Studium in Corona-Zeiten: Akademie der Bildenden Künste Nürnberg macht Pandemie zum Studienthema und entwickelt neue Online-Konzepte
Wissenschaftsminister Bernd Sibler: âAkademie der Bildenden Künste zeigt beispielhaft: Ausnahmesituation hat groÃes Potenzial für künstlerische Auseinandersetzung und digitale Zukunft der Kunsthochschulenâ
NÃRNBERG. Die Akademie der Bildende Künste (AdBK) Nürnberg bereitet sich mit groÃer Einsatzbereitschaft und enormer Kreativität auf die digitale Lehre im Sommersemester 2020 vor. Gerade für die Kunsthochschulen im Freistaat stellt die Lehre in Zeiten der Corona-Pandemie eine besonders groÃe Herausforderung dar: Die künstlerische Lehre baut im Wesentlichen auf persönlicher Auseinandersetzung, Diskussion, künstlerischen Techniken und Arbeit mit dem Material auf. Der soziale Raum âAkademieâ ist Grundlage der Lehre. Welche Wege die AdBK Nürnberg vor diesem Hintergrund im Sommersemester 2020 geht, lieà sich Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler bei seinem Besuch Ende vergangener Woche vor Ort zeigen.
Neue Chancen durch die Digitalisierung
Die digitale Lehre wird in vielen Bereichen möglich gemacht und bietet Chancen für neue Kunstformen, Inhalte, Ideen und Formate. Im Künstlerischen können neue Räume und Möglichkeiten ausgelotet werden: Digitalität und Krise bilden im Sommersemester 2020 nicht nur den Rahmen der Lehre, sondern werden selbst zum Gegenstand der Auseinandersetzung. Für Minister Sibler ist das ein überzeugender und zukunftsweisender Ansatz: âDie Corona-Pandemie fordert unsere Kunsthochschulen mit ihrem ganz besonderen Profil ungemein. Sie kann aber zugleich groÃes Potenzial für die künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Extremsituation haben. Auch insgesamt kann sie eine Weiterentwicklung der digitalen Zukunft der Kunsthochschulen anstoÃen. Die Akademie der Bildenden Künste zeigt das schon heute in absolut beispielhafter Weise.â Darüber hinaus böten digitale Konzepte den Kunsthochschulen auch die Gelegenheit, neue Publikumskreise auÃerhalb Nürnbergs oder Bayerns zu erschlieÃen. Akademiepräsident Prof. Holger Felten bekräftigte: âWir versuchen, die Krise als Chance zu nutzen. Der Herausforderung möchten wir uns auch inhaltlich stellen und die gesellschaftlichen und politischen Dimensionen der Kunst neu ausloten. Die derzeitige Situation verlangt uns allen sehr viel ab.â
Digitale Konferenzen, virtuelle Ausstellungen, alternative Techniken
In den verschiedenen Bereichen reagiert die AdBK Nürnberg mit individuellen Lösungen. Internationale Künstlerinnen und Künstler können über Konferenztechniken zur Lehre beitragen und Museumsbesuche können auf das Online-Angebot der Häuser verlegt werden. Die künstlerischen Labore und Werkstätten setzen auf passgenaue Alternativen: Während die Fotografie auf Techniken wie die Cyanotypie zurückgreift, die in einfachster Form auch im Heimatelier erprobt werden kann, erkennt die Drucktechnik neue Möglichkeiten in der Kombination der klassischen Steingravur mit Techniken aus der Digitalwerkstatt. Beide Werkstätten forschen nun an der âDigitalen Laser Lithografieâ. Das Hochschulprogramm âKunst-Transfer-Praxisâ, das sich der Entrepreneurship-Ausbildung mit Schwerpunkt Digitalisierung widmet, plant eine Ringvorlesung zum Thema âKulturen des Digitalenâ. Die seit 2019 entwickelte âDigitale Akademie Galerieâ verlegt den regen Ausstellungsbetrieb der Hochschule in das Internet.
Für Studienbewerberinnen und -bewerber hat die AdBK Nürnberg schnell umgerüstet: Am 30. April bietet sie einen âDigitalen Mappentagâ an. Das komplette Bewerbungsverfahren für das Wintersemester 2020/21 läuft digital, ein entsprechendes Portal ist ab Mitte April freigeschalten. Obwohl Materialität und Technik sehr wichtig sind, ist Prof. Felten davon überzeugt, dass man âTalent auch in digitalisierter Form immer erkennt.â
Julia Graf, stellv. Pressesprecherin, 089 2186 2621
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