, Mit dem vorgeschlagenen Verbot von PFAS – es handelt sich um über 10.000 Chemikalien, die zur Familie der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen zählen – wollen einige EU-Länder die Freisetzung von PFAS in die Umwelt verringern. Eine dieser PFAS-Verbindungen ist PTFE (Polytetrafluorethylen). Als Standard-Dielektrikum für Frequenzen im GHz-Bereich spielt es eine Schlüsselrolle für den 5G-Mobilfunk. Mit der Ausbreitung des Millimeter-Wellen-Bereichs von 5G (FR2) wird die Nachfrage nach HF-Basismaterialien deutlich zunehmen. Die Analysten von IDTechEx erwarten ein Wachstum um ca. das Zehnfache in den kommenden zehn Jahren. Die optimistische Prognose hinsichtlich des 5G-Ausbaus könnte die EU nun ausbremsen. Sie will im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung (REACH, Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) PTFE durch Alternativen ersetzen – und zwar möglichst rasch. Die möglichen Alternativen unterscheiden sich allerdings hinsichtlich Eigenschaften und Verarbeitung. Zwar sieht das REACH-Verfahren Ausnahmeregelungen für die Beschränkungen vor, mit Übergangsfristen von bis zu 13,5 Jahren. Darauf sollten sich Unternehmen aber nicht verlassen. Wenn die Europäischen Kommission 2025 eine verbindliche Regelung trifft, bleibt im ungünstigsten Fall, mit der kürzesten Übergangsfrist von 1,5 Jahren, nicht mehr viel Zeit, um einen Ersatz für PTFE zu testen und den Pfad von der Entwicklung von HF-Schaltungen bis zur Serienproduktion von mmWellen-Basisstationen anzupassen. HF-Materialien, PTFE und seine Alternativen, werden beim Wireless Congress: Systems & Applications am 7. und 8. November 2023 in München zu den meistdiskutierten Themen zählen – nur wenige Wochen nach dem Abschluss der öffentlichen Konsultation. Speziell dafür werden wir den Call for Papers noch etwas verlängern. Bitte melden Sie sich direkt bei mir, wenn Sie einen Vortrag zum Themenbereich HF-Materialien, Alternativen zu PTFE und die aktuelle Situation im Rahmen des REACH-Verfahrens halten möchten. Ihr Harry Schubert Redakteur |