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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in unserer heutigen Ausgabe geht es etwas internationaler als sonst zu. Aber es gibt reichlich Neuigkeiten aus Österreich, Großbritannien und den USA. Für die größte Überraschung sorgt dabei einmal mehr Amazon. Und in Deutschland warnt der HDE, ohne weiter auf die beunruhigenden Nachrichten zu Mutationen des Coronavirus einzugehen, vor einer Verlängerung des Lockdowns. Die angeprangerte Wettbewerbsverzerrung bei Händlern mit gemischten Sortimenten ist sicherlich ein nachdenkenswerter Punkt.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Nach sechs Wochen Lockdown können ab der kommenden Woche in Österreich wieder Möbelhäuser und andere stationäre Geschäfte öffnen. Allerdings unter strengen Auflagen. So ist das Tragen von FFP2-Masken verpflichtend. Auch die Quadratmeterbegrenzung wird ausgeweitet. Erlaubt ist lediglich ein Kunde auf 20 Quadratmetern (vorher waren es 10). Wie Kanzler Kurz sagte, solle das nicht als Entwarnung verstanden werden. Käme es wieder zu exponentiellem Wachstum bei den Infektionszahlen, was nicht unrealistisch sei, müsse dann wieder stärker gegengesteuert werden.
“Und vielleicht schleudert es jetzt die schwachen Konzepte noch etwas schneller raus. Aber für einzelne Große wie Galeria Karstadt Kaufhof scheint das ja nicht zu gelten. Da gibt es offenbar doch Töpfe, die zumindest mir unbekannt sind. Das ist schon verwunderlich, dass Geschäftsmodellen, die schon seit Jahren ein Grundproblem haben, noch mal extra geholfen wird.” Kik-Chef Patrick Zahn im Interview. Er trage die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zwar mit, kritisiert die Politik im Vorgehen und stellt seine Einschätzung der Branche dar.
Nach Schweden und Deutschland setzt die Plattform für Gebrauchtmode Sellpy den Expansionskurs fort. Neu sind jetzt Österreich und die Niederlande dabei. H&M hält über seine Investmentsparte eine Mehrheitsbeteiligung an dem Marktplatz.
Ob Jeff Bezos sich tatsächlich vorstellen konnte, was binnen weniger Jahre aus seiner Idee wurde, Bücher über das Internet zu verkaufen? Bücher gibt es bei Amazon ja auch noch. Aber das Unternehmen hat den Handel und das Leben der Menschen tatsächlich verändert. Jetzt hat der Firmengründer angekündigt, sich aus der Unternehmensspitze zurückzuziehen. Im Laufe des dritten Quartals wird er die Führung an Andy Jassy übergeben, der Chef der Cloud-Sparte von Amazon ist. Völlig in den Ruhestand wird Bezos noch nicht verschwinden. Er wechselt in den Verwaltungsrat, bleibt also der Unternehmensspitze eng verbunden.
Im Herbst vergangenen Jahres hatte Amazon erstmals in zwei seiner Stores das kontaktlose Bezahlen mittels der Handflächenerkennung eingeführt. “Amazon One” wird im Laufe der kommenden Wochen in weiteren Läden der Formate “Go, Go Grocery, Books und 4-Star” eingeführt. Um den Service nutzen zu können, müssen die Kunden sich mit Kreditkarte und Smartphone an einem Terminal registrieren. Dabei wird auch erstmals die Handfläche gescannt.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Aldi angekündigt, im Zuge seiner Expansion in Großbritannien 4.000 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Nun wendet sich das Unternehmen ganz offensiv an ehemalige Mitarbeiter der Ketten Arcadia und Debenhams. Sie erinnern sich: Vom Traditionsunternehmen Debenhams bleibt nach über 200 Jahren nur der Markenname. Die Store-Mitarbeiter suchen eine neue Beschäftigung.
Alibaba hat die Analysten überrascht und meldet für das dritte Quartal deutlich höhere Umsätze als erwartet. Die Erlöse in den drei Monaten bis Ende Dezember stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 37 Prozent auf umgerechnet 28,3 Mrd. Euro. Wie das Unternehmen mitteilte, half dabei insbesondere die Cloud-Sparte von Alibaba, die im Betrachtungszeitraum um 50 Prozent zulegen konnte.
Multichannel-Händler QVC will in den USA offenbar endgültig das etwas hausbackene Image als Homeshopping-Sender abstreifen. Ab sofort sendet das Unternehmen auch live auf Youtube TV. QVC befindet sich bei dem kostenpflichtigen Streaming-Angebot in bester Gesellschaft. Alle großen TV-Networks der USA sind inzwischen auch über die Plattform zu empfangen.
Fahrdienstvermittler Uber kauft für 1,1 Mrd. Dollar den Alkohol-Lieferdienst Drizly, der in 1.400 Städten der USA aktiv sein soll. Bedingt durch die Pandemie ist das Kerngeschäft von Uber deutlich zurückgegangen, deswegen fokussiert sich das Unternehmen stärker auf Lieferangebote. Drizly soll in Uber Eats integriert werden, aber die eigene App behalten.
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