unzähligen Feigensorten gibt es diverse Synonyme, man könnte meinen jeder Besitzer habe einen neuen Namen gesucht, jedes Dorf will seine eigenen Feigen… Beginnen wir gleich mit A. Unsere Feige Abicou hat - jedenfalls nach unseren Erkenntnissen - gleich 5 Synonyme: Figue Poire, Birnenfeige, Aubique Noir, Noire de Loguedoc, Grosse Rouge de Bordeaux, Grosse Violette de Bordeaux. Dauphine kommt leicht auf 8 Synonyme: Grosse de Huillet, Mussega Negar, Cougourdon, Rouge D’Argenteuil, Adam, Boule d’Or, Grise de Tarascon, Grise de Beaucaire. Und wenn Ihnen aufgefallen ist, dass wir in der Literatur vor allem französische Namen gefunden haben, so können Sie sicher sein, dass wir in anderen Ländern gleich nochmals eine schöne Anzahl Synonyme finden könnten... Eins aber kann man aus den vielen Namen sicher folgern: Was so häufig und unterschiedlich besprochen wird, macht sicher Eindruck; Feigen sind wichtig, so wichtig, dass man sich gerne Namen dafür ausdenkt! Unterschiedliche Feigensorten mit dem gleichen Namen Aber natürlich gibt es auch den anderen Fall: Unterschiedliche Feigensorten mit gleichem Namen. Am Auffälligsten ist sicher der Brown Turkey-Feigenkomplex. Nicht alles, was als Brown Turkey verkauft und gesammelt wird, ist eine echte Brown Turkey. Aber was ist schon eine echte Brown Turkey? Da gibt es eine Unzahl von Varianten, ja regelrecht unterschiedliche Sorten. Das kann man sich vielleicht am besten so erklären: Die Feige Brown Turkey ist mit ihrer Fähigkeit zum zweifachen Ertrag, mit ihrer Fruchtbarkeit auch am diesjährigen Holz und mit ihrer guten Klimaadaption einfach so interessant, dass sie extrem häufig vermehrt wurde. Und durch die unendlichen Vermehrungen haben sich Mikromutationen aufsummiert, und eigene Sortenvarianten, letztlich neue Sorten sind entstanden. Zum ‘Brown Turkey’-Komplex gehören Sorten wie die Bayernfeige, wie unsere Brown Turkey Selektion, aber z.B. auch Gustis® Morena.
Bild: Fruchtfeige Gustis® Morena - die schnelltragende Feige Feigensorten: Das Wunder der Vielfalt im gemässigten und nördlichen Klima Aber eigentlich ist die Vielfalt der Feigensorten ein ziemlich unerklärtes und unerklärliches Wunder. Feigen können sich nämlich nördlich der Alpen und nördlich einer Linie von Bordeaux nach Lyon nicht sexuell vermehren, weil der dazu notwenige Blastophag, die Feigenwespe, fehlt, die im Süden den männlichen Pollen von der Bocksfeige auf die Fruchtfeigen überträgt. Die Folge: Eigentlich können im Norden gar keine neuen Sorten entstehen, da es zu keiner sexuellen Vermehrung und damit auch zu keiner freien Rekombination der Gene kommt. Aber wie ist dann die Sortenvielfalt entstanden? Einerseits hat die Liebe zu den Feigen geschichtlich bis heute immer wieder dazu geführt, dass neue Feigen aus den südlichen Gebieten eingeführt wurden. Und wenn sie dann nicht obligatorisch wie viele südliche Feigen auf die Befruchtung angewiesen sind, sondern parthenokarp, also ohne Befruchtung Früchte ansetzen, dann können sie auch bei uns Früchte tragen und werden weiter vermehrt werden. Und der zweite Grund für die Sortenvielfalt ist der Sortenengpass selber: Die sehr enge Sortenauswahl verbunden mit einer starken Nachfrage nach Feigen hat dazu geführt, dass im Norden die paar gut adaptierten Feigentypen wie Brown Turkey fast unendlich vermehrt wurden. Durch diese hohe Vermehrungskadenz und auch über den Faktor Zeit haben sich Mutationen, kleinere und grössere Veränderungen im Genmaterial ereignet, die die Entstehung von Sortentypen und auch neue Sorten ermöglicht haben - auch ohne dass es zu einer sexuellen Vermehrung kam. Schliesslich und endlich kommt noch eine gehörige Portion Vermischung, Verwechslung und Neubenennung dazu, die die Sache auch nicht leichter macht. Auch wir sind ja geneigt, einer Feige einen eigenen Namen zu geben, wenn wir sie nicht sofort einer bekannten Sorte zuordnen können… Das Gustissimo® Feigensortiment - Feigenvielfalt bei Lubera® Wie schon erwähnt können wir aktuell das riesige Feigensortiment von Gusti Berchtold übernehmen, der über 20 Jahre lang Feigen gesammelt und im harten Klima in Chur, mitten in den Alpen getestet hat. Wir profitieren ungemein von Gustis Wissen und seinen Erfahrungen, so hat er auch die meisten aktuellen Sortenbeschreibungen verfasst. Er berät uns auch beim Ausbau der Sammlung und bei der Erhaltung. Jetzt, im Frühling 2019 haben wir das Sortiment auch in unseren Sortenversuchsflächen in Buchs ausgepflanzt. Dabei werden wir die Sorten weiter testen, ihr Fruchtungsverhalten studieren, und die Garteneignung weiter beurteilen. Selbstverständlich und wie bei Lubera nicht ganz überraschend, träumen wir natürlich auch schon ein wenig von einer eigenen, auf nördliche Standorte ausgelegten Feigenzüchtung, wo wir dann (wie bei der Apfelzüchtung und anderen Züchtungsprogrammen auch) das befruchtende Insekt (das es bei uns ja gar nicht gibt) durch künstliche Hilfsmittel ersetzen, damit Pollen aus Befruchterfeigen, sogenannten Caprifigs in die Fruchtfeigen im Wartestadium übertragen würden… Aber noch haben wir mit der von Gusti übernommenen Feigenvielfalt mehr als genug zu tun, und haben auch bereits damit begonnen, die Sammlung weiter auszubauen… Wir werden auch das Verkaufssortiment kontinuierlich ausweiten und versuchen, bei allen Sorten immer mindestens zwei Pflanzenqualitäten, die 2-jährigen Pflanzen im 5l Topf und die grösseren, 3- und 4-jährigen Pflanzen im 10-15l Topf anzubieten. Schon ab Sommer 2019 wird das Angebot an 5l Pflanze deutlich grösser werden, bei den Solitärpflanzen dauert es noch 1-2 Jahre länger. Auch Feigen brauchen eben Geduld ;-) Einteilung der Feigensorten nach Kälteresistenz und Überwinterungseigenschaften Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, hat Gusti Berchtold seine Feingensorten mehrheitlich in 3 Gruppen eingeteilt, die im Wesentlichen die Kälte- und Klimaresistenz der in nördlichen Gefilden gedeihenden Feigen beschreiben. Über diese Einteilung wird es Ihnen leicht fallen, Ihre Feigensortenauswahl schon mal deutlich einzuschränken. Brauchen Sie für Ihren Standort die richtig superharten Feigen, oder leben Sie in einem sehr milden Gebiet, an der Küste, an einem Flussufer? Oder kultivieren Sie Ihre Feige sowieso im Kübel und können so der Feige das ganze Jahr die besten Bedingungen bieten? Im letzten Falle kommen für Sie auch etwas heiklere Feigen in Frage - aber eigentlich können Sie dann alle Feigen kultivieren, wobei sicher bei der Topfkultur der Wuchs noch eine Rolle spielt (dazu mehr weiter unten). Feigensorten für kühlere Gebiete (windgeschützt) In der ersten Gruppe finden wir Feigen für kühlere Gebiete, die allerdings etwas windgeschützt sein sollen. Das sind die wirklich harten Feigen, deren Winterhärte deutlich besser ist als beim Durchschnitt der Sorten. Kann man bei einer Feige doch meistens davon ausgehen, dass sie kurzzeitig und bei genügender Holzdicke (2-4 Jahre alt) auch mal eine Kälte von 10-12°C überlebt, können diese harten Feigen in den meisten Fällen noch mehr ertragen und geben doch regelmässig gute Früchte. In dieser Gruppe findet sich unsere klassische Sorte, Gustis® Perretta, dazu Brown Turkey, Hardy Chicago, Morena und noch einige mehr…
Bild: Feigenbaum Gustis® Perretta - erhält riesige birnenförmige, grünliche Früchte - und das jedes Jahr
Bild: Feigenbaum Brown Turkey - rötlich-braune saftige Früchte
Bild: Feigenbaum Hardy Chicago - birnenförmige Früchte mit rotem Fruchtfleisch Feigen für wintermilde Regionen In der zweiten Gruppe finden wir Feigen, die zwar problemlos auch ausgepflanzt werden können, also keine Kübelkultur mit Überwinterung brauchen, die aber in wintermilden Regionen die besten Überlebenschancen haben. Was sind wintermilde Regionen? Das sind sicher Regionen in Küstennähe, durchaus auch Holland und die norddeutschen Gebiete mit bis zu 200km Meeresentfernung), ganz England, aber auch Regionen an grossen Flüssen und in der Nähe von grossen Seen. Sorten, die in diese Gruppe gehören sind zum Bespiel Abicou und Negronne/Califfo Blue. Können damit diese Sorten ausschliesslich an Seen und in Meeresnähe, in England oder in Nordeutschland, also in wintermilderen Regionen angebaut werden? Nein bei weitem nicht! Wenn man der Feige gibt, was sie braucht, etabliert sie sich auch in etwas kälteren Gefilden, aber man muss dann einen sehr sonnigen und geschützten Standort auswählen oder vielleicht sogar auf Kübelkultur wechseln. Womit wir dann schon bei der dritten Gruppe wären... Feigensorten für geschützte, warme, sonnige Standorte Die dritte Gruppe schliesslich umfasst Feigensorten, die ein gutes Mikroklima brauchen, eine warme Mauer, eine geschützte Ecke oder die Kultur in Kübeln, die dann über den Winter kühl, aber doch kontrolliert überwintert werden (nicht kälter als -5°C). Hier ist allerdings erstaunlich, was auch im Freiland möglich ist, wenn eine Spalierform an einer Mauer erzogen wird. In Frostjahren sind es ganz häufig nur einige Zentimeter Nähe/Entfernung zur Mauer, die über das Überleben des Feigenholzes entscheiden: Holz das 5-15cm entfernt ist, stirbt ab, ist erfroren; Triebe, die ganz an der Mauer anliegen, überleben problemlos. Im Folgenden zeigen wir einige schöne Sorten aus dieser Feigengruppe. Beispiele sind Grise Olivette oder Marseillaise.
Bild: Fruchtfeige Grise Olivette - gut schmeckende, gelbbraune oder olivgrüne Früchte
Bild: Feigenbaum Marseillaise - süsse zum Frischverzehr und Trocknen geeignete Früchte Es ist aber nicht nur die Anfälligkeit für Winterkälte, die nach einem milderen geschützten Standort ruft: Auch sogenannte Herbstfeigen, die vornehmlich am neuen Holz tragen (und dadurch auch wenig gefährdet von Winterkälte und Frühlingsfrösten sind), profitieren vielfach von solchen privilegierten Standorten, weil sie so viel länger eine viel grössere Ernte bringen können. Beispiele solcher Sorten sind Ronde de Bordeaux und Pastiliere.
Bild: Fruchtfeige Ronde de Bordeaux (Rossa Rotonda) - die rötlich-blaue Feige
Bild: Feigenbaum Pastilière - Früchte in verschiedenen Blautönen, geschmacklich eine der besten Feigen zum frisch essen Einteilung der Feigensorten nach Blüh- und Fruchtungsverhalten Neben der Einteilung nach Klimaanforderungen und Kälteresistenz möchten wir aber noch eine weitere Einteilung der Feigensorten vorschlagen, die sich auf das Fruchtungs- und Blühverhalten bezieht. Die Feige kann in subtropischen und tropischen Regionen bis zu 3x pro Jahr oder auch fast kontinuierlich Früchte tragen, in unseren Breiten ist da zumindest eine zweifache Ernte möglich. Grundsätzlich können Feigen zunächst einmal am diesjährigen Holz Früchte tragen. Was so einfach beschrieben wird, ist ja schon ein ungeheuerlicher und staunenswerter Vorgang: Die Feige ist wie einige anderen Pflanzen auch in der Lage, im gleichen Jahr Triebe zu bilden, an diesen Blütenknospen auszubilden und sie zum Fruchten zu bringen. Warum diese Eile? Naja, Pflanzen haben wie wir und die Tierwelt auch das ureigenste Interesse daran zu überleben, und so bilden sie halt so schnell wie möglich Früchte aus - diese Eigenschaft ist mit dem Wechsel zum parthenokarpen Fruchtansatz (ohne Sex und Befruchtung) ganz offensichtlich nicht verloren gegangen. Daneben aber können Feigen grundsätzlich auch am letztjährigen Holz fruchten. Dieser Vorgang ist vom oben beschriebenen Fruchtungsverhalten am diesjährigen Holz auch gar nicht so verschieden: Die Blütendifferenzierung findet schon im Herbst im dann noch diesjährigen Holz statt, aber aus was für Gründen auch immer startet die Fruchtentwicklung nicht mehr (wäre ja kurz vor dem Winter auch nicht in jeder Region sinnvoll), die Blütenknospen bleiben fast unsichtbar, beginnen sich dann aber im Frühling schnell zu entwickeln und sind dann früh im Februar/März schon sichtbar. Bild: Sommerfeige mit sich frühentwickelnden Früchten Umgekehrt kann es in sehr guten und mit einem langen Herbst gesegneten Jahren durchaus mal vorkommen, dass sich im Herbst noch allzu viel Feigen vorwagen, sich in die Fruchtentwicklung hineinwagen - diese Früchte erfrieren dann in unseren Breiten meistens und reduzieren den Ertrag an Blütenfeigen oder Sommerfeigen im Folgejahr.. Doch betrachten wir nun die unterschiedlichen Feigengruppen nach Fruchtungsverhalten noch etwas genauer, es sind ihrer drei… Die Sommerfeigen Die Sommerfeigen werden häufig auch Blütenfeigen genannt, da diese Blüten wie oben erwähnt schon im letzten Jahr angelegt worden sind und sich dann im frühen Frühling so schön als Minifrüchte, als dicke runde Knospen an den Feigentrieben zeigen. Der Begriff Sommerfeigen meint damit im engeren Sinne zunächst die Feigenfrüchte, die aus den Blütenfeigen schon im frühen Frühling die Entwicklung beginnen und auch in unserem Klima im Sommer reif werden. Im weiteren und hier verwendeten Sinne beschreibt Sommerfeigen diejenigen Feigensorten, die eben vor allem wegen ihrer Sommerfeigen, wegen der frühen Feigen, die am letztjährigen Holz entstanden sind, interessant sind. Für unser nördliches Klima besteht der Vorteil dieser Sorten darin, dass ihre Feigen ganz sicher problemlos bei uns reif werden; der Nachteil zeigt sich aber gleichzeitig darin, dass die heiklen Feigenknospen, die ja bereits im letzten Herbst differenziert worden sind, den Winter überleben müssen. Dabei hat es sich gezeigt, dass in absoluter Winterruhe diese noch sehr kleinen Mikrofeigen, die ja auch fast unsichtbar sind, noch gut geschützt sind, aber sobald sie sich zu entwickeln beginnen, im Februar und März/April, werden sie auch diffiziler, und können von Frühlingsfrösten zerstört werden. Daraus ergibt es sich, dass Feigensorten dieser Gruppe zwar sehr gut für nördliche Klimazonen geeignet sind, weil sie da problemlos die ersehnten Früchte zur Reife bringen, aber sie sollten an einem sehr geschützten Ort stehen und nicht an Orten oder in Regionen, wo Frühlingsfröste Gang und Gäbe sind. Ebenfalls sind Frostseen zu vermeiden; ein leichter Abhang, wo die kalte Luft abfliessen kann, ist vorzuziehen. Ganz gut sind Wandspaliere in Fächerform, da die Mauern fast immer genügend Wärme speichern und abstrahlen und so die ganz jungen Früchte schützen. Natürlich bilden fast alle Sorten, die wir hier als Sommerfeigen hervorheben, auch Herbstfeigen aus. Und in vielen Fällen reifen diese bei uns nicht genügend aus - oder aber die Sommerfeigen sind in unseren Augen so gut und interessant, dass wir diese Eigenschaft in den Vordergrund heben möchten. Fazit: Sommerfeigen sind besonders geeignet für Spaliere, für Regionen mit eher kurzer Vegetationsperiode, was dann durch eine geschützte Mikrolage oder eine Kübelkultur ausgeglichen wird. In den Gebieten, in denen mit weniger Frühlingsfrösten zu rechnen ist, können sie auch gut ausgepflanzt werden. Gefährlich sind für sie vor allem die späten Fröste zu einem Zeitpunkt, an dem die Sommerfeigen schon zu stark exponiert und entwickelt sind. In folgenden sehen Sie einige Beispiele für Feigensorten, die vor allem für Ihre Sommerfeigen bekannt sind:
Bild: Fruchtfeige Gustis® Sardegna Fiorone - Sardinische Feige mit süssen, schmackhaften Früchten
Bild: Feigenbaum Fiorone Giallo - Blütenfeige mit birnenförmigen, aromatischen Früchten Die Herbstfeigen Im engeren Sinne sind Herbstfeigen Früchte, die am diesjährigen Holz, in frühen Regionen ab September zu reifen beginnen. Im weiteren und hier verwendeten Sinne sind Herbstfeigen Feigensorten, bei denen vor allem der Herbstertrag aus dem diesjährigen Holz interessant ist. Die Herbstfeigen sind Sorten, die dazu neigen, ihre frisch angelegten Blütenanlagen gleich rauszupressen und zu entwickeln, und in unsrem Klima natürlich meist auch Sorten, deren Herbstfeigen schon relativ früh reif sind. Gute Beispiele für diese Gruppe sind unsere klassische Sorte Gustis® Perretta oder die französischen Sorten Ronde de Bordeaux (Rossa Rotonda), Pastilière oder die vergleichsweise extrem frühreifende Herbstfeige Marseillaise. Nun denken Sie vielleicht, nein, nur so eine im Herbst tragende Feige möchte ich nicht, wenn schon möchte ich eine zweimaltragende Feige (die wir im nächsten Abschnitt vorstellen). Diese Haltung ist natürlich verständlich, aber Herbstfeigen haben als Feigensorten auch eindeutige Vorteile… Die Vorteile der Herbstfeigen Herbstfeigen können kompakt geschnitten werden, ist einmal ein Pflanzengerüst vorhanden, kann dieses immer dicker werden und das einjährige Holz, das ja Früchte getragen hat, kann jedes Jahr wieder auf kürzere oder längere Zapfen zurückgeschnitten werden. Herbstfeigen können also als Kübelpflanzen oder auch als Gartenpflanzen kompakter gehalten werden. Herbstfeigen sind frostfest: Das alte Holz wird immer älter und dicker und damit auch frostfester. Das neue Holz tut seine Pflicht und Schuldigkeit ja noch im gleichen Jahr und kann im Februar schon wieder zurückgeschnitten werden, das heisst: Man ist nicht wirklich darauf angewiesen, dass es überlebt… Die Twotimer® Feigen - zweimaltragende Feigen Schliesslich und endlich kommen wir zu den Twotimer® Feigen, den zweimaltragenden Feigen. Dies entspricht eigentlich dem natürlichen Verhalten der subtropischen Feigen, die dem Klima entsprechend kontinuierlich und bis zu 3x Früchte tragen: einerseits am frischen Holz und auch am letztjährigen Holz. Als Twotimer® Feigen bezeichnen wir Feigensorten, die auch in unserem Klima eine gute Chance haben, zwei Ernten zu zeigen und dies auch in vielen Jahren tatsächlich schaffen. Unser Paradebeispiel ist sicher die Twotimer® Originalfeige, eine Selektion aus Melanzana (Syn. Longue d’Aout), die in unserem Klima zu den regelmässigsten Trägern Gehört. Gustis® Morena, eine Feige aus dem Brown Turkey Sortenspektrum, Conadria, Negronne, Osborn Prolific und Madeleine des deux Saison gehören ebenfalls in die Twotimer® Sortengruppe.
Bild: Feigenbaum Conadria - qualitativ gutes weinfarbenes Fruchtfleisch, gelbe Früchte
Bild: Feigenbaum Negronne (Synonym Califfo Blue) - hervorragende blaue Feigensorte, auch für kühlere Standorte
Bild: Fruchtfeige Osborne Prolific - schöne, frühe und wohlschmeckende Früchte Die Qual der Wahl: Welche Feige soll’s denn sein… Natürlich ist jetzt die Haltung naheliegend, gleich nur noch Twotimers® zu pflanzen. Das würde ich tatsächlich machen, wenn ich einen sehr guten Feigenstandort mit einem milden Makro- oder einem sehr milden Mikroklima hätte, denn nur so kann ich mir der zwei Ernten sicher sein. Dennoch gibt es weiterhin gute Gründe, auch eine Herbstfeige zu pflanzen: Der Schnitt ist einfacher, die Pflanze kann knapper gehalten werden, sie ist nicht auf milde Winter und Frühjahre angewiesen. Dazu kommt, dass die frühesten Herbstfeigen früher reif werden als der zweite Satz der Twotimer®-Feigen und so gerne auch für eine kontinuierliche Erntefolge ausgewählt werden. Zuerst erntet man eine Sommerfeige, sowie eine Twotimerfeige mit den frühen Früchten, dann folgt die Herbstfeige und schliesslich die zweite Ernte der Twotimerfeige… Feigenbäume oder Feigenstrauch Eine weitere Frage stellen sich viele zukünftigen Feigenanbauer: Soll ich ein Feigenbäumchen pflanzen oder einen Feigenstrauch? Ja, vor allem im Frühling sind die Baumärkte voll von wunderschönen Feigenstämmchen. In unserem Klima ist das jedoch eindeutig Blödsinn. In unserem Klima muss man immer mal damit rechnen, dass eine Feige zurückfriert; Ein tief gepflanzter Strauch, mit mehreren Trieben und einem breiten Wurzelstock, hat die viel bessere Chance zur Regeneration nach einem starken Winter-Frost als ein Stämmchen. Ich würde so weit gehen und sagen, dass sich genügend tief gepflanzte Feigensträucher in 95 % aller Erfrierungsfälle wieder aus der Basis erholen, manchmal auch erst im Juni nach dem Frostereignis. Die Feigen, vor allem die Feigensträucher, scheinen auch die Fähigkeit zu haben, beschädigtes Gewebe teilweise zu überbrücken und zu erneuern… Zu diesen Gründen, die für Feigensträucher und gegen Stämmchen sprechen, kommt noch ein entscheidender letzter Punkt dazu: Feigen sind von Natur aus basiton, sie tendieren zum Strauchwuchs, sie machen immer wieder Wurzel- und Basisschosse, die bei einer Stammerziehung regelmässig entfernt werden müssen, wenn man verhindern will, dass aus dem Stamm ein Strauch wird. Warum dann nicht gleich auf einen mehrtriebigen Strauch gehen, vor allem wenn dessen Klimasicherheit bei uns viel grösser ist? Aufrecht und buschig wachsende Feigensorten Dennoch gibt es natürlich unterschiedliche Wuchstypen bei den Feigen. Dalmatie und Ronde de Bordeaux sowie die original Twotimer® Feige sind eher basiton, buschig und breit wachsend.
Bild: Fruchtfeige Dalmatie - gelbe, birnenförmige Früchte mit violettem Fruchtfleisch Gustis® Perretta und Pastilière dagegen sind eher Beispiele von Sorten die tendenziell aufrecht und sehr stark wachsen. Bild: mehrjähriger Perretta Feigenbaum Kompakt wachsende Feigensorten - für die Kübelkultur Für die Kultur im Topf wird man eher nach Sorten suchen, die kompakt wachsen. Gustis® Compact Blanche wird ausgepflanzt nur ca. 200cm hoch (was sehr wenig für eine Feige ist), im Kübel erreicht sie ca. 150cm. Weitere super-kompakte Sorten haben wir in Vorbereitung und in Testung. Weiter sind Brown Turkey, und Gustis® Morena - auch wegen der Fruchtbarkeit - eher schwach wachsend und von daher perfekt für den Topf geeignet. Mittelstark wachsende Sorten eigenen sich auch noch gut für die Topfkultur. Dazu gehören Brunswick, Madeleine des deux Saison, Twotimer® Original, Negronne und auch Figue de Marseille.
Bild: Feigenbaum Madeleine des deux Saisons - Frühlingsfeigen ab Anfang Juli und Herbstfeigen ab Mitte September
Bild: Fruchtfeige Brunswick - wunderschöne, gelb/rötliche Früchte mit amberfarbenem Fruchtfleisch Aber auch die meist stärker wachsenden Herbstfeigen sind gut für grosse Kübel geeignet; hier kann man nach dem Auswintern die schon mehrjährige und stark verholzte Feigenpflanze regelmässig auf das alte Pflanzengerüst (3-4 starke ca. 50-100cm hohe Gerüstäste) zurücksetzen, da ja der Hauptertrag dann aus den frischen, diesjährigen sich entwickelnden Trieben kommt. Wer Feigenfreuden wünscht, wird um die Sortenwahl nicht herumkommen Schlussendlich werden Sie sich mit all diesen Informationen für eine Feige (und damit auch gegen viele andere wunderschöne und wundergute Feigensorten) entscheiden müssen. Gerade aber in der Kombination einer ausgepflanzten Feigensorte mit ein oder zwei Kübelfeigen bietet sich dann aber vielleicht doch die Möglichkeit, noch mehr Feigenfreuden im eigenen Garten erleben zu können. Bei zwei Feigen empfehle ich auf jeden Fall, eine Twotimerfeige auszupflanzen; sie braucht auch mehr Raum, kann auch nicht so hart geschnitten werden wie eine Herbstfeige. Als Ergänzung bietet sich dann eine frühe Herbstfeige wie Perretta oder Marseillaise im Topf an, die immer wieder im Frühling streng zurückgeschnitten werden können und deren Feigen genau zwischen dem ersten und zweiten Ernteschub der Twotimer® Feige reif werden. Oder Sie haben einen geschützten Platz an einer Wand frei, wo sie eine Blütenfeige als Fächerspalier erziehen können… Oder….
| | Feigenbaum schneiden - wie geht denn das? Text: Markus Kobelt Das Feigenbaum Schneiden ist eine Art Angstdisziplin, wie im Grunde fast jede Schnittarbeit im Garten. Wir haben Respekt vor unseren Pflanzen, vor einer Feige mit ihrer phantastischen Geschichte und Kultur sowieso, vielleicht vermenschlichen wir die Pflanzen auch ein wenig, und schon sind wir, die Schere in der Hand, der Baum vor Augen, blockiert. Auch als alter Hase kenne ich diesen Effekt ganz genau, weiss noch, wie ich ihn vor Jahren überwunden haben, und überwinde die Hemmung noch immer auf die gleiche Art und Weise: mit Tempo. Jetzt muss es geschehen und zwar schnell! Nachher gilt es noch die Aufräumarbeiten zu erledigen, die Kritik des Partners/der Partnerin zu parieren, die Wunden allenfalls zu verstreichen, aber JETZT muss geschnitten werden. Schnelle Entscheidungen, schnelle Schnitte, alle Gedanken auf den Baum und auf das Schneiden fokussiert. Was natürlich nicht heisst, dass man sich nicht vor dem Feigen Schneiden das Objekt des Schnittangriffs genau anschauen sollte. Dafür darf man sich auch Zeit nehmen. Wie ist die Feige im letzten Jahr gewachsen? Hat sie im Herbst noch fast bis zur Spitze der diesjährigen Triebe Feigen ausgebildet (entsprechend gibt es wenig Blüten- und Sommerfeigen)? Ist es eher eine Twotimerfeige oder eine Herbstfeige (da ist es gut, wenn man die Sorte kennt)? Ist der Feigenbaum im Inneren zu dicht, kreuzen sich viele Äste, sind einige Äste zurückgetrocknet? Undsoweiterundsofort… Aber dann wird zur Tat geschritten, ist Action gefordert. Wer jetzt wieder zögert und nochmals sinniert, der wird den Schnitt nur halbgar ausführen oder wieder aufs nächste Jahr verschieben...
| | Die schönsten Stauden der 4. Aprilwoche Unsere Staudengärtnerin Doris Pöppel weist auf die schönsten Stauden der Saison, der Woche hin. Wussten Sie, dass wir weit über 1500 Stauden anbieten? Und dass es sich bei Stauden auch lohnt, immer mehrere Pflanzen der gleichen Sorte zu kaufen? Nur so ergibt sich ein Bild, nur so können mehrere sich wiederholende Gruppen derselben Pflanze in einem Staudenbeet wie ein Leitmotiv wirken. Und weil wir die Stauden lieben, die ausgepflanzten noch viel mehr als diejenigen in unseren Baumschulen und Staudengärtnereien, bieten wir 5 Stauden derselben Sorte immer als Bundle mit 10% Reduktion an. Hier sind also die Staudenschönheiten der 4. Aprilwoche:
Bild: Iberis saxatilis 'Frühlingsgruss' - kompakte Zwerg-Schleifenblume mit kleinen weissen Blütendolden
Bild: Armeria juniperifolia 'Röschen' - der hübsche Zwerg unter der Grasnelken
Bild: Anthriscus sylvestris 'Ravenswing' - echter Kerbel, dekorativ mit fast schwarzem Laub
Bild: Waldsteinia ternata - die immergrüne Dreiblatt-Golderdbeere
Bild: Phlox douglasii 'White Admiral' - immergrüne Teppichflammenblume
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Illegale Aktivitäten in meinem Garten! Text: Ranka Tessin Bei mir geht es nicht mit rechten Dingen zu. So würde der Gesetzgeber das sehen. Wer nun denkt, dass ich heimlich Marihuana anbaue, der irrt allerdings. Man kann auch mit anderen "natürlichen Bio-Produkten" gegen das Gesetz verstoßen. ;-) Manche von euch mögen sich daran erinnern, dass ich letztes Jahr meine Lubera Kartoffeln in Seegras angebaut habe (halb Seegras, halb Kompost) und dicke Dinger eingefahren habe. Ich hätte aber ebenso gut in den Knast einfahren können! Etwas vom Strand wegnehmen ist nämlich illegal, auch wenn es das halb vermoderte, müffelige Seegras ist, das im Winter hier tonnenweise an den Ostseestrand gespült wird und weder von Kurverwaltungen noch Touristen geliebt wird. Aber von mir wird es geliebt, sehr sogar, und ich gehe deshalb im Winter grundsätzlich nur mit einem Eimer an den Strand, um etwas davon mitzunehmen. Vielleicht sollte ich es in Zukunft lieber im Dunkeln tun, mit Maske auf wie ein echter Panzerknacker...
| | Lubera® Lesefutter - neue Texte für Gartenfreunde im Gartenbuch Lubera® Augenweiden - neue Videos auf YouTube Die Winterpause ist vorbei - wir sind zurück mit aktuellen Videos auf unserem YouTube-Channel. Wie Sie es von uns gewohnt sind, finden Sie auf unserem Channel spannende, informative Videos mit praktischen Tipps zu Kultur, Schnitt, Pflege, Pflanzung, Züchtung und und und... Besuchen Sie uns auf YouTube und vergessen Sie nicht unseren Channel zu abonnieren!
| | Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt
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