| Platin: Industrielle Revolution bleibt nicht ohne Folgen
| | Es ist kein Geheimnis, dass die Transformation in der Pkw-Branche auch Auswirkungen auf die Rohstoffnachfrage und somit Platin haben wird. Anleger sollten aber auch die Lage in den südafrikanischen Minen im Blick behalten. Aus China kommen derzeit eher ungewöhnliche Bilder: Zuletzt gingen tausende Menschen gegen die Anti-Corona-Politik des Landes auf die Straßen. Wichtig wird nun die Frage, wie Staatschef Xi Jinping auf die Situation reagieren wird. Die jüngsten Lockerungen einiger Anti-Covid-Regeln waren vielleicht ein erster Schritt für weitere Anpassungen im kommenden Jahr. Entsprechende Signale dürften auch bei Platin zu deutlichen Kursreaktionen führen, da China der größte regionale Verbraucher des Edelmetalls in Bezug auf die Automobil-, Schmuck- und Industrienachfrage ist. Für dieses Jahr rechnen Analysten mit einem leichten Rückgang der Nachfrage in China auf 2,5 Mio. Unzen, was dennoch rund der doppelten Nachfrage aus Westeuropa entspricht. Sollten die Covid-Regeln gelockert werden und bleibt aus pandemischer Sicht eine Eskalation der Lage aus, dürfte sich dies positiv auf die Produktionsleistung auswirken, zu einer höheren Nachfrage nach Platin aus dem Industrie- und Automobilsektor führen und den Preis stützen. Aktuell erzeugt die Situation aber noch Unsicherheit. Automobilbranche mit großem Einfluss Auch für die Weltwirtschaft bleibt die Ausgangslage zum Jahreswechsel fragil. Zahlreiche stark beachtete Einkaufsmanagerindizes lassen eine schrumpfende oder nur leicht wachsende Konjunktur erwarten. Am Anleihemarkt bereiten sich Investoren auf eine bevorstehende Rezession vor, wie die meist zuverlässige Inversion der Zinskurven verdeutlicht. Kühlt sich die Wirtschaft und somit auch die Nachfrage ab, wäre davon vor allem die Automobilindustrie betroffen. Da die Branche mit rund 60 Prozent der Hauptnachfrager von Platin ist, erscheint eine nachhaltige Preisrally eher unwahrscheinlich. Langfristig sieht es ähnlich aus. Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen fällt deutlich und elektrische Antriebe gewinnen an Bedeutung. Das silberfarbige Edelmetall wird vor allem in Katalysatoren bei Verbrennern eingesetzt. Allerdings wird Platin anders als Palladium auch in Brennstoffzellen verwendet und profitiert somit von der laufenden Transformation hin zu E-Automobilen. Überangebot sinkt Ersten Prognosen des World Platinum Investment Council (WPIC) zufolge wird sich das Überangebot am Weltmarkt dieses Jahr auf rund 974.000 Unzen belaufen. Für das kommende Jahr erwartet der Branchenverband einen Marktüberhang von rund 500.000 Unzen. Einen großen Einfluss darauf wird neben der Nachfrage- auch die Angebotsentwicklung haben. So kündigte Südafrikas staatlicher Stromversorger Eskom für die nächsten sechs bis zwölf Monate weitere Stromkürzungen an. Größere Reparaturen an den Kohlekraftwerken könnten erneut dazu führen, dass vor allem die oberirdischen Verarbeitungsanlagen für die Erze beeinträchtigt sind. Somit dürften die jetzt schon deutlich gestiegenen Lagerbestände weiter zunehmen und deren Verarbeitung verzögern. Dennoch sollte die Versorgungssituation gut bleiben, zumal mittelfristig die aufgebauten Bestände ebenfalls auf den Markt kommen. Im Kursbild spiegelt sich diese schwierige Gemengelage gut wider. Platin eroberte zuletzt die 1000er-Marke zurück und behauptet seit einigen Wochen auch die fallende 200-Tage-Linie. Im Bereich um 1050/1100 Dollar drehte der Preis in den vergangenen Jahren aber mehrfach wieder nach unten. Potenzielle Wendebereiche auf der Südseite verlaufen um 900, 850 und 800 Dollar. Unter dem Strich wäre daher eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung nicht überraschend. Ophirum Goldsparplan: Zum 2. mal in Folge BESTER GOLDSPARPLAN Die Redaktion der Wirtschaftswoche analysierte auch in diesem Jahr alle Goldsparpläne am Markt. OPHIRUM erhält zum 2. mal in Folge die Auszeichnung SEHR GUT. Den vollständigen Bericht können Sie in der Wirtschaftswoche lesen.
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