wird unser größter Erfolg zu unserer größten Niederlage? Jahrelang hat die Klimabewegung für mehr Klimaschutz gekämpft. Nun hat das Bundesverfassungsgericht die Regierung dazu gebracht, die Klimaziele nach oben zu schrauben.[1]Das Kalkül von Union und SPD ist klar: Sie wollen so tun, als sei beim Klima alles gelöst – und das Thema aus dem Wahlkampf heraushalten. Doch die Ziele sind wertlos, solange klare Maßnahmen fehlen, mit denen wir sie erreichen können.[2]
Kohleausstieg 2030, mehr Energie aus Wind und Sonne, ein wirksamer CO2-Preis mit echtem sozialen Ausgleich: Auf die nächste Bundesregierung warten große Aufgaben. Damit nach Jahren des Stillstands wirklich etwas passiert, muss Klimapolitik im Wahlkampf eine entscheidende Rolle spielen. Erst dann fangen die Parteien an, sich mit den besten Klima-Vorschlägen zu überbieten – und sind nach der Wahl gezwungen, sie umzusetzen. Damit das Thema aus dem Wahlkampf nicht verschwindet, machen wir unsere Forderung nach mehr Klimaschutz jetzt so sichtbar wie möglich.
Unser Plan: Wenn in den nächsten Wochen der Wahlkampf richtig beginnt, soll Klimaschutz überall präsent sein – und zwar wirklich überall. Auf Rucksäcken und Briefkästen kleben Klima-Sticker, im Bus und in der Bahn tragen Fahrgäste FFP2-Masken mit Klima-Aufdruck, an Fahrrädern vorm Supermarkt flattern Klima-Wimpel im Wind. Gemeinsam können wir es schaffen, das Thema in jeden Winkel des Landes zu bringen.
Vor wenigen Wochen haben wir dazu mit anderen Organisationen den Klima-Pledge gestartet. Die Kampagne zeigt: Wir stimmen im Herbst für Klimaschutz. Nun brauchen wir Zehntausende Klima-Botschafter*innen – so wie Sie, John Do. Ob mit einem Aufkleber auf dem Laptop oder einer Maske beim Einkauf: Bitte helfen Sie mit, den Klimaschutz wieder sichtbar zu machen. Wimpel, Sticker und Masken sind bereits produziert. Bestellen Sie am besten jetzt gleich, Ihr kostenfreies Materialpaket ist dann bald bei Ihnen.
Der Begriff „Pledge“ ist ungewöhnlich; im Englischen steht er für Versprechen oder Bekenntnis. Er soll aufhorchen lassen – für eine ungewöhnliche Kampagne: Mit dem Klima-Pledge drehen wir die Logik um, nach der Wahlen sonst funktionieren. In der Regel versprechen Politiker*innen etwas, um Stimmen zu gewinnen. Dieses Mal geben wir Wähler*innen ein Versprechen ab: Wir stimmen nur für Parteien, die es mit dem Klimaschutz ernst meinen.
Wie es nicht laufen darf, zeigen Union und SPD: Sie drücken sich davor, ihre neuen Klimaziele mit konkreten Maßnahmen zu unterfüttern.[3] Dabei brauchen wir einen klaren Plan, wenn wir das Klima wirklich schützen wollen. Wie schnell können wir aus der Kohle aussteigen? Wie kann klimafreundliche Mobilität aussehen, wie finanzieren wir Klimaschutz solidarisch? Damit wir vorankommen, muss Klima wieder Diskussionen bestimmen – sowohl beim Abendbrot in der Familie als auch in den großen Wahlkampf-Arenen.
Ob in Berlin, Bamberg oder Buxtehude: In den nächsten Monaten werden die Parteien in der Fußgängerzone stehen und auch sonst genau auf die Stimmung vor Ort achten. Mit Zigtausenden Klima-Botschaften in den Straßen erreichen wir sie – und sorgen für die nötige Diskussion. Machen Sie mit: Bestellen Sie jetzt kostenlos Ihr Paket mit Aufklebern, Wimpel und Maske!
Herzliche Grüße Katrin Beushausen, Teamleiterin Kampagnen
PS: Das Klima zum wahlentscheidenden Thema machen – das ist uns bei der Europawahl 2019 schon einmal gelungen. Nach breitem Protest der Klimabewegung und großen Gewinnen der Grünen muss seitdem selbst die konservativ geführte EU-Kommission ambitionierte Klimapolitik betreiben. Große Demonstrationen sind derzeit noch schwierig – doch mit Ihrer Hilfe können wir unsere Forderung nach Klimaschutz dennoch unübersehbar machen!