Sein Leben mit Pädophilie: Porträt eines jungen Mannes
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Guten Tag,

was die Pflege anderer Menschen angeht, ist meine Mutter vom Fach. Jahrelang hatte sie als Intensiv-Krankenschwester gearbeitet, anschließend als Altenpflegerin, schließlich als Krankenschwester in der Psychiatrie.

Kurz nachdem sie in den sehr verdienten Ruhestand gewechselt war, erkrankte mein Vater schwer. Es stand für sie außer Frage, dass sie sich um ihn kümmern würde. Und so setzte sie ihren Pflegedienst fort – jetzt allerdings mit nur noch einem Patienten und ohne Bezahlung.

Als mein Vater starb, hatte sie ihn zehn Jahre lang umsorgt, mehr oder weniger ohne Pause. Obwohl sie wusste, wie kranke Menschen aus dem Bett zu heben sind, hatte ihr Rücken von der täglichen Hochheberei schweren Schaden genommen. Ihre Nerven lagen blank, Zeit für sich selbst hatte sie sich so gut wie nie genommen. Der große Traum der beiden, noch einmal gemeinsam das Meer von der portugiesischen Küste aus zu sehen, hatte sich leider nicht mehr erfüllt.

Ich denke an meine Mutter – und die vielen anderen Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen –, wenn ich das Interview mit den Schriftstellerinnen Gabriele von Arnim und Helga Schubert lese, das diese Woche Titelgeschichte des SZ-Magazins ist. Beide Frauen haben Bücher geschrieben über die lange Zeit, in der sie ihre kranken Partner gepflegt haben. Helga Schubert tut es immer noch. Im SZ-Magazin sprechen die beiden Frauen zum ersten Mal miteinander.

Es ist ein sehr bewegendes Interview, geführt von den Redakteurinnen Theresa Hein und Gabriela Herpell. Die beiden Schriftstellerinnen sprechen offen über die unglaublichen Anstrengungen, die die Pflege eines Angehörigen bedeutet, über die Liebe, über Pflichtgefühl und Selbstzweifel, über das Festhalten –und das Loslassen. »Ich halte meinen Mann eher am Leben, wenn ich sein Weggehen akzeptiere«, sagt Helga Schubert. Einer von vielen großen Sätzen in diesem sehr eindringlichen Gespräch. 
»Ich habe gebetet um die Kraft, das auszuhalten«
Die Schriftstellerinnen Gabriele von Arnim und Helga Schubert haben ihre schwer kranken Männer jahrelang zu Hause gepflegt. Die eine aus Liebe, die andere aus Pflichtgefühl. Ein Gespräch über das Festhalten und Loslassen, über Ekel, Würde und Freiheit.
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Herzlich,
Ihr Michael Ebert
Chefredakteur
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