| | | | | 9. August 2024 | | SZ Ãsterreich |
|
| | | Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
---|
|
|
| |
|
| | Liebe Leserin, lieber Leser, | |
|
| wenn es etwa Tröstliches gab in diesen Tagen, die viele Swifties untröstlich zurücklieÃen, dann ist es die gute Stimmung, die von den überwiegend jungen Leuten nach der Absage der drei Konzerte in Wien verbreitet wurde. Sie waren unendlich enttäuscht, für viele wäre ein Abend mit ihrem Idol das Highlight des Jahres gewesen. Und doch wurde überall in der Stadt getanzt und gesungen. Am Stephansplatz fand eine Flashmob-Party statt: Man kam, sah und feierte, trotz alledem. Die Cornelius-StraÃe wurde, für einen Tag, in Cornelia-StraÃe umgetauft â nach einem Song von Taylor Swift. Und die Stadt Wien minderte den Frust dadurch ein kleines bisschen, dass für alle Ticketinhaberinnen, wenn sie nun schon mal da sind, in vielen Einrichtungen der Eintritt frei ist: etwa in Freibädern und etlichen Museen. Hochkultur statt Popkultur. Wien ist schlieÃlich nicht nur Taylor-Swift-Land. Die Jugendlichen vernetzen sich aber nicht nur im Internet, sie radikalisieren sich auch im Internet. Die Täter, die offenbar einen Anschlag vor dem Ernst-Happel-Stadion planten, um âmöglichst viele Ungläubigeâ zu töten, sind 19 und 17, ein weiterer Teenager, der zumindest in Teilen informiert war (Details dazu hat die Polizei noch nicht mitgeteilt), ist 15 Jahre alt. Immer häufiger sind es Jugendliche, fast Kinder, die radikalisiert, brutalisiert, manipuliert werden, um, wie es ebenfalls der 19-Jährige gesagt haben soll, âGroÃesâ zu tun. Vor gut einem Jahr gab es Anschlagspläne auf die Regenbogenparade in Wien, zu den Verdächtigen gehörten ein 14-Jähriger, ein 17-Jähriger und ein 20-Jähriger, die mit dem IS sympathisierten. Auf Tiktok, Telegram, Insta und Facebook und vielen anderen Plattformen, auf die Sehgewohnheiten von jungen Menschen zugeschnitten, tummeln sich âInfluencer Preacherâ mit Predigten und Werbevideos, die mit Alltagsfragen anfangen und mit Machetenmorden enden. Der Verfassungsschutz spricht von der âTiktokisierung des Islamismusâ. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat aufgelistet, welche Gefühle und Sehnsüchte in jungen Männern getriggert werden, die sich dem islamistischen Extremismus zuwenden: Lebenssinn, Identitätsstiftung, Gruppenzugehörigkeit, Action, Provokation, Abgrenzung, Hass. Wenn Eltern oder Nachbarn die äuÃerlichen Veränderungen, den sozialen Rückzug bemerken, ist es oft schon zu spät. Die Propaganda erreicht bei Weitem nicht nur Menschen mit Wurzeln in der muslimisch geprägten Welt. Manchmal sei es, sagte ein Islamismus-Experte dem Standard, auch einfach nur der âStyle, stark zu sein und andere in Furcht zu versetzenâ. Es gibt für diese Entwicklung keine leichten Antworten, keine schnellen Lösungen. Anlaufstellen für Eltern und Lehrer sind sinnvoll, aber nur ein Hilfsmittel. Der Staatsschutz kommt im Zweifel zu spät. Die Einhegung radikaler und extremistischer Pseudoinformationen, die â siehe Elon Musk â bisweilen von den Plattformbetreibern selbst verbreitet werden, ist bisher gescheitert und wird vermutlich weiter scheitern. Man kann sich daher über die Swifties und ihre unbedingte Hingabe an einen 34-jährigen Superstar, an Glitzerkorsagen und Freundschaftsarmbänder lustig machen. Aber diese Fans machen, wie man in den vergangenen Tagen in Wien sehen konnte, die Welt ein bisschen schöner. | |
|
| | | | | | | | | | MutmaÃlicher Terrorist legt Geständnis ab | | Er habe während eines Konzerts von Megastar Taylor Swift eine möglichst groÃe Zahl an âUngläubigenâ töten wollen â das erklärt einer der Terrorverdächtigen der Polizei. Die ermittelt nun gegen ein mögliches âNetzwerkâ. Enttäuschte Swifties in Wien trösten sich gegenseitig. | | | |
|
| | | | | | | âKeith Richards, des is mein Liebling!â | | Der Stararchitekt Wolf D. Prix von Coop Himmelb(l)au hat eine Schwäche für die âRolling Stonesâ. Eine Hörprobe in Wien. | | | | |
|
| | | Knasti for Future | | Die âLetzte Generationâ löst sich in Ãsterreich auf. Dort kursiert nun eine neue Idee: sechs Monate in Freiheit, sechs Wochen in Haft, immer im Wechsel. | | | | |
|
| | | Red-Bull-Erbe holt die Feuerwehr ins Haus | | Mark Mateschitz, Sohn des Konzern-Gründers Dietrich Mateschitz, will gemeinsam mit dem Unternehmer Stefan Pierer einen verschuldeten Löschtechnik-Riesen übernehmen. Wie das zu Energydrinks passt und um welche Summen es bei dem Deal geht. | | | | |
|
| Weitere Neuigkeit aus Ãsterreich: | |
|
| | | | | | | | | Erlösung durch Schönheit | | Mirga GražinytÄ-Tyla dirigiert zum ersten Mal die Wiener Philharmoniker. Gemeinsam verwandeln sie Weinbergs Oper âDer Idiotâ in ein Meisterwerk. | | | | |
|
| | | Antike für Bescheidwisser | | Aus Aischylos, Sophokles und Euripides hat der Regisseur Nicolas Stemann ein vierstündiges Tragödien-Medley gestrickt, die âOrestie I-IVâ. Er selbst wirkt auch mit â als Oberlehrer. | | | | |
|
| | | Sehnsucht nach Ewigkeit | | Zwischen Wiener Walzer und Maurice Ravel: der Komponist Arnold Schönberg. | | | | |
|
| | | Der Gesalbte | | âEs ist ein neuer Stoff, versteht ihr!â: Jens Harzer und Marina Galic lesen Botho StrauÃâ nie gespieltes Stück âSaulâ im Landestheater. | | | | |
|
| | | | | | Zubizahrer Fernglas Ilse Zehner, stammt aus Klagenfurt in Kärnten und lebt heute in Berlin
| |
|
| | Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
| |
|
| | | SZ Plus 4 Wochen kostenlos testen | |
|
| |
---|
GroÃe Geschichten und verlässliche Information | | | |
|
|
| | | | | | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 20: Ausrichter Olympische Spiele
|
|
| | Kurz vor dem Ende haben die Segler der 470er-Klasse, Lara Vadlau und Lukas Mähr, sowie der Kitesurfer Valentin Bontus zwei Goldmedaillen für Ãsterreich bei den Olympischen Spielen in Paris geholt. Davor waren die Olympioniken aus aller Welt in Tokio, Rio, London, Peking (Sommer), in Peking, Pyeongchang, Sotschi und Vancouver (Winter). Wien, Berlin, Innsbruck, München, Linz, Hamburg? Stehen nicht auf der Liste der Ausrichter von Olympischen Spielen, oder es ist lange, sehr lange her. Ãsterreich hat bisher zwei Olympische Winterspiele veranstaltet, 1964 und 1976, beide waren in Innsbruck. Deutschland war dreimal Olympia-Gastgeber: 1936 in Berlin (Sommer), 1936 in Garmisch-Partenkirchen (Winter) und 1972 in München (Sommer). Die Winterspiele von 1916 und die Sommerspiele von 1940 waren in Deutschland geplant, fielen aber wegen der beiden Weltkriege aus. | |
|
| | Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
|
| | | | | | | | | | Sommer-Frische | | Werden Europas Städte durch die Hitze unerträglich? Nicht unbedingt. Was sich Metropolen wie Wien zur Abkühlung einfallen lassen â und was Urlauber dadurch entdecken können. | | | |
|
| | | | | | | | | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
|
| | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Christian Wegner (Vors.), Johannes Hauner, Dr. Karl Ulrich Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Hinweise zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com. Wenn Sie den âSZ Ãsterreichâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|
|
|