Peters: Brauchen Regulierungscheck Der Präsident des Bankenverbandes, Hans-Walter Peters, hat sich für eine Überprüfung der bestehenden Bankenregulierung ausgesprochen: "Wir brauchen einen Regulierungscheck! Die Institute müssen heute eine Unmenge an Zeit und Ressourcen in eine Flut an kleinteiligen Regulierungsanforderungen stecken – das ist ein untragbarer Zustand", sagte er heute auf dem Bankengipfel des "Handelsblatts" in Frankfurt. Als besonders krasses Beispiel nannte Peters die seit Anfang des Jahres geltende Finanzmarktrichtlinie MiFID II, die 20.000 Seiten umfasse. Zudem kritisierte er den Zustand des europäischen Bankenmarktes. "Einen funktionierenden europäischen Finanzbinnenmarkt aber, den gibt es bis heute nicht. Und das ist ein großes Dilemma." Gerade für deutsche Geldhäuser sieht er in einem solchen Markt besondere Chancen. Mit Blick auf die Digitalisierung betonte Peters, der digitale Wandel bleibe die große Kraft, die alles vor sich hertreibe. Laut Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), machen digitale Angebote von Smartphone- und Onlinebanken auch Geldhäusern seines Verbands Konkurrenz. Dennoch war er sich sicher, dass selbst junge Kunden, die sogenannten Digital Natives, persönliche Beratung schätzen würden. In der Diskussion der Verbandschefs betonte Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbands der Deutschen Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken (BVR), dass es in Deutschland nicht zu viele Geldhäuser gebe. "Wir sind nicht overbanked." Wohl aber sinke die Zahl der Volks- und Raiffeisenbanken. Noch seien es gut 900, vor zwei Jahren waren es noch mehr als 1.000. |
Großbanken sehen Wirecard-Aufstieg gelassen Die deutschen Großbanken sehen den möglichen Aufstieg des Zahlungsdienstleisters Wirecard in den Dax gelassen. Wirecard sei "eine absolut imposante Entwicklung". Doch der Vergleich mit klassischen Banken hinke, er sehe das Fintech nicht als Angreifer, sagte Christian Sewing, Chef der Deutschen Bank, heute auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Steigt Wirecard auf, muss wahrscheilich die Commerzbank den Dax verlassen. Deren Chef Martin Zielke zeigte sich unbeeindruckt: "Das Geschäft der Commerzbank wird durch die Frage, in welchem Index die Bank vertreten ist, nicht beeinträchtigt." Fosun-Unternehmen bündeln Asset Management Das Frankfurter Geldhaus Hauck & Aufhäuser will Anfang 2019 sein Asset-Management in ein Joint Venture mit dem Versicherungs-Dienstleister Frankfurter Leben auslagern. Das sagte Vorstandschef Michael Bentlage in einem heute veröffentlichten Interview. Beide Unternehmen gehören zum chinesischen Konzern Fosun. Die Bank will zudem im September eine Lizenz zum Verkauf von Fonds in China beantragen. "Für die Genehmigungen haben wir zwölf Monate Zeit eingeplant", sagte Bentlage. HSH Nordbank mit Halbjahres-Verlust Die vor dem Verkauf stehende HSH Nordbank hat im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Nachsteuerverlust in Höhe von 77 Millionen Euro verbucht. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte es einen Gewinn von 158 Millionen Euro gegeben. Das gab das Geldhaus heute bekannt. "Ich bin überzeugt, dass wir im vierten Quartal eine erfolgreich privatisierte Bank sein werden", teilte Bankchef Stefan Ermisch mit. LBBW-Gewinn leicht gestiegen Der Nachsteuergewinn der Landesbank LBBW hat sich im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5 Millionen Euro auf 206 Millionen Euro verbessert. Das gab das Geldhaus heute bekannt. "Wir haben in einem anspruchsvollen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt", sagte Vorstandschef Rainer Neske bei der Vorstellung der Zahlen. Für 2018 erwartet die Bank insgesamt einen Vorsteuergewinn im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Elf Banken wollen Apple Pay anbieten Nach der Ankündigung von Apple, seinen Bezahldienst bis Ende des Jahres in Deutschland zu starten, haben bislang elf Geldhäuser bekanntgegeben, mit dem US-Konzern zu kooperieren. Laut eines Medienberichts von heute gehören unter anderem Deutsche Bank, HypoVereinsbank, N26 und Santander dazu. Neun Banken haben sich gegen eine Zusammenarbeit ausgesprochen, darunter die Postbank, ING-DiBa und die Sparda-Banken. ICBC bekommt Banklizenz in Österreich Die Europäische Zentralbank (EZB) hat der chinesischen Großbank ICBC (Industrial and Commercial Bank of China) eine Konzession für unterschiedliche Bankgeschäfte erteilt. Das gab die Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) heute bekannt. Das Geldhaus werde in Kürze eine Zweigstelle in Wien gründen, hieß es in einem Medienbericht. Insider: Brexit-Einigung erst im November Das Vereinigte Königreich und die Europäische Union (EU) haben ihre Pläne begraben, noch im Oktober den Brexit vertraglich zu regeln. Das wurde heute unter Berufung auf einen Insider berichtet. Nun soll die Vereinbarung bis Mitte November stehen. Zudem wurde heute berichtet, dass der britische Brexit-Minister Dominic Raab sich bei EU-Offiziellen über Michel Barnier, Europas Hauptverhandlungsführer, beklagt hat. Dieser stünde nicht – wie so oft behauptet – ständig für Verhandlungen bereit. Türkei: Notenbank schränkt Bankenliquidität ein Für türkische Geldhäuser gilt erneut eine Höchstgrenze an Übernachtliquidität, auf die die Institute am Interbanken- und Geldmarkt zugreifen können. Das gab die Notenbank des Landes heute bekannt. Allerdings liegt die Grenze mit 44 Milliarden Lira (5,9 Milliarden Euro) doppelt so hoch wie das ursprüngliche Limit, das am 13. August zunächst aufgehoben worden war. Konsumklima leicht gesunken Das Konsumklima in Deutschland für September ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 10,5 zurückgegangen. Das sei der niedrigste Stand seit Juni 2017, hieß es heute von Seiten der GfK, die die Daten monatlich erhebt. "Trotz des zweiten Rückgangs in Folge gehen die Verbraucher aber nach wie vor davon aus, dass die gute Konsumkonjunktur erhalten bleibt, wenn auch die Dynamik möglicherweise etwas nachlassen könnte", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Der private Konsum dürfte in diesem Jahr um real 1,5 Prozent zulegen. Für die Studie wurden 2.000 Verbraucher befragt. Bankenverband will einfachere KMU-Definition Der Bankenverband hat sich für eine Vereinfachung der Definition von "kleinen und mittleren Unternehmen" (KMU) ausgesprochen. Dabei geht es dem Verband laut einer heutigen Veröffentlichung vor allem um eine Änderung der Definitionen der Teilaspekte Mitarbeiterzahl, Umsatz, Unabhängigkeit und Übergangsfristen. Der Bankenverband hat mit seiner Stellungnahme auf einen von der EU-Kommission gestarteten Konsultationsprozess geantwortet. |
Sewing: Europa braucht starke Banken Christian Sewing, Vorstandschef der Deutschen Bank, hat sich angesichts zunehmender internationaler Herausforderungen für eine Bündelung der Stärken von Europas Banken ausgesprochen. "Der Konsolidierungsdruck in Europa wird noch erheblich zunehmen", sagte er heute auf dem Bankengipfel des "Handelsblatts". Europa brauche nicht möglichst viele Banken, Europa brauche vor allem starke Banken, sagte Sewing. Und: "Unser globaler Anspruch wird unter meiner Führung nicht zur Debatte stehen." Zudem betonte er die Bedeutung des Postens des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB). "Ich halte diese Position für enorm wichtig, auch für Deutschland." Zielke: Haben bei versuchtem CEO-Fraud 100 Millionen Euro gerettet Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr in den meisten Fällen ihre Kunden vor dem sogenannten CEO-Fraud schützen können. "Die Erfolgsquote liegt bei diesen Themen bei 99 Prozent", sagte Martin Zielke, Chef des Geldhauses, heute beim Bankengipfel. Allein im vergangenen Jahr seien auf diese Weise unrechtmäßige Auszahlungen von mehr als 100 Millionen Euro gestoppt worden. Bei dem CEO-Fraud versuchen Kriminelle mit gefälschten Mails, Mitarbeiter von kleinen oder mittleren Unternehmen dazu zu bewegen, Geld auf fremde Konten zu überweisen. Merz: Brüssel wird beim Brexit die Uhren anhalten Friedrich Merz, Deutschland-Chef des Vermögensverwalters BlackRock, ist nicht vom deutschen Verzicht auf den Posten des EZB-Chefs überrascht worden. "Wenn sich die deutsche Politik entscheidet, acht Jahre lang diese Währungspolitik zu unterstützen, dann kann sie doch nach acht Jahren nicht versuchen, personell das genaue Gegenteil zu tun", sagte er heute in Frankfurt. Mit Blick auf den Brexit erwartet Merz keinen ungeordneten Ausstieg des Landes aus der Europäischen Union (EU). Er rechne trotz mangelnder Fortschritte mit keinem chaotischen Brexit. "Im Zweifel wird am 29. März die Uhr angehalten, das kennen wir aus Brüssel", sagte er. Clarida wird Vize der US-Notenbank Federal Reserve Richard Clarida wird neuer Vize der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Der Senat hat in der Nacht zu heute mit deutlicher Mehrheit den von US-Präsident Donald Trump nominierten Ökonomie-Professor der Columbia-Universität bestätigt. Er ist für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Clarida, ein Berater der Allianz-Tochter Pimco, war Staatssekretär im US-Finanzministerium unter dem früheren Präsident George W. Bush. |
Wertpapierhandelsbank Schnigge stellt Betrieb ein Die Wertpapierhandelsbank Schnigge hat heute ihre Banklizenz zurückgegeben. Zudem wurden alle Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen beendet. Das gab das Geldhaus heute bekannt. Als Grund wurde ein Mangel an Eigenmitteln genannt. Trotz einer Kapitalerhöhung sei bis Montag kein Geld eingegangen, hieß es. |
In Frankfurt endet der Bankengipfel des "Handelsblatts". Nach Bundesfinanzminister Olaf Scholz, UBS-Verwaltungsratspräsident Axel A. Weber und Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), werden unter anderem Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer, Wolfgang Fink, Deutschland-Chef Goldman Sachs, und Dorothee Blessing, DACH-Chefin bei JPMorgan, sprechen. – Die Geldhäuser DZ Bank und HSBC Deutschland veröffentlichen ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal dieses Jahres. – Der Deutsche Wetterdienst zieht eine Bilanz dieses Sommers. Meteorologisch endet diese Jahreszeit am 31. August. |
Schlechte Chefs kosten bis zu 103 Milliarden Euro Rund 71 Prozent der deutschen Arbeitnehmer machen Dienst nach Vorschrift, 15 Prozent sind mit Herz und Hand dabei, und 14 Prozent sind komplett demotiviert. Das ergab die heute veröffentlicht repräsentative Gallup-Umfrage unter 1.000 Angestellten in Deutschland. Als Grund für die innerliche Kündigung der 14 Prozent wurden vor allem eine schlechte Führungs- und Unternehmenskultur genannt. Das koste die deutsche Volkswirtschaft zwischen 77 Milliarden und 103 Milliarden Euro, hieß es. | | | |