In zentralen Streitthemen wie Finanzen und Migration haben sich CDU/CSU und SPD verständigt. Doch zur Finanzierung werden die Grünen gebraucht – nur mit ihnen hätte Schwarz-Rot im alten Bundestag noch die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Was ist der nächste Schritt? Der CSU-Vorstand und die SPD-Spitze haben Koalitionsverhandlungen bereits zugestimmt. Die CDU-Führung will heute entscheiden. Arbeitsgruppen entwickeln dann den Koalitionsvertrag. Er regelt auch den Zuschnitt und die Vergabe der Ministerien. Wie lange wird verhandelt? 2021 vergingen fast eineinhalb Monate. CDU-Chef Merz hat Ostern als Zielmarke genannt. Zum Schluss stimmt die CDU bei einem kleinen Parteitag ab, bei der CSU reicht ein Vorstandsbeschluss. Die SPD plant einen Mitgliederentscheid. Und die Grünen? Dort überwiegt Skepsis – und Ärger darüber, dass Schwarz-Rot nun mit den Milliarden-Summen hantiert, die Robert Habeck im Wahlkampf veranschlagt hatte. Merz will mit der grünen Fraktions- und Parteispitze diese Woche „umfassend“ sprechen. Im Deutschlandfunk kündigte er an, aus dem Sondervermögen für Infrastruktur auch Klimaschutz-Projekte zu finanzieren. Reicht das? Nein. Auch die Länder-Grünen wollen mitreden. Mona Neubaur (Wirtschaftsministerin in Düsseldorf), Danyal Bayaz (Finanzminister in Stuttgart) und Björn Fecker (Finanzsenator in Bremen) nannten das Finanzpaket so „nicht zustimmungsfähig“. Sie fordern unter anderem, dass Länder und Kommunen mindestens 200 Milliarden Euro daraus erhalten. Wie ist der Zeitplan? Die Grundgesetzänderungen sollen am Donnerstag in den Bundestag eingebracht und am 18. März beschlossen werden. Falls das geschieht, muss noch der Bundesrat am 21. März zustimmen. Auch dort braucht es eine Zweidrittelmehrheit. Und dann? Tritt am 25. März der neue Bundestag zusammen, eröffnet vom dienstältesten Abgeordneten: Gregor Gysi (Die Linke). Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Bundestagspräsidiums. |