Plus: Ob Brunch oder Braten – Rezepte für die Osterfeiertage
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Foto: Pedro Guimarãesl
Guten Tag,

bei meiner letzten großen Reise habe ich eine Streetfood-Tour in Toronto gebucht. Es ging quer durch den Kensington Market, das ist kein abgeschlossener oder gar überdachter Markt, sondern ein ganzes Viertel mit kleinen Lebensmittelläden, Essensständen und Restaurants, in dem man gut erkennen konnte, wann welche Einwanderer ins Land kamen und was sie mitbrachten.

Der Kensington Market schützt kleine Ladenbesitzer und verbietet großen Ketten, sich in das Viertel einzumieten. Nike wollte die Stadtverwaltung mit einer Kunstgalerie austricksen, in der nur nebenbei Turnschuhe verkauft würden. War zu plump der Versuch. Eine Frau aus Frankreich hat die Streetfood-Tour geführt. Vor Corona hatte sie im Viertel einen Laden für Schokolade. Jetzt erzählte sie, woran man die portugiesischen Häuser erkennt (an den Kacheln mit Fischen auf der Fassade), dass Ladenbesitzer Bußgelder bezahlen müssen, wenn sie die Graffiti an ihren Wänden nicht schnell übermalen, dass Chinesen das Viertel gründeten, chinesische Restaurants jetzt aber nach Chinatown weitergezogen sind. Sie erzählte auch vom Patti-Krieg 1985: Damals wollten die kanadischen Behörden den jamaikanischen Einwanderern aus Furcht vor Verwechslung mit den US-amerikanischen reinen Fleischpatties vorschreiben, ihre Patti-Teigtaschen umzubenennen. Ein jamaikanischer Vekäufer protestierte, das ganze Viertel solidarisierte sich und probte den Aufstand, bis die Vorschrift von der Verwaltung wieder einkassiert wurde.

Natürlich lernt man eine Menge über Essen bei so einer dreistündigen Streetfood-Tour, vor allem aber erfährt man einiges über die Kultur eines Landes, einer Stadt, einer Gegend. Am Essen sieht man oft sehr direkt, was die Menschen bewegt und wie sie leben.

Meine Kollegin Susan Djahangard kam auf die Idee, Gebäck zum Motto eines ganzen Reisehefts zu machen – in zehn Backwaren einmal um die Welt. Unsere Autorinnen und Autoren reisten an die Orte, die für ganz bestimmte Törtchen und Teilchen stehen: von Baklava in Beirut, Stroopwafels in Amsterdam bis zu Krupuk in Jakarta. Alle Reiseberichte mit den zugehörigen Backwaren und passenden Rezepten, finden Sie hier.

Meine Kollegin Verena Haart Gaspar schreibt im aktuellen SZ-Magazin, wie sie einst in Lissabon als Studentin Pastéis de Nata kennen und lieben lernte. Diese Cremetörtchen wurden von Nonnen erfunden – »da sie zum Stärken ihrer weißen Hauben jede Menge Eiweiß benötigten, hatten sie als Abfallprodukt Eigelbe in Massen übrig. Um diese nicht zu verschwenden, erdachten sie Rezepte.« Sie werden in ganz Portugal gegessen, nein, vielmehr verschlungen, denn: »Ein Pastéis sollte immer in drei Bissen gegessen werden, so will es die portugiesische Tradition.«

Verena Haart Gaspar spürte dem Geheimnis der Sahnetörtchen nach, die (obwohl es der Name vermuten lässt) überhaupt nicht mit Sahne gemacht werden. Und auch wenn es Pastéis de Nata in Lissabon an jeder Straßenecke gibt und die wohl berühmtesten in Belém, gibt es für unsere Autorin nur einen Ort, an dem sie einfach perfekt sind. Verenas persönliche und sehr unterhaltsame Kulturgeschichte dieses Cremetörtchens lesen Sie hier:  

Die besten Pastéis de Nata von Lissabon
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Beste Grüße
Lars Reichardt
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GESCHICHTEN UND REZEPTE
Diese Woche zum Genießen

Ei, ei, ei!
Sind Sie noch auf der Suche nach Inspiration, was Sie der Familie auftischen können? Dann finden Sie bei diesen Oster-Ideen für Frühstück, Brunch, Fisch- und Braten-Rezepten bis hin zu Kuchen und Gebäck sicher etwas passendes.
Zur Rezept-Sammlung

Ofenkaninchen
Dieses Rezept für Kaninchen und Süßkartoffeln vom Blech ist überhaupt nicht kompliziert – und überrascht trotzdem mit einem außergewöhnlichen Ergebnis.
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Saure Forelle
In diesem Rezept werden Forellenfilets mit Limettenscheiben und Thymian mariniert. In Kombination mit getoastetem Weißbrot oder gekochten Kartoffeln wird daraus eine traditionelle Brotzeit. 
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Vietnamesisches Oster-Baguette
Das Banh-Mi-Sandwich vereint die französischen Baguette-Kultur mit Gewürzen aus Vietnam. Zum Osterfrühstück macht es sich besonders gut mit Ei.
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Herber Genuss
Dunkle Schokolade löst Glücksgefühle aus. Doch welche schmilzt leicht auf der Zunge, hat ein gutes Aroma und einen interessanten Geschmack? Zehn Marken im Test.
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Ramen fürs Leben
Asiatische Instant-Suppen retten die Studentin, die sparen muss. Den Beschwipsten, der nach der Party einen Imbiss braucht. Eltern, die es eilig haben. Eine Liebeserklärung und vier Rezept-Ideen.
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Gruß aus der Küche

Sollte man Eier vor dem Kochen anstechen?
Was das Alter des Eis und eine Gasblase im Inneren damit zu tun haben, erklärt ein Physiker.
Zur Antwort
Haben Sie Anregungen? Oder eine Frage für den »Gruß aus der Küche«? Kontaktieren Sie mich unter dasrezept@sz-magazin.de

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