meine Karriere als HSV-Fan war kurz und schmerzhaft. Mitte der 90er hatte ich als 15-Jähriger ein Jahr lang eine Dauerkarte. Der HSV beendete die Saison als schlechteste Heimmannschaft, in der Schüssel im Volkspark war es im Winter bitterkalt, Nazis konnten in der Westkurve, in der wir pickeligen Steppkes standen, ungestört „Sieg Heil“ rufen und Affenlaute von sich geben – und zu allem Überfluss musste man aufpassen, dass einem kein Trottel auf den Kopf pinkelte. Meine Leidenschaft war (zum Glück) für immer und ewig gebrochen. Nicht so bei Horst Niens. Der Hamburg-Chef der Gewerkschaft der Polizei ist „in der Westkurve aufgewachsen“, wie er sagt, war mehr als 20 Jahre Mitglied des Vereins. Doch nach den jüngsten Entgleisungen im Stadion, den Bannern gegen die Polizei, einer brennenden Uniform, ist das Maß voll: Niens tritt voller Wut und Enttäuschung aus. Was er dem HSV – und einigen Fans – vorwirft, hat mein Kollege Daniel Gözübüyük aufgeschrieben. Klar ist: Der Schritt steht symbolisch für ein sich schon länger anbahnendes Zerwürfnis zwischen Polizei und HSV-Fans, an dessen Ende es nur Verlierer geben wird. +++ Das Berliner Tor ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Hamburg – trotzdem wollen diejenigen, die sich dort aufhalten nur eins: ganz schnell wieder weg! Das soll sich ändern. Bausenatorin Karen Pein (SPD) und Oberbaudirektor Franz-Josef Höing stellten am Dienstag den Rahmenplan für das Areal vor: Dieser beinhaltet nicht nur neue Plätze und viel Grün, auch das Gesicht der ansässigen Hochschule soll sich verändern. Wann geht‘s los? Und droht tatsächlich zwei riesigen Gebäuden der Abriss? Die MOPO kennt die Pläne. (M+) +++ Der kleine, magere Mann im schwarzen Hemd ist ein Profi, in mehreren Ländern bereits verurteilt, auch in Hamburg ging er laut Staatsanwaltschaft auf Diebestour. Im Visier: Jil Sanders, berühmte Modedesignerin mit einer Villa in Winterhude. Dort scheiterte er an aufmerksamen Passanten, doch in einer anderen Villa hatte er Erfolgt - und erbeutete einen Millionenschatz. Der Fall sorgte für Schlagzeilen, die Opfer leiden noch heute. Dass der 29-jährige Angeklagte in den Knast geht, ist schon jetzt sicher. +++ Sie sollen einen 44-Jährigen aus Hamburg am Stader Bahnhof zu Tode geprügelt haben: Am Dienstag hat die Polizei fünf Tatverdächtige festgenommen. Nach einem sechsten Beschuldigten wird weiter gefahndet. +++ „Die Rente ist sicher“, versprach einst Norbert Blüm. Dabei war schon damals klar, dass angesichts des demographischen Wandels das alte System nicht mehr zukunftsfähig ist. Jetzt hat sich die Ampel auf ein neues Paket geeinigt. Das Ergebnis: Die Alten sollen nicht länger arbeiten und die Renten nicht sinken. Das geht natürlich nur, wenn man die immer weniger werdenden Jungen immer stärker belastet. Alle Details zur neuen Rente finden Sie hier. Einen sonnigen Mittwoch wünscht Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de |